2.5 – Nicht fortgeführtes Geschäft / Veräußerungsgruppen

Nicht fortgeführtes Geschäft

  • Mit der verbindlichen Vereinbarung zum Verkauf des Bauchemiegeschäfts von BASF an eine Tochtergesellschaft von Lone Star wird dieses als nicht fortgeführtes Geschäft dargestellt. Mit dem vereinbarten Verkauf des Geschäfts werden das branchenweit anerkannte Wissen und die Kompetenz der Bauchemie-Experten von BASF unter dem Dach von Lone Star mit einem branchenspezifischen Ansatz auf weiteres Wachstum vorbereitet. Weder zum Zeitpunkt der Umklassifizierung als zur Veräußerung gehaltenes Geschäft noch zum Ende der Berichtsperiode wurden für das nicht fortgeführte Bauchemiegeschäft Wertminderungen erfasst.

Die in den folgenden Tabellen enthaltenen Beträge stellen den konsolidierten Beitrag des nicht fortgeführten Geschäfts dar.

Das Ergebnis aus dem nicht fortgeführten Bauchemiegeschäft setzt sich wie folgt zusammen:

Gewinn- und Verlustrechnung aus nicht fortgeführtem Bauchemiegeschäft (Millionen €)

 

 

2019

2018

Umsatzerlöse

 

2.553

2.455

Herstellungskosten

 

–1.412

–1.405

Bruttoergebnis vom Umsatz

 

1.141

1.050

Vertriebskosten

 

–866

–873

Allgemeine Verwaltungskosten

 

–66

–70

Forschungs- und Entwicklungskosten

 

–36

–34

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge

 

–121

–14

Ergebnis aus Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

 

0

0

EBIT

 

52

59

Finanzergebnis

 

–4

–4

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

48

55

Ertragsteuern

 

–24

–21

Ergebnis nach Ertragsteuern

 

24

34

davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend

 

5

11

Ergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen

 

19

23

Ergebnis je Aktie aus nicht fortgeführtem Geschäft

0,02

0,03

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

 

–162

–137

davon Wertminderungen und Wertaufholungen

 

–1

–1

Die Buchwerte der Bilanzposten des nicht fortgeführten Geschäfts sind in der nachfolgenden Tabelle „Veräußerungsgruppen zum 31.12.2019“ dargestellt.

Das nicht fortgeführte Bauchemiegeschäft hat mit folgenden Zahlungsströmen zur Kapitalflussrechnung von BASF beigetragen:

Kapitalflüsse aus nicht fortgeführtem Bauchemiegeschäft (Millionen €)

 

2019

2018

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

219

128

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–107

–74

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

–18

1

Gesamt

94

55

  • Seit der verbindlichen Vereinbarung zwischen BASF und LetterOne vom 27. September 2018 zum Zusammenschluss ihrer jeweiligen Aktivitäten wurde das Öl-und-Gas-Geschäft als nicht fortgeführtes Geschäft dargestellt. Mit dem Abschluss der Transaktion ist die Veräußerungsgruppe am 30. April 2019 abgegangen.

Das Ergebnis aus dem nicht fortgeführten Öl-und-Gas-Geschäft bis zum April 2019 setzte sich wie folgt zusammen:

Gewinn- und Verlustrechnung aus nicht fortgeführtem Öl-und-Gas-Geschäft (Millionen €)

 

 

01.01.–30.04.2019

2018

Umsatzerlöse

 

1.318

4.094

Herstellungskosten

 

–433

–2.024

Bruttoergebnis vom Umsatz

 

885

2.070

Vertriebskosten

 

–60

–94

Allgemeine Verwaltungskosten

 

–33

–68

Forschungs- und Entwicklungskosten

 

–8

–26

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge

 

–273

–248

Abgangsergebnis vor Ertragsteuern

 

5.828

Ergebnis aus Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

 

99

EBIT

 

6.339

1.733

Finanzergebnis

 

–37

–19

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

6.302

1.714

Ertragsteuern

 

–381

–885

Ergebnis nach Ertragsteuern

 

5.921

829

davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend

 

18

61

Ergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen

 

5.903

768

Ergebnis je Aktie aus nicht fortgeführtem Geschäft

6,43

0,83

Die Auswirkungen des Abgangs des nicht fortgeführten Öl-und-Gas-Geschäfts sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Berechnung des Abgangsergebnisses aus nicht fortgeführtem Öl-und-Gas-Geschäft (Millionen €)

