BASF-Bericht 2022

Wesentliche Themen im Fokus: Biodiversität

BASF setzt sich an verschiedenen Standorten für den Erhalt der Artenvielfalt ein. An dem ehemaligen Produktionsstandort Rensselaer im US-Bundes­staat New York etwa sorgt ein Biodiversitätsprojekt für verbesserte ökologische Bedingungen und bietet Raum für ein­heimische Pflanzen wie das Garten-Sonnenauge sowie Futter- und Nistplätze für eine Vielzahl von Tieren.

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils hellblau hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: Lieferanten, BASF, Kunden) (Grafik)

Biodiversität beschreibt die Vielfalt von Lebensformen auf der Erde. Der Verlust dieser Vielfalt schwächt die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen gegenüber Veränderungen wie etwa dem Klimawandel und stellt eine globale Herausforderung dar. Als Chemieunternehmen sind wir auf Ökosystemleistungen wie die Verfügbarkeit von nachwachsenden Rohstoffen oder die hohe Qualität von Luft, Wasser und Boden angewiesen und nehmen gleichzeitig Einfluss darauf. Der Schutz von Biodiversität ist daher ein wichtiger Teil unseres Engagements.

Auf einen Blick

  • Strategische Ausrichtung unserer Biodiversitätsmaßnahmen anhand der Bewertung unserer Auswirkungen
  • Engagement für den Erhalt der Artenvielfalt entlang der gesamten Wertschöpfungskette etwa mit strategischen Partnerschaften

Strategie

Mit konkreten Maßnahmen entlang der gesamten Wert­schöpfungskette stärken wir den Erhalt der Biodiversität und kommen unserer Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft nach. Auch unsere nachhaltigkeitsbezogenen Unternehmens­ziele zu Klima­schutz, Kreislaufwirtschaft, Wassermanagement und ver­antwortungsvollem Einkauf tragen zum Schutz der Bio­diversität bei. Als wichtiger Orientierungs- und Bezugsrahmen dienen BASF das Überein­kommen über die bio­logische Vielfalt (Convention on Biological Diversity) der Vereinten Nationen (UN) und die Ziele der UN für nachhaltige Entwicklung (SDGs), darunter die Ziele „Leben unter Wasser“ (SDG 14) und „Leben an Land“ (SDG 15).

Unsere Maßnahmen im Bereich Biodiversität richten wir ent­sprechend den Auswirkungen unserer unternehmerischen Aktivitä­ten entlang der Wertschöpfungskette aus. Unser Augenmerk liegt dabei auf den drei Bereichen „Standorte und Produktion“, „Produkt­auswirkungen“ sowie „Lieferketten“. Die fünf vom Weltbiodiversitätsrat (Intergovernmental Science Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) definierten Treiber des Biodiversitätsverlusts sind Landnutzungswandel, Klimawandel, Umweltverschmutzung, Übernutzung sowie invasive Arten. Dem Klima­wandel wirken wir mit unseren Maßnahmen zum Klimaschutz ent­gegen und zahlen damit auf den Erhalt der Biodiversität ein. Gegen den Verlust von Lebensräumen, Übernutzung sowie die Verschmutzung der Umwelt setzen wir uns mit Aktivitäten entlang verschiedener Wert­schöpfungs­ketten wie beispielsweise Palm- und Palmkernöl ein.

Um die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können, müssen wir verstehen, wie sich unser Handeln auf die biologische Vielfalt der betroffenen Ökosysteme auswirkt. Da es bislang keinen global gült­igen Indikator – analog zu Treibhausgasemissionen für den Klimawandel – gibt, stellt die Messung von Biodiversität eine Herausforderung dar. Dies hängt auch damit zusammen, dass Auswirkungen stets im lokalen Kontext zu betrachten sind.

