Integration von Nachhaltigkeit

Wir sind langfristig erfolgreich, wenn wir mit Produkten, Lösungen und Technologien einen Mehrwert für die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft leisten. Nachhaltigkeit ist fest in unserer Unternehmensstrategie verankert. Mit unterschiedlichen Instrumenten unseres Nachhaltigkeitsmanagements setzen wir unseren Unternehmenszweck „We create chemistry for a sustainable future“ um. Wir integrieren Nachhaltigkeitsaspekte konsequent in unser Geschäft und in unsere Vergütungssysteme. Nachhaltigkeitstrends erkennen wir frühzeitig und leiten entsprechende Maßnahmen für unser Geschäft ab. So erschließen wir neue Geschäftschancen und minimieren Risiken entlang der Wertschöpfungskette.

Strategie

  • Nachhaltigkeit als Teil der Steuerung, Vergütungssysteme und Geschäftsmodelle
  • Aktualisierte Materialitätsmatrix zeigt wesentliche Nachhaltigkeitsthemen auf

Langfristigen Geschäftserfolg erzielen wir, indem wir Mehrwert für die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft leisten. Nachhaltigkeit ist Kern unseres Handelns, ein Wachstums- und Werttreiber und gleichzeitig Bestandteil unseres Risikomanagements. Daher haben wir Nachhaltigkeit fest in der Organisation verankert, als Teil der Steuerung, der Vergütungssysteme und der Geschäftsmodelle.

Basierend auf unserer Unternehmensstrategie und den daraus abgeleiteten globalen Zielen werden wir ab dem Geschäftsjahr 2020 die Nachhaltigkeitsziele „CO2-neutrales Wachstum bis 2030“ und „Steigerung des Umsatzes mit Accelerator-Produkten auf 22 Milliarden € bis 2025“ als bedeutsamste Leistungsindikatoren auf Konzernebene auch kurzfristig steuern. Mit dem Aufbau der dafür erforderlichen Steuerungsmechanismen und Kontrollsysteme haben wir 2019 begonnen.

Materialitätsanalyse zur Identifizierung und Bewertung von Nachhaltigkeitsthemen
Materialitätsanalyse zur Identifizierung und Bewertung von Nachhaltigkeitsthemen Materialitätsanalyse zur Identifizierung und Bewertung von Nachhaltigkeitsthemen Materialitätsanalyse zur Identifizierung und Bewertung von Nachhaltigkeitsthemen

Art der Herausforderung

2/2 ausgewählt

Gesellschaftliche Herausforderungen

Unternehmerische Maßnahmen zum Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen

Die Wesentlichkeit von Nachhaltigkeitsthemen für unsere Stakeholder sowie die Auswirkungen dieser Themen auf unser Geschäft stellen wir in einer Materialitätsmatrix dar. Ausgehend von einer Liste mit rund 100 potenziell relevanten Themen, unter anderem basierend auf dem Value-to-Society-Ansatz, haben wir intern Nachhaltigkeitsthemen mit besonderer Bedeutung ausgewählt und gruppiert.

Die Relevanz der Themen für unsere Stakeholder wurde mit einer Big-Data-Analyse, basierend auf externen Veröffentlichungen, bewertet. Ergänzt und verifiziert wurden die Ergebnisse durch Befragungen und Gespräche mit externen Experten.

Auswirkungen der Nachhaltigkeitsthemen auf BASF wurden durch eine Befragung der Geschäftseinheiten erhoben. In die Bewertung floss zudem eine Analyse ein, bei der die Geschäftseinheiten positive sowie negative Auswirkungen einzelner Nachhaltigkeitstrends auf ihr jeweiliges Geschäft bewerteten. Diese Analyse basierte auf einer Metastudie zu Nachhaltigkeitstrends.

Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten entlang der Wertschöpfungskette validieren wir zusätzlich mit unserem Value-to-Society-Ansatz. Mit diesem erfassen wir monetär positive und negative Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette. Themen, bei denen eine Monetarisierung der Auswirkungen nicht oder nur schwer möglich ist (zum Beispiel Menschenrechte), werden basierend auf Experteneinschätzungen einbezogen. Nichtfinanzielle Themen, zu denen die Value-to-Society-Methode Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette ermittelt hat, wurden von unseren Stakeholdern ebenfalls als wesentlich bestätigt.