 

30.04.2019

Fair Value 72,7 % Wintershall Dea GmbH

14.078

Abgehendes Nettovermögen

–7.540

Vermögen der Veräußerungsgruppe

–15.597

Auflebende Forderungen

2.246

Schulden der Veräußerungsgruppe

6.447

Auflebende Verbindlichkeiten

–636

Recycling bisher ergebnisneutral im Eigenkapitel erfasster Erträge und Aufwendungen (bei Abgang ergebniswirksam)

–870

Nicht beherrschende Anteile

160

Ertragsteuern

–144

Abgangsergebnis nach Steuern

5.684

Das nicht fortgeführte Öl-und-Gas-Geschäft hat mit folgenden Zahlungsströmen zur Kapitalflussrechnung von BASF beigetragen:

Kapitalflüsse aus nicht fortgeführtem Öl-und-Gas-Geschäft (ohne Effekte der Devestition) (Millionen €)

 

01.01.–30.04.2019

2018

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

456

1.554

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–263

–1.011

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

–50

–346

Gesamt

143

197

Die zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung gehaltenen Anteile an der Wintershall Dea GmbH wurden am 30. April 2019 erstmalig zum beizulegenden Zeitwert auf Basis des einkommensbasierten Ansatzes gemäß IFRS 13.62 unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Der beizulegende Zeitwert wurde als Barwert der künftigen Zahlungsmittelzu- oder -abflüsse auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren (Stufe 3) berechnet. Als wesentliche Inputfaktoren wurden Annahmen zur langfristigen Entwicklung der Öl- und Gaspreise zugrunde gelegt, die unter anderem aus Marktwerten und Experteneinschätzungen abgeleitet wurden. Für die Bewertung der Wintershall Dea GmbH zum 30. April 2019 wurde für das Jahr 2020 ein Ölpreis von 66 US$/bbl (Brent) und ein Gaspreis von rund 16 €/MWh (rund 6 US$/mmBtu) zugrunde gelegt, der mittel- bis langfristig moderat steigt.

Die Schätzung der Zahlungsströme und die getroffenen Annahmen basieren auf den relevanten Informationen über die zukünftige Entwicklung des operativen Geschäfts bezogen auf den Bewertungsstichtag.

Für das Explorations- und Produktionsgeschäft wurde ein Modell auf Basis eines feldbezogenen Bewertungsansatzes verwendet, in dem die erwarteten Zahlungsmittelströme einschließlich der Steuerzahlungen in den einzelnen Ländern berücksichtigt wurden. Der Betrachtungszeitraum umfasst die geplanten Lizenzlaufzeiten beziehungsweise Förderreihen der enthaltenen Öl- und Gasfelder. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei der Kapitalkostensatz, in dem das jeweilige Länderrisiko und der jeweilig anzuwendende Steuersatz berücksichtigt werden. Weitere Komponenten sind ein risikofreier Zins, die Marktrisikoprämie sowie ein branchenspezifischer Zuschlag für das Kreditrisiko (Spread). Unter Berücksichtigung dieser Parameter wurde ein Kapitalkostensatz nach Steuern zwischen 6,17 % und 11,49 % verwendet.

Für das Transportgeschäft wurden, soweit relevant, regulierte Preise für Gastransport und spezifische durchschnittliche Kapitalkosten berücksichtigt. Der Kapitalkostensatz nach Steuern lag zwischen 5,52 % und 5,91 %.

Die Bewertung umfasste darüber hinaus auch Synergieeffekte, die aus einem Rückgang laufender Betriebsaufwendungen beziehungsweise durch Optimierung von Investitionsmaßnahmen durch den Zusammenschluss erwartet wurden.

Der erstmalige Ansatz zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von 14,1 Milliarden € führte zu einer Aufdeckung stiller Reserven und Lasten. Entsprechend der Kaufpreisallokation entfielen die stillen Reserven und Lasten im Wesentlichen auf Vermögenswerte aus der Exploration und Produktion.

Vom sonstigen Ergebnis nach Steuern der Aktionäre der BASF SE in Höhe von 949 Millionen € (2018: –608 Millionen €) entfallen auf das nicht fortgeführte Bauchemiegeschäft –8 Millionen € (2018: 10 Millionen €), auf das nicht fortgeführte Öl-und-Gas-Geschäft 1.034 Millionen € (2018: –102 Millionen €) und auf das fortgeführte Geschäft –77 Millionen € (2018: –516 Millionen €).