Wir verwenden verschiedene Methoden zur Messung unserer Nachhaltigkeitsleistung, die relevante Risiken und Chancen für Biodiversität implizit und explizit berücksichtigen. Beispiele hierfür sind die Öko­effizienz-Analyse, SEEbalance®, Sustainable Solution Steering sowie AgBalance® und der dazugehörige Biodiversitätsrechner. Wir nutzen Indikatoren wie beispielsweise Stickstoff­emissionen ins Wasser, um Treiber für Biodiversitätsverluste zu messen, und Indikatoren wie Artenvorkommen, um den Status von Ökosystemen zu bewerten. Darüber hinaus testen wir regel­mäßig verschiedene Analysetools, die auf dem Markt verfügbar sind. Neu entwickelte Bewertungsmethoden helfen uns, weitere Einflüsse auf Biodiversität zu verstehen. Auf Basis dieses Verständnisses treten wir mit Partnern in Austausch und gehen strategische Kooperationen ein, mit denen wir weltweit Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität vorantreiben.

Eine interne Arbeitsgruppe befasst sich mit der unternehmensweiten Governance und der systematischen Identi­fikation von Risiken und Chancen im Bereich Biodiversität.

Verantwortung für unsere Standorte und Produktion

Beim Management unserer Standorte und Anlagen achten wir auf den Erhalt der Biodiversität. Wir haben den Anspruch, unsere Einrichtungen auf verantwortungsvolle Weise zu betreiben und negative Aus­wirkungen auf die Umwelt (Biodiversitäts­verlust-Treiber „Umwelt­verschmutzung“) zu minimieren, indem wir die Emissionen in Luft, Wasser und Boden möglichst gering halten sowie Abfälle vermeiden und verringern (siehe Luftemissionen, Abfall und Altlasten).

Schutzgebiete haben eine hohe Relevanz für den Erhalt der Bio­diversität und der Lebensräume. 2021 haben wir daher den Indikator „Nähe Produktionsstandort zu international anerkannten Schutz­gebieten“ in unsere Umweltdatenbank aufgenommen. Hierzu nutzen wir Datenbanken wie das Integrated Biodiversity Assessment Tool (IBAT). So können wir auf lokaler Ebene für Biodiversität sensibili­sieren und mögliche Auswirkungen auf diese Gebiete durch unsere Standorte prüfen und, falls notwendig, reduzieren. Im Jahr 2022 grenzten 5 % unserer Produktionsstätten an ein Ramsar-Gebiet 1 und 1 % an ein Schutzgebiet der Kategorie I, II oder III der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature). 2 Keine unserer Produktionsstätten grenzte an ein UNESCO-Schutzgebiet.

In Prozessen wie unserem Risikomanagement haben wir Bio­diversität als Kriterium aufgenommen, und auch bei Investitions­ent­scheidungen zum Bau neuer Standorte oder zur Erweiterung bestehender Standorte führen wir systematische Bewertungen von Nachhaltigkeits­aspekten durch. Unter anderem werden dabei die potenziellen Auswirkungen auf Wälder und Biodiversität bewertet.

An einigen Standorten implementieren wir zudem lokale Maßnahmen zum Schutz von Biodiversität. So werden beispielsweise an 13 Standorten in Nordamerika regelmäßig Biodiversitätsprojekte von der NGO Wildlife Habitat Council (WHC) überprüft und zertifiziert. Am ehemaligen Produktionsstandort Rensselaer im US-Bundes­staat New York etwa investiert BASF seit über zehn Jahren in nachhaltige Landnutzung. Das 90 Hektar große Areal am Hudson River umfasst ein LEED-Platinum-zertifiziertes Klassenzimmer für Umweltbildung, ein Heizkraftwerk und einen zehn Hektar großen natürlichen Lebensraum. Das Habitat entstand im Rahmen des Projekts zur Altlasten­sanierung und Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts des Hudson River, für welches BASF 2021 von der Western Dredging Association mit dem Environmental Excellence Award for Environmental Dredging ausgezeichnet wurde. Das Bio­diversitätsprojekt sorgt für die ökologische Verbesserung des Standorts und bietet somit Raum für einheimische Pflanzen, Futter- und Nistplätze für eine Vielzahl von Tieren, eine Zwischen­station für Zugvögel und Lebensraum für Wassertiere, Amphibien und Reptilien. So konnte zum Beispiel im Süßwasserfeuchtgebiet die Wasser­schildkröten­population wieder aufgebaut werden.

