Segmentprofil

Das Segment Chemicals, bestehend aus den Unternehmensbereichen Petrochemicals und Intermediates, versorgt die übrigen Segmente mit Basischemikalien sowie Zwischenprodukten und trägt zu einem organischen Wachstum unserer wesentlichen Wertschöpfungsketten bei. Neben internen Abnehmern kommen unsere Kunden vor allem aus der Chemie- und Kunststoffindustrie. Unsere Wettbewerbsfähigkeit wollen wir durch Technologieführerschaft und Operative Exzellenz ausbauen.

Unternehmensbereiche


Petrochemicals

Breites Portfolio an hochwertigen Basischemikalien und maßgeschneiderten Spezialitäten für interne Abnehmer und Kunden, beispielsweise der Chemie- und Kunststoffindustrie

Intermediates

Umfassendes Sortiment an Zwischenprodukten und Spezialitäten, die als Ausgangsstoffe beispielsweise für Lacke, Kunststoffe, Textilfasern sowie Arznei- und Pflanzenschutzmittel dienen

Umsatz


Chemicals – Umsatz (Tortendiagramm)
Umsatzeinflüsse
Chemicals – Umsatzeinflüsse (Balkendiagramm)
Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

Mio. €

Chemicals – Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen (Balkendiagramm)

Wie wir Wert schaffen – ein Beispiel

Neue Acetylen-Anlage in Ludwigshafen
Energieeffizientere Herstellung des für viele Wertschöpfungsketten essenziellen Zwischenprodukts

Wert für BASF

Jährlicher Deckungsbeitrag der Wertschöpfungskette

von bis zu 1 Mrd. €

Wert für die Umwelt

Einsatz an fossilen Rohstoffen

etwa – 10 %

BASF hat in Ludwigshafen eine Acetylen-Anlage mit einer Kapazität von 90.000 Tonnen als Ersatz in Betrieb genommen. In der Anlage realisierte weitreichende Digitalisierungsmaßnahmen, wie Augmented Reality und ein Reliability Center, tragen zur Verbesserung der Effizienz von Prozessen bei und sorgen für eine höhere Verfügbarkeit der Anlage. Damit sichert BASF die Versorgung des Standorts mit dem wichtigen Zwischenprodukt und baut die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Ludwigshafen weiter aus. Rund 20 Betriebe nutzen Acetylen als vielseitig einsetzbaren Baustein für höherveredelte Produkte, die für viele Wertschöpfungsketten essenziell sind. Beispiele hierfür sind Kunststoffe, Lösemittel sowie Elektronikchemikalien. Kunden von BASF nutzen diese Produkte in der Automobil-, Pharma-, Bau-, Konsumgüter- und Textilindustrie. Insgesamt speist und sichert die neue Anlage Wertschöpfungsketten mit einem jährlichen Deckungsbeitrag von bis zu 1 Milliarde €.

In einem eigenen mehrstufigen chemischen Prozess produziert BASF aus Erdgas und Sauerstoff Acetylen sowie ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid, das als Synthesegas genutzt wird. Für diesen Prozess benötigt die neue Anlage im Vergleich zur alten etwa 10 % weniger fossile Einsatzstoffe pro Tonne Endprodukt, zum Beispiel Erdgas. Darüber hinaus fallen durch die neue Anlage auch weniger Nebenprodukte pro Tonne Endprodukt an, zum Beispiel Naphthalin und Acetylenkoks. Durch den Wegfall der bislang nötigen Transportlogistik für diese Nebenprodukte wird zusätzlich Energie eingespart.

Neue Acetylen-Anlage in Ludwigshafen (Foto)

Strategie

  • Integrierte Produktionsanlagen als Herzstück des Verbunds
  • Technologieführerschaft und Operative Exzellenz sind wichtigste Wettbewerbsvorteile

Mit seinen Produktionsanlagen bildet Chemicals das Herzstück der Verbundstruktur und stellt den Segmenten von BASF Basischemikalien und Zwischenprodukte für die Herstellung höherveredelter Produkte zur Verfügung. Dadurch trägt das Segment wesentlich zum organischen Wachstum von BASF bei. Darüber hinaus bietet Chemicals als zuverlässiger Lieferant hochwertige Chemikalien in gleichbleibender Qualität und vermarktet sie an Kunden aus weiterverarbeitenden Industrien.

Wir schaffen Wert durch Prozess- und Produktinnovationen und investieren in Forschung und Entwicklung, um neue, nachhaltige Technologien zu implementieren und unsere bereits bestehenden Technologien noch effizienter zu machen. Technologieführerschaft, Operative Exzellenz und eine klare Ausrichtung entlang einzelner Wertschöpfungsketten zählen zu unseren wichtigsten Wettbewerbsvorteilen. Wir konzentrieren uns auf die wesentlichen Erfolgsfaktoren des klassischen Chemiegeschäfts: die Ausnutzung von Größen- und Verbundvorteilen, eine hohe Anlagenverfügbarkeit, eine kontinuierliche Optimierung des Zugangs zu Rohstoffen, schlanke und energieeffiziente Prozesse – auch in Bezug auf die Reduzierung von Treibhausgasemissionen – sowie eine verlässliche und kostengünstige Logistik. Darüber hinaus verbessern wir ständig unsere globalen Produktionsstrukturen und richten diese an regionalen Marktanforderungen aus. Durch Investitionen und Kooperationen in Wachstumsmärkten entwickeln wir unsere Wertschöpfungsketten kontinuierlich weiter und bauen unsere Marktposition vor allem in Asien aus.

Neben der geplanten Errichtung eines integrierten Verbundstandorts in Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong prüfen wir in Mundra/Indien mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), Abu Dhabi/Vereinigte Arabische Emirate, der Adani Group (Adani), Ahmedabad/Indien, und der Borealis AG (Borealis), Wien/Österreich, eine gemeinsame Investition in einen Chemiekomplex. Im Oktober 2019 haben die Parteien eine Absichtserklärung für eine Machbarkeitsstudie unterzeichnet. Für BASF steht dabei die Investition in die Acryl-Wertschöpfungskette im Vordergrund. In Einklang mit dem erklärten BASF-Ziel, bis 2030 CO2-neutral zu wachsen, evaluieren die Partner ein weltweit einzigartiges Konzept zur vollständigen Stromversorgung des Standorts auf Basis erneuerbarer Energien.

BASF und Sinopec haben im Oktober 2018 eine Absichtserklärung zum weiteren Ausbau des bestehenden 50:50-Joint-Ventures BASF-YPC Company Limited (BYC) am Verbundstandort Nanjing/China unterzeichnet. Dies soll die gemeinsame Produktion chemischer Produkte in China weiter stärken.

Am Standort Nanjing werden wir die Produktionskapazität für Neopentylglykol im Jahr 2020 erhöhen, um unsere Kunden in China in ihrem Wachstum weiter zu unterstützen.

An unserem Verbundstandort in Antwerpen/Belgien planen wir eine deutliche Kapazitätserweiterung unserer Ethylenoxid-Anlage. Das Projekt umfasst auch mehrere Folgeanlagen, beispielsweise für die Herstellung von Tensiden.

Mit dem Ersatz der Acetylen-Anlage in Ludwigshafen durch eine moderne, hocheffiziente Anlage haben wir unseren Verbund nach Abschluss des mehrstufigen Inbetriebnahmeprozesses im Jahr 2019 weiter gestärkt.