BASF-Bericht 2022

Tatsächliche Entwicklung im Vergleich zum Ausblick 2022

Umsatz-, Ergebnis- und ROCE-Prognose für die BASF-Gruppe

Die BASF-Gruppe steigerte den Umsatz im Jahr 2022 auf 87,3 Milliarden € und übertraf damit signifikant die zu Jahresbeginn prognostizierte Spanne von 74 Milliarden € bis 77 Milliarden €. Der Umsatz lag jedoch in der im Juli 2022 kommunizierten Prognosespanne von 86 Milliarden € bis 89 Milliarden €. Die Segmente Materials, Chemicals und Industrial Solutions erhöhten den Umsatz deutlich und ent­wickelten sich damit anders als zunächst angenommen. Für Mate­rials erwarteten wir ursprünglich nur eine leichte Steigerung. Chemicals und Industrial Solutions waren von einem deutlichen beziehungsweise leichten Rückgang ausgegangen. Auch Sonstige verbesserte den Umsatz deutlich anstatt wie geplant leicht. Ausschlaggebend für das Umsatzwachstum der BASF-Gruppe waren vor allem die deutlichen Preissteige­rungen der Segmente infolge der Rohstoff- und Energiepreis­entwicklungen. Port­folioeffekte wirkten erwartungsgemäß positiv. Den Absatz konnten wir nur im Segment Agricultural Solutions wie prognostiziert steigern. In allen anderen Segmenten verzeichneten wir entgegen unserer Erwartung niedrigere Mengen infolge einer geringeren Nachfrage.

Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 6,9 Milliarden € sowohl im Prognoseintervall von 6,6 Milliarden € bis 7,2 Milliarden € aus dem Februar 2022 als auch innerhalb des im Juli 2022 angepassten Intervalls von 6,8 Milliarden € bis 7,2 Milliarden €. Agricultural Solutions und Nutrition & Care steigerten das EBIT vor Sondereinflüssen wie erwartet deutlich. Die Segmente Chemicals und Materials verzeichneten den prognostizierten deutlichen Ergebnisrückgang. Die Segmente Surface Technologies und Industrial Solutions entwickelten sich anders als erwartet: Während Surface Technologies das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich steigerte, erhöhte Industrial Solutions das Ergebnis leicht; wir waren jeweils von einer leichten Ergebnisverschlechterung ausgegangen. Das EBIT vor Sonder­einflüssen von Sonstige verbesserte sich leicht, wodurch es sich ebenfalls besser als erwartet entwickelte. Wir hatten einen deut­lichen Rückgang prognostiziert.

Der ROCE lag mit 10,0 % über dem Kapitalkostensatz von 9 %. Unsere Erwartungen bezüglich des ROCE sind in allen Segmenten bis auf Nutrition & Care eingetreten. Dort sank der ROCE leicht, entgegen unserer Prognose einer deutlichen Erhöhung. Insgesamt lag der ROCE für die BASF-Gruppe mit 10,0 % unter der von uns im Februar prognostizierten Spanne von 11,4 % bis 12,6 % sowie unter dem im Juli 2022 aktualisierten Intervall von 10,5 % bis 11,0 %. Dies resultierte aus einem deutlichen Anstieg der Kapitalkostenbasis bei gleichzeitigem Ergebnisrückgang.

Prognose-Ist-Vergleich

 

Umsatz

EBIT vor Sondereinflüssen

ROCE

 

Prognose 2022

Ist 2022

Prognose 2022

Ist 2022

Prognose 2022

Ist 2022

Chemicals

Materials

Industrial Solutions

Surface Technologies

Nutrition & Care

Agricultural Solutions

Sonstige

BASF-Gruppe

74 Mrd. € – 77 Mrd. € a

87,3 Mrd. €

6,6 Mrd. € – 7,2 Mrd. € a

6,9 Mrd. €

11,4 % – 12,6 % a

10,0 %

„auf Vorjahresniveau“: keine Veränderung (+/–0,0 %)

↗|↘

„leichte Veränderung“: Beim Umsatz entspricht „leicht“ einer Veränderung von 0,1–5,0 %: bei Ergebnisgrößen von 0,1–10,0 %; bei ROCE von 0,1 bis 1,0 Prozentpunkten.

↑|↓

„deutliche Veränderung“: Beim Umsatz entspricht „deutlich“ einer Veränderung ab 5,1 %; bei Ergebnisgrößen ab 10,1 %: bei ROCE von mehr als 1,0 Prozentpunkten.

a

Unsere Prognose hatten wir im Juli 2022 wie folgt aktualisiert: Für den Umsatz erwarteten wir einen Wert zwischen 86 Milliarden € und 89 Milliarden €, für das EBIT vor Sondereinflüssen prognostizierten wir einen Wert zwischen 6,8 Milliarden € und 7,2 Milliarden € sowie für den ROCE einen Wert zwischen 10,5 % und 11,0 %.