Auch in unserer Produktion berücksichtigen wir den Erhalt der Biodiversität. Wir setzen uns zudem dafür ein, Bestimmungen internationaler Umweltabkommen wie die des Nagoya-Protokolls einzuhalten. Das Zusatzabkommen der UN zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt regelt den Zugang zu genetischen Ressourcen und den gerechten Vorteilsausgleich (Access and Benefit Sharing). Es schreibt den Nutzern genetischer Ressourcen, etwa in Form von pflanzlichen Rohstoffen, Ver­pflicht­ungen wie Ausgleichszahlungen vor. Mit internen Kontroll­mechanismen überprüfen wir, ob die Vorgaben eingehalten werden.

1 „Feuchtgebiet internationaler Bedeutung“ gemäß des Übereinkommens über den Schutz von Feuchtgebieten, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Wattvögel, von internationaler Bedeutung (Ramsar-Konvention)

2 Als „angrenzend“ haben wir den Bereich im Umkreis von 3 km definiert.

Gut zu wissen

Biodiversitätsreservat in Brasilien – ein Vogel (Foto)

Biodiversitätsreservat in Brasilien

BASF beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit der Erhaltung und Regeneration von Wäldern des Atlantischen Regenwalds. Eine achtmonatige Biodiversitätsuntersuchung in Zusammen­arbeit mit der brasilianischen Stiftung Espaço ECO belegt eine Vielfalt von über 200 Tier- und Pflanzen­arten im 30 Hektar großen Suvinil-Reservat auf dem brasilianischen Industriekomplex für Farben und Lacke in São Bernardo do Campo (Bundesstaat São Paulo). Dieser Abschnitt des Atlantischen Regenwalds, der fast die Hälfte der gesamten Fläche des BASF-Standorts ausmacht, zeigt, wie Industrie und Umwelt, Produktivität und Nachhaltigkeit koexistieren können. Das Suvinil-Reservat ist Teil des brasilia­nischen BASF Demarchi + Ecoefficient-Programms, welches eine effizientere Nutzung natürlicher Ressourcen und eine Verbes­serung von Produkten und Prozessen erzielt.

Umgang mit den Auswirkungen unserer Produkte

BASF bietet Produkte und Lösungen für eine Vielzahl von Branchen an. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Produkte den Qualitäts­anforderungen unserer Kunden gerecht werden und bei sach­gerechter Anwendung keine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt darstellen. Mit unserem Bekenntnis zu den Zielen der Responsible Care®-Initiative des International Council of Chemical Associations verpflichten wir uns, negative Auswirkungen unserer Produkte auf Sicherheit, Gesundheit und Umwelt kontinuierlich zu verringern und unsere Produkte stetig weiterzuentwickeln. Dabei ist es wichtig, die möglichen Auswirkungen des Produkteinsatzes auf Biodiversität zu berücksichtigen, etwa hinsichtlich Umweltverschmutzung.

So prüfen wir zum Beispiel unsere Produkte und Lösungen in den Bereichen Pflanzenschutz und Saatgut im gesamten Forschungs-, Entwicklungs- und Registrierungsprozess wie auch fortlaufend nach erfolgter Marktzulassung auf mögliche Risiken und Auswirkungen auf Ökosysteme, in denen sie angewendet werden. Um einer unsach­gemäßen Anwendung vorzubeugen, haben wir unter anderem verschiedene Projekte ins Leben gerufen und bieten Weiterbildungen an (siehe Produktverantwortung für Pflanzenschutz und Saatgut).

Jede Art von ländlicher Bewirtschaftung, zum Beispiel Land- und Forstwirtschaft, trägt zu Veränderungen in der biologischen Vielfalt bei (Biodiversitäts­verlust-Treiber „Landnutzungswandel“). Tätigkeiten wie die Bodenbearbeitung, Entwässerung, Düngung und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln können Auswirkungen auf Flora und Fauna haben, indem sie etwa Nahrungsquellen beeinflussen. Diese Auswirkungen zu minimieren und dabei die notwendige Produktivität zu gewährleisten, ist eine der größten Herausforderungen für Landwirte.

