Unser Nachhaltigkeitskonzept
Wir setzen unseren Unternehmenszweck „We create chemistry for a sustainable future“ um, indem wir Nachhaltigkeitsaspekte konsequent in unsere Strategie, in unser Geschäft und in Bewertungs-, Steuerungs- und Vergütungssysteme integrieren. Mit Produkten, Lösungen und Technologien, die einen Mehrwert für die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft leisten, sichern wir unseren langfristigen Erfolg.
Unser strategischer Ansatz
Auf einen Blick
- Nachhaltigkeitsaspekte in Unternehmenssteuerung integriert
- Ziele für Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Einkauf, Sicherheit und Mitarbeitende
- Strategische Leitlinien zum Stakeholder-Management und für unser gesellschaftliches Engagement
- Chief Human Rights Officer zur weiteren Verankerung von Menschenrechtsbelangen in Entscheidungsprozessen ernannt
Nachhaltigkeit ist Kern unseres Handelns sowie ein Wachstums- und Werttreiber. Die Analyse unserer Nachhaltigkeitsbeiträge ermöglicht uns darüber hinaus ein wirkungsvolles Risikomanagement. Wir verfolgen einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, der die gesamte Wertschöpfungskette umfasst – angefangen bei unseren Lieferanten über unsere eigenen Aktivitäten bis hin zu unseren Kunden. Unsere Ansprüche an unser Handeln entlang der Wertschöpfungskette haben wir formuliert und durch entsprechende Ziele und Maßnahmen unterlegt.
Basierend auf unserer Unternehmensstrategie steuern wir das globale Nachhaltigkeitsziel zum Klimaschutz über den bedeutsamsten Leistungsindikator (bLi) „absolute CO2-Emissionen 1“. Dafür haben wir auf Konzernebene erforderliche Steuerungsmechanismen und Kontrollsysteme etwa durch intensivierte Trainings und weitere Unterstützung bei der dezentralen Umsetzung gestärkt. Unsere Aktivitäten zur Senkung der Treibhausgasemissionen umfassen den Einsatz erneuerbarer Energien sowohl für die Strom- als auch für die Dampfversorgung, die Entwicklung und Anwendung neuer CO2-armer Produktionsverfahren, den Einsatz nachwachsender Rohstoffe sowie fortlaufende Maßnahmen zur weiteren Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz in unserer Produktion. Zur Erreichung unserer Klimaschutzziele haben wir außerdem eine Projektorganisation aufgesetzt. Der Schwerpunkt der Einheit „Net Zero Accelerator“ liegt auf der Umsetzung und Beschleunigung von Projekten zu CO2-armen Produktionstechnologien, Kreislaufwirtschaft und erneuerbaren Energien.
Neben diesem Klimaschutzziel haben wir uns weitere Nachhaltigkeitsziele beispielsweise zu den Themen verantwortungsvoller Einkauf, ressourceneffiziente und sichere Produktion sowie engagierte Mitarbeitende und Vielfalt gesetzt.
Wir möchten unseren Kunden innovative Produkte und Lösungen anbieten, die deren Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Daher stellen wir sicher, dass die Geschäftseinheiten relevante Nachhaltigkeitsaspekte kontinuierlich überwachen und bewerten. Diese Bewertungen finden unter anderem Berücksichtigung in Strategien, in der Umsetzung von Forschungsprojekten sowie in Innovationsprozessen.
Ein wesentliches Instrument zur Steuerung des Produktportfolios basierend auf der Nachhaltigkeitsleistung unserer Produkte ist die Methode Sustainable Solution Steering. Dabei bewerten wir die Anwendungen unserer Produkte in ihren jeweiligen Märkten und Kundenindustrien. Wenn wir bei Neubewertungen unseres Portfolios Produkte mit erheblichen Nachhaltigkeitsherausforderungen identifizieren, klassifizieren wir diese als „challenged“. Für alle Produkte dieser Kategorie entwickeln wir Aktionspläne und setzen diese konsequent um. Diese umfassen etwa Forschungsprojekte und Reformulierungen zur Produktoptimierung oder auch das Ersetzen des Produkts durch eine Alternative. Um unser Portfolio stringent auf Nachhaltigkeitsbeiträge auszurichten, wird die Vermarktung aller Challenged-Produkte seit 2018 spätestens innerhalb von fünf Jahren nach deren Erstbewertung als „challenged“ eingestellt. Bei der Weiterentwicklung unseres Produktportfolios gilt ein besonderes Augenmerk Produkten, die einen substanziellen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette leisten. Hierunter fallen beispielsweise Produkte, die positive Beiträge unter anderem zu den Themen Gesundheit und Sicherheit, Emissionsreduzierung und Kreislaufwirtschaft leisten.
Das aus der Unternehmensstrategie abgeleitete Ziel, unseren Umsatz mit Accelerator-Produkten bis zum Jahr 2025 auf 22 Milliarden € zu erhöhen, haben wir mit einem Umsatz von 24,1 Milliarden € bereits im Jahr 2021 erreicht. Um die wachsenden Nachhaltigkeitsanforderungen in unseren Märkten mit innovativen Lösungen aufzugreifen, wollen wir unser Produktportfolio in Zukunft noch stärker auf Klimaschutz, Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft ausrichten. Daher entwickeln wir unsere Methodik und unsere Zielsetzung zur Steuerung des Produktportfolios weiter und führen 2023 eine überarbeitete Methode ein.