Prognose der CO2-Emissionen für die BASF-Gruppe

Die CO2-Emissionen erreichten einen Wert von 18,4 Millionen Tonnen und lagen damit deutlich unter dem im Februar 2022 prognostizierten Intervall von 19,6 Millionen Tonnen bis 20,6 Millionen Tonnen und am unteren Rand des im Juli 2022 angepassten Korridors von 18,4 Millionen Tonnen bis 19,4 Millionen Tonnen. Wesentlicher Treiber hierfür waren die signifikante Reduktion der Produktions­volumen sowie die temporäre Abschaltung von emissionsintensiven Anlagen. Ein Beispiel hierfür sind die Anlagen zur Ammoniakproduktion, die aufgrund hoher Gaspreise gedrosselt beziehungsweise zeitweise heruntergefahren wurden. Am Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien und dem Kauf von Grünstromzertifikaten haben wir festgehalten.

Prognose für die Sachinvestitionen der BASF-Gruppe

Im Jahr 2022 haben wir insgesamt 4,1 Milliarden € in Sachanlagen ohne Zugänge aus Akquisitionen, IT-Investitionen, Rückbauverpflichtungen und Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen investiert. Der im Februar 2022 prognostizierte Wert betrug rund 4,6 Milliarden €.

Umsatz-, Ergebnis- und ROCE-Prognose für die Segmente

Im Segment Chemicals steigerten wir den Umsatz im Jahr 2022 deutlich, nachdem wir zu Jahresbeginn von einem deutlichen Umsatz­rückgang ausgegangen waren. Anders als erwartet setzten beide Unternehmensbereiche deutliche Preiserhöhungen infolge stark gestiegener Rohstoff- und Energiepreise durch. Zu Beginn des Jahres 2022 rechneten wir zunächst mit sinkenden Preisen. Aufgrund einer insbesondere im zweiten Halbjahr rückläufigen Nachfrage entwickelten sich die Mengen schwächer als erwartet. Das EBIT vor Sondereinflüssen und der ROCE des Segments nahmen wie prognostiziert deutlich ab.

Entgegen unserer Annahme eines leichten Umsatzwachstums erhöhte das Segment Materials den Umsatz deutlich. Auch hier war dies im Wesentlichen auf signifikante Preissteigerungen zurückzuführen, nachdem wir im Februar von einer Preissenkung ausgegangen waren. Eine geringere Nachfrage führte dazu, dass der Absatz in beiden Unternehmensbereichen sank. Wir hatten zunächst eine Mengensteigerung erwartet. Das EBIT vor Sondereinflüssen und der ROCE waren wie prognostiziert deutlich rückläufig.

Das Segment Industrial Solutions erhöhte den Umsatz 2022 erheblich, entgegen unserer Erwartung eines leichten Rückgangs. Maßgeblich hierfür waren deutlich höhere Preise als ursprünglich angenommen. Diese überkompensierten sowohl die negativen Portfolio­effekte aus der Devestition des globalen Pigmentgeschäfts als auch einen niedrigeren Absatz. Im Februar waren wir davon ausgegangen, dass die Mengen gesteigert werden können. Das EBIT vor Sondereinflüssen des Segments nahm leicht zu, entgegen unserer Prognose eines leichten Rückgangs. Dabei konnte das erwartete margenbedingte Ergebniswachstum von Performance Chemicals den Rückgang von Dispersions & Resins, vor allem bedingt durch die Veräußerung des globalen Pigmentgeschäfts, überkompensieren. Der ROCE lag wie erwartet leicht über Vorjahresniveau.

Entsprechend unserer Prognose lag der Umsatz von Surface Technologies deutlich unter dem Vorjahreswert. Das EBIT vor Sondereinflüssen wurde deutlich gesteigert; wir waren von einem leichten Rückgang ausgegangen. Grund hierfür war das deutliche Ergebniswachstum von Catalysts infolge höherer Ergebnisbeiträge aus den Geschäften mit Fahrzeugkatalysatoren und Batteriemate­rialien. Dies resultierte vor allem aus dem stärkeren Wachstum der Automobil­industrie im Jahr 2022. Der ROCE sank wie prognostiziert deutlich.

Im Segment Nutrition & Care nahmen Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen wie angenommen deutlich zu. Für den ROCE erwar­teten wir eine deutliche Steigerung; tatsächlich ist er jedoch leicht gesunken. Dies war hauptsächlich auf ein höheres Nettoumlauf­vermögen infolge der gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise zurückzuführen.

Das Segment Agricultural Solutions steigerte Umsatz, EBIT vor Sondereinflüssen und ROCE wie erwartet stark.

Der Umsatz von Sonstige verbesserte sich aufgrund eines stärkeren Umsatzanstiegs im Rohstoffhandel deutlicher als prognostiziert. Wir waren ursprünglich von einem leichten Umsatzwachstum ausgegangen. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag leicht über Vorjahres­niveau; wir hatten einen deutlichen Rückgang erwartet. Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem höhere Erträge aus den Long-Term-Incentive-Programmen. Zudem ergaben sich Erträge aus Sicherungsgeschäften.

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