Die gesellschaftlichen Herausforderungen, zu denen wir Auswirkungen auf unser Geschäft identifiziert haben und auf die wir Auswirkungen haben, sind daher relevant im Sinne der nichtfinanziellen Erklärung.

Neben den beiden Zielen zu Klimaschutz und Umsatz mit Accelerator-Produkten haben wir uns weitere Nachhaltigkeitsziele zu den Themen verantwortungsvoller Einkauf, engagierte Mitarbeiter, Frauen in Führungspositionen, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Anlagensicherheit sowie Wassermanagement gesetzt.

Wir unterstützen unsere Kunden dabei, nachhaltiger zu handeln, und entwickeln nachhaltige Lösungen, um Kundenbeziehungen auszubauen sowie neue Kunden zu gewinnen. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt ChemCycling™, mit dem wir das chemische Recycling von Kunststoffabfällen vorantreiben und damit die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe stärken. Indem wir verantwortungsvoll, ressourcenschonend, respektvoll, sicher und effizient handeln, wollen wir die gesellschaftliche Akzeptanz unserer Geschäftstätigkeit fördern.

Mit Produkten, Lösungen und Technologien tragen wir dazu bei, die Ziele zur nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) zu erreichen, etwa durch Maßnahmen für den Klimaschutz. Darüber hinaus leisten wir einen Beitrag zu weiteren Zielen wie der Bekämpfung von Armut (SDG 1) und Hunger (SDG 2), der Förderung von Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3) oder dem Zugang zu sauberem Wasser (SDG 6).

Zur Identifizierung und Bewertung von Nachhaltigkeitsthemen haben wir 2019 unsere Materialitätsanalyse aktualisiert. Hieraus ergeben sich als wesentliche Themen für uns unter anderem Klima und Energie, Gesundheit, Sicherheit und Produktverantwortung sowie Menschenrechte (siehe Kasten Materialitätsanalyse). Wesentliche Themen integrieren wir in unsere langfristigen Steuerungs- sowie in unsere operativen Managementprozesse. Zudem spiegeln sie sich in unseren Berichtsschwerpunkten wider. Neu aufkommende Nachhaltigkeitsthemen beobachten und bewerten wir kontinuierlich, um Steuerungs- und Managementprozesse bei Bedarf anpassen zu können.

Wir arbeiten kontinuierlich daran, unseren positiven Einfluss auf die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen auszuweiten und die negativen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit zu reduzieren. Hierzu steuert die Einheit „Corporate Development“, die ab 2020 dem Corporate Center zugeordnet ist, die Integration von Nachhaltigkeit in die Kerngeschäftsaktivitäten sowie in Entscheidungsprozesse. Ab 2020 bündeln wir dort auch die globale Steuerung klimabezogener Fragestellungen, zum Beispiel die Koordination von Maßnahmen zur Erreichung unseres Klimaschutzziels. Der Vorstand wird regelmäßig zum Sachstand einzelner Nachhaltigkeitsthemen sowie zu Nachhaltigkeitsbewertungen im Rahmen weiterer Geschäftsprozesse (zum Beispiel Investitionsvorhaben) informiert, trifft diesbezügliche Entscheidungen mit unternehmensweiter strategischer Relevanz und überwacht die Umsetzung strategischer Vorhaben sowie die Zielerreichung. Das Corporate Sustainability Board, das sich aus Leitern von Geschäfts-, Zentral- und Funktionsbereichen sowie Regionen zusammensetzt, unterstützt den Vorstand bei Nachhaltigkeitsfragen und diskutiert operative Fragestellungen. Den Vorsitz hat ein Mitglied des BASF-Vorstands.

Daneben haben wir im Jahr 2013 ein externes, unabhängiges Beratungsgremium (Stakeholder Advisory Council) etabliert. Hier bringen internationale Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft ihre Sicht in die Diskussion mit dem BASF-Vorstand ein. Dies hilft uns, Stärken auszubauen und Verbesserungspotenziale aufzugreifen.

Eine systematische Bewertung von Nachhaltigkeitskriterien ist fester Bestandteil bei Akquisitions- und Investitionsentscheidungen zu Sach- und Kapitalanlagen. So beurteilen wir nicht nur ökonomische Dimensionen, sondern auch potenzielle Auswirkungen auf Bereiche wie Umwelt, Menschenrechte oder das lokale Umfeld.