Als Mitbegründer des UN Global Compact tragen wir zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) bei. Unsere Produkte, Lösungen und Technologien unterstützen das Erreichen der Ziele zur nachhaltigen Entwicklung der UN, die Sustainable Development Goals (SDGs) – insbesondere die Ziele „Kein Hunger“ (SDG 2), „Geschlechtergerechtigkeit“ (SDG 5), „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ (SDG 6), „Bezahlbare und saubere Energie“ (SDG 7), „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ (SDG 8), „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ (SDG 12) sowie „Klimaschutz“ (SDG 13). Zur Priorisierung der für BASF relevanten SDGs haben interne Fachleute auch im Jahr 2022 Auswirkungen und Lösungsbeiträge unserer Produkte, unsere Unternehmensziele sowie strategischen Schwerpunkte bewertet.
Im Jahr 2022 haben wir eine weiterentwickelte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt, welche bereits die künftig regulatorisch geforderte doppelte Wesentlichkeit in den Fokus stellt. Auf diese Weise identifizierten wir sowohl Nachhaltigkeitsthemen, auf die wir durch unsere Geschäftstätigkeiten entlang der Wertschöpfungskette potenziell positive oder negative Auswirkungen haben, als auch solche, die sich positiv oder negativ auf unseren Unternehmenserfolg auswirken beziehungsweise auswirken könnten. Die nebenstehende Grafik stellt unser Vorgehen sowie die Dimensionen der doppelten Wesentlichkeit dar.
Um eine Themenvorauswahl zu treffen, wurden im ersten Schritt externe Entwicklungen und Daten ausgewertet. Hierzu zählten Aktivitäten von Wettbewerbern und Kunden, relevante Standards und Regulierungen sowie weitere nachhaltigkeitsbezogene Trends. Die so identifizierten 48 Themen wurden daraufhin anhand ihrer Bedeutung für die chemische Industrie sowie der Anforderungen und Erwartungen unserer Stakeholder (beispielsweise Kunden, Lieferanten, Wettbewerber, Investoren, NGOs) mithilfe von Big-Data-Analyse-Tools bewertet und anschließend weiter priorisiert.
Die identifizierten Kernthemen wurden im Anschluss hinsichtlich ihrer doppelten Wesentlichkeit für BASF bewertet. Jeder Nachhaltigkeitsaspekt wurde dabei aus zwei Perspektiven betrachtet: Zur Bewertung der Nachhaltigkeitsrelevanz („Impact Materiality“) wurden sowohl die tatsächlichen als auch die möglichen positiven und negativen Auswirkungen unserer Unternehmensaktivitäten entlang dreier Wertschöpfungsstufen (Upstream, eigene Produktion, Downstream) betrachtet. Hierbei wurden die Größenordnung der Auswirkungen („Scale“), ihre Tragweite („Scope“) sowie ihre Eintrittswahrscheinlichkeit („Likelihood“) beurteilt. Im Rahmen der Analyse der finanziellen Relevanz („Financial Materiality“) wurden die einzelnen Themen hinsichtlich möglicher finanzieller Auswirkungen auf BASF eingeordnet. Konkret wurde analysiert, wie sich der jeweilige Nachhaltigkeitsaspekt räumlich auswirkt, also ob beispielsweise eine lokale Geschäftseinheit oder ganze Regionen betroffen sind, ob er Auswirkungen auf unsere Produktion, unsere Mitarbeitenden, auf die Erreichung der von uns als BASF-Gruppe gesetzten Ziele oder unsere Reputation hat. Das Ergebnis hilft uns, die komplexen und teilweise divergierenden Anforderungen und Erwartungen unserer Stakeholder an uns besser zu verstehen und strategisch relevante Themen für unseren langfristigen Geschäftserfolg abzuleiten.
Ein Nachhaltigkeitsaspekt wird als wesentlich im Sinne der doppelten Wesentlichkeit erachtet, wenn er sowohl auf der Ebene der Nachhaltigkeitsrelevanz als auch auf der Ebene der finanziellen Relevanz als wesentlich eingestuft wird. Im Sinne der Global Reporting Initiative wird ein Nachhaltigkeitsaspekt zusätzlich bereits als wesentlich erachtet, wenn er nur auf Ebene der Nachhaltigkeitsrelevanz als wesentlich eingestuft wird. Auf dieser Grundlage wurden die folgenden 12 Themen als wesentlich identifiziert und vom Corporate Sustainability Board bestätigt: Abfall; Anpassung an den Klimawandel; Biodiversität; Geschäftsethik; Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz; Klimaschutz; Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz; Kunststoffabfall; Menschen- und Arbeitnehmerrechte; Produktverantwortung; Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz; Wasser und Abwasser.
1 Das Ziel umfasst Scope-1- und Scope-2-Emissionen. Andere Treibhausgase werden gemäß Greenhouse Gas Protocol in CO2-Äquivalente umgerechnet.