Unser Unternehmensbereich Agricultural Solutions konzentriert sich auf vier Bereiche, um Landwirte zu unterstützen, die richtige Balance zwischen Produktivität und Nachhaltigkeit zu finden. Schwerpunkte liegen auf den Themen klimafreundlichere Landwirtschaft, nach­haltige Lösungen, digitale Landwirtschaft und intelligente Produkt­verantwortung. In diesem Zusammenhang arbeiten wir mit Landwirten zusammen, um ausgewogene Agrarsysteme zu schaffen, die einen produktiven und effizienten Anbau hoch­wertiger Lebensmittel ermöglichen und gleichzeitig die Biodiversität auf dem Feld fördern. Hierzu beraten wir etwa bei der Boden­bearbeitung oder ermitteln geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften. Dabei kommt unsere langjährige Erfahrung bei der Messung und Bewertung von Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zum Tragen. Unsere modernen Saatgutlösungen ermöglichen zudem bessere Erträge auf bestehendem Ackerland und leisten somit einen Beitrag, natürlichen Lebensraum zu erhalten.

Mit unserer AgBalance®-Methode und dem Biodiversitätsrechner können die Auswirkungen der landwirtschaftlichen Praxis auf die biologische Vielfalt wissenschaftlich fundiert bestimmt werden. Entsprechend dieser Bewertung empfehlen wir Maßnahmen wie etwa das Anlegen von Blühstreifen oder Nistmöglichkeiten, die Bestäubern wie Wildbienen oder Ackerlandvögeln zugutekommen.

Im Jahr 2021 hat BASF den Zulassungsprozess für einen neuen, umweltschonenderen Insektizid-Wirkstoff gestartet und seitdem Zulassungsdossiers in allen wichtigen Märkten eingereicht. Der Wirkstoff Axalion™ ermöglicht die Kontrolle eines breiten Spektrums stechender und saugender Schädlinge, die Kulturpflanzen angreifen, ist gleichzeitig aber besonders kompatibel mit nützlichen Insekten wie Bestäubern. Auf diese Weise unterstützt er die Landwirte bei der Bewältigung der Herausforderungen in Bezug auf Produktivität, Umweltschutz und soziale Anforderungen.

Die Haltung von Nutztieren ist von grundlegender Bedeutung, um die weltweit wachsende Nachfrage nach Produkten tierischen Ursprungs wie Fleisch, Eiern und Milch zu decken. Daraus ergibt sich wiederum ein hoher Bedarf an landwirtschaftlichen Nutzflächen für den Anbau von Futtermitteln, was Auswirkungen auf den Anteil von Waldflächen und die biologische Vielfalt hat. BASF bietet eine Reihe von Futtermittel­zusatzstoffen wie Enzyme, Vitamine, Glycinate oder organische Säuren an, die die Nährstoffverwertung aus dem Futter verbessern. Die bessere Futterverwertung und eine mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Tierproduktion führen dazu, dass weniger Land benötigt wird, so dass natürliche Ökosysteme geschont werden können.

Verantwortung für unsere Lieferketten

Die Geschäftstätigkeiten unserer Rohstofflieferanten sind teilweise mit Landnutzungen verbunden, welche die Biodiversität beeinflussen können (Treiber „Landnutzungswandel“). In unserem Verhaltens­kodex für Lieferanten haben wir deshalb unsere Erwartungen hinsichtlich Umwelt-, Arbeits- und Sozialstandards in der Lieferkette und auch unseren Anspruch bezüglich des Schutzes der Biodiversität festgeschrieben.

BASF bezieht verschiedene nachwachsende Rohstoffe. Wie beim Einsatz fossiler Rohstoffe betrachten wir auch bei nachwachsenden Rohstoffen deren Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsaspekte in der Wertschöpfungskette. Neben positiven Effekten wie der Vermeidung von Treibhausgasemissionen können sich – je nach Rohstoff – auch negative Effekte ergeben, zum Beispiel in den Be­reichen Biodiversität oder Landnutzung.

