Risikomanagementprozess Integrierter Prozess zur Erfassung, Bewertung und Berichterstattung Dezentrales Management konkreter Chancen und Risiken Aggregation auf Gruppenebene Organisation Risikomanagement der BASF-Gruppe (bis 31.12.2019) Der Risikomanagementprozess der BASF-Gruppe orientiert sich am internationalen Risikomanagementstandard COSO II Enterprise Risk Management – Integrated Framework (2004) und weist folgende wesentliche Merkmale auf: Organisation und Zuständigkeiten Die Verantwortung für das Risikomanagement liegt beim Vorstand. Er definiert zudem die Prozesse zur Genehmigung von Investitionen, Akquisitionen und Devestitionen. Der Vorstand wird durch die Einheiten Finance, Corporate Development und Legal, Taxes, Insurance & Intellectual Property sowie durch den Chief Compliance Officer unterstützt. Diese Einheiten koordinieren den Risikomanagementprozess auf Gruppenebene, betrachten finanzielle und nachhaltigkeitsbezogene Chancen und Risiken und stellen Struktur und geeignete Techniken bereit. So ist das Chancen- und Risikomanagement in die Strategie-, Planungs- und Budgetierungsprozesse integriert. Ein Netzwerk von Risikomanagern in den Geschäfts-, Funktions- und Zentraleinheiten sowie in den Regionen und Verbundstandorten treibt die Implementierung geeigneter Risikomanagementpraktiken im Tagesgeschäft voran. Das Management konkreter Chancen und Risiken ist zum überwiegenden Teil an die Unternehmens- und Funktionsbereiche sowie die Regionen delegiert und wird regional oder lokal gesteuert. Eine Ausnahme sind Wechselkurs- sowie Rohstoffpreisrisiken. Hier findet zunächst eine Konsolidierung auf Gruppenebene statt, bevor zum Beispiel derivative Sicherungsinstrumente zum Einsatz kommen. Der BASF Chief Compliance Officer (CCO) steuert die Umsetzung unseres Compliance-Management-Systems und wird dabei weltweit von weiteren Compliance-Beauftragten unterstützt. Er berichtet regelmäßig an den Vorstand über den Stand der Umsetzung sowie wesentliche Ergebnisse. Außerdem informiert er den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats mindestens einmal jährlich über Status sowie wesentliche Entwicklungen. Bei wichtigen Ereignissen wird der Prüfungsausschuss durch den Vorstand umgehend informiert. Der Internen Revision (Corporate Audit) obliegt die regelmäßige Prüfung des vom Vorstand nach § 91 Abs. 2 Aktiengesetz eingerichteten Risikomanagementsystems. Darüber hinaus befasst sich der Aufsichtsrat im Rahmen der Überwachung des Vorstands mit der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Die Eignung des von uns eingerichteten Risikofrüherkennungssystems wird von unserem externen Abschlussprüfer geprüft. Die Prozesse werden in die seit 1. Januar 2020 gültige neue Organisation überführt. Die Struktur und Effektivität des Risikomanagementprozesses werden dadurch nicht beeinträchtigt. Instrumente Eine gruppenweit gültige Richtlinie, die Risk Management Policy, bildet den Rahmen für das Risikomanagement und wird von den Unternehmens- und Funktionsbereichen sowie den Regionen hinsichtlich der spezifischen Gegebenheiten konkretisiert. Ein Katalog mit Chancen- und Risikokategorien dient einer möglichst vollständigen Identifikation aller relevanten finanziellen und nachhaltigkeitsbezogenen Chancen und Risiken. Für die Erfassung und Bewertung von Risiken nutzen wir standardisierte Bewertungs- und Berichtsmethoden. Die Aggregation von Chancen, Risiken und Sensitivitäten auf Unternehmensbereichs- und Konzernebene mittels Monte-Carlo-Simulation hilft, gruppenweite Auswirkungen und Trends zu erkennen. Mit den für BASF relevanten nachhaltigkeitsbezogenen Themen befassen sich die betreffenden Unternehmens- und Funktionsbereiche sowie die Regionen und bewerten als relevant identifizierte Risiken nach Ausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit. Unsere Betrachtung umfasst dabei auch systematisch Chancen und Risiken, deren Auswirkungen wir bislang nicht monetär abbilden können, wie zum Beispiel Reputationsrisiken. Wir minimieren die Risiken im Bereich Nachhaltigkeit mit Instrumenten unseres Nachhaltigkeitsmanagements. Zum Beispiel haben wir globale Monitoringsysteme etabliert, um die Einhaltung von Gesetzen und unseren Selbstverpflichtungen in diesem Bereich zu überprüfen. Diese schließen auch unsere Lieferanten mit ein. Im Rahmen der Analyse nachhaltigkeitsbezogener Chancen und Risiken betrachten wir auch mit dem Klimawandel verbundene physische Risiken (zum Beispiel Anlageschäden aufgrund extremer Wetterereignisse) und Transitionsrisiken (zum Beispiel Abschreibungen aufgrund von Emissionswerten von Anlagen) gemäß Definition der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Operative Chancen und Risiken (Betrachtungszeitraum von bis zu einem Jahr) werden der Unternehmensleitung im monatlich von Finance erstellten Managementbericht gemeldet. Außerdem informiert Finance halbjährlich über die aggregierte Chancen-Risiko-Exposition der BASF-Gruppe. Darüber hinaus besteht eine unmittelbare Berichtspflicht für neu auftretende Einzelrisiken, deren Ergebnisauswirkung 10 Millionen € übersteigt, sowie für Reputationsrisiken. Strategische Chancen-Risiken-Analysen mit einem Betrachtungszeitraum von zehn Jahren werden durch die Einheit Corporate Development im Rahmen der Strategieentwicklung durchgeführt. Sie werden im Zuge des strategischen Controllings jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Mehr zu unseren Prozessen im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements Unser gruppenweites Compliance-Programm soll die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien sicherstellen. Unser globaler Verhaltenskodex für alle Mitarbeiter verankert diese Standards verbindlich im Unternehmensalltag. Auch die Mitglieder des Vorstands sind diesen Grundsätzen ausdrücklich verpflichtet. Mehr zum konzernweiten Compliance-Programm zurück weiter