Zur Veräußerung gehaltene Gruppen von Vermögenswerten und Schulden

  • Am 31. Januar 2019 haben BASF und Solenis nach Zustimmung aller zuständigen Behörden den Transfer des Geschäfts für Papier- und Wasserchemikalien von BASF an Solenis abgeschlossen. Mit der Devestition des Papier- und Wasserchemikaliengeschäfts ist die Veräußerungsgruppe abgegangen und eine at Equity bilanzierte Beteiligung in Höhe von 590 Millionen €, die im Verkaufspreis berücksichtigt ist, zugegangen. Die Berechnung des Abgangsergebnisses ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Berechnung des Abgangsergebnisses des Papier- und Wasserchemikaliengeschäfts (Millionen €)

 

31.01.2019

Verkaufspreis

768

Abgehendes Nettovermögen

–611

Vermögen der Veräußerungsgruppe

–504

Auflebende Vermögenswerte

43

Schulden der Veräußerungsgruppe

Auflebende Verbindlichkeiten

–150

Abgangsergebnis vor Steuern

157

Steueraufwand

–44

Abgangsergebnis nach Steuern

113

  • Mit der Einigung zur Übernahme des globalen Pigmentgeschäfts durch das Feinchemie-Unternehmen DIC wurden die abgehenden Vermögenswerte und Schulden in eine Veräußerungsgruppe umgegliedert. Das Geschäft ist dem Unternehmensbereich Dispersions & Pigments zugeordnet. Zum 31. Dezember 2019 erfolgte eine Werthaltigkeitsprüfung der Veräußerungsgruppe für das Pigmentgeschäft. Zu diesem Zweck ist gemäß IFRS 5 der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten als erzielbarer Betrag zu ermitteln und mit dem Buchwert zu vergleichen. Für die Ermittlung des erzielbaren Betrags zum 31. Dezember 2019 wurden die erwarteten Zahlungsströme bis zum Closing einschließlich des Verkaufserlöses mit einem WACC von 7,98 % abgezinst. Hieraus ergab sich ein Abwertungsbedarf in Höhe von 73 Millionen €, der den Geschäfts- oder Firmenwert der Veräußerungsgruppe für das Pigmentgeschäft entsprechend reduzierte.

Die Werte der Veräußerungsgruppen sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

In den sonstigen Eigenkapitalposten war zum 31. Dezember 2019 ein Betrag von –61 Millionen € für die Veräußerungsgruppe Bauchemiegeschäft und ein Betrag von –79 Millionen € für das Pigmentgeschäft enthalten.

Veräußerungsgruppen zum 31.12.2019 (Millionen €)

 

Pigmentgeschäft

Bauchemie­geschäft

Summe

Bilanz

 

 

 

Geschäfts- oder Firmenwerte

–336

–772

–1.108

Übrige immaterielle Vermögenswerte

–22

–537

–559

Sachanlagen

–266

–503

–769

At Equity bilanzierte Beteiligungen

–65

–65

Sonstige Finanzanlagen

–8

–28

–36

Latente Steueransprüche

–58

–22

–80

Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen

–2

–1

–3

Langfristige Vermögenswerte

–757

–1.863

–2.620

Vorräte

–383

–299

–682

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

–109

–522

–631

Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen

–22

–30

–52

Kurzfristige Wertpapiere

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

–7

–21

–28

Kurzfristige Vermögenswerte

–521

–872

–1.393

Vermögen der Veräußerungsgruppe

1.278

2.735

4.013

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

–213

–154

–367

Sonstige Rückstellungen

–9

–23

–32

Latente Steuerschulden

–17

–118

–135

Finanzschulden

–5

–5

Übrige Verbindlichkeiten

–15

–32

–47

Langfristiges Fremdkapital

–254

–332

–586

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

–51

–191

–242

Rückstellungen

–20

–82

–102

Steuerschulden

–6

–13

–19

Finanzschulden

–10

–10

Übrige Verbindlichkeiten

–27

–48

–75

Kurzfristiges Fremdkapital

–104

–344

–448

Schulden der Veräußerungsgruppe

358

676

1.034

Reinvermögen

920

2.059

2.979