Besonders bei Palm- und Palmkernöl besteht ein hohes Risiko, dass Waldgebiete gerodet werden, um Anbauflächen zu schaffen. Für mehr Nachhaltigkeit bei der Beschaffung haben wir im Jahr 2011 unsere Palm-Selbst­verpflichtung (BASF Palm Commitment) etabliert, die 2015 erneuert wurde und durch unsere Palm Sourcing Policy umgesetzt wird. Die Zertifizierung durch Dritte mit Standards wie dem des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) ermöglicht es uns, Biodiversitätskriterien beim Einkauf von Rohstoffen zu berücksichtigen.

In unserer Position zum Schutz der Wälder bekennen wir uns beim Einkauf nachwachsender Rohstoffe dazu, Gebiete mit hoher Bedeutung für die Biodiversität zu erhalten, etwa Waldgebiete mit kohlenstoffreichem Bestand und Torfgebiete. Im Jahr 2022 beteiligte sich BASF erneut an der Bewertung „Wälder“ durch die inter­nationale Organisation CDP und erreichte die Note A– und damit abermals Leadership-Status. Diese Bewertung findet anhand detaillierter Einblicke in die Palmwertschöpfungskette sowie in Aktivitäten mit Auswirkungen auf Ökosysteme und Lebensräume statt.

Mit eigenen Initiativen setzen wir uns zudem gezielt für die Umweltverträglichkeit weiterer Lieferketten ein. Ein Beispiel ist unser Rambutan-Programm. Es wurde 2014 gestartet, um in enger Zusammenarbeit mit Partnern in Vietnam pflanzliche Inhaltsstoffe für Kosmetikprodukte aus biologisch zertifizierten Rambutan-Gärten zu beziehen. In Kooperation mit lokalen Landwirten und NGOs fördert BASF mit dem Programm neben dem Erhalt von Lebensräumen mit biologischer Vielfalt auch gute landwirtschaftliche Praktiken, Geschlechtergerechtigkeit und gerechte Arbeitsbedingungen.

Strategische Partnerschaften für Biodiversität

Der stetige Dialog mit verschiedenen Interessengruppen ist BASF wichtig. Aus diesem Grund suchen wir die Zusammenarbeit mit relevanten Interessengruppen und Organisationen weltweit, um das Bewusstsein für Biodiversität zu stärken und notwendige Maß­nahmen voranzutreiben, welche Lebensräume erhalten. So können wir einerseits unser Wissen aus dem Engagement für Biodiversität teilen und andererseits von anderen lernen, um unsere eigenen Praktiken zu verbessern.

Wir kooperieren hierzu mit einer Vielzahl von Organisationen, unter anderem mit dem Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), dem Forum Nachhaltiges Palmöl, der Brazilian Coalition on Climate, Forests and Agriculture und der High Carbon Stock Approach Steering Group. Die Arbeitsgruppe Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) arbeitet daran, einen Rahmen für die Berichterstattung über naturbezogene Risiken und diesbezügliche Aktivitäten bereitzustellen. 2021 ist BASF dem neu etablierten Beratungsnetzwerk „TNFD Forum“ beigetreten, um diese Entwicklung zu begleiten. Mit unserem Engagement in Organisa­tionen wie der Alliance to End Plastic Waste und der Alliance for Water Stewardship tragen wir zum Erhalt der Biodiversität in Gewässern bei.

Gemeinsam mit internationalen Partnern und auf Grundlage des Dialogs mit Akteuren der Lebensmittelwertschöpfungskette treiben wir die Weiterentwicklung von Maßnahmen für eine nachhaltige Landwirtschaft voran. In den USA ist BASF etwa Mitglied der Honey Bee Health Coalition, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine gesunde Honigbienenpopulation zu erreichen und gesunde Populationen einheimischer und bewirtschafteter Bestäuber im Rahmen produktiver landwirtschaftlicher Systeme und florierender Öko­systeme zu unterstützen. BASF France ist Teil des Netzwerks Entreprises pour l’Environnement (EpE), das die Kampagne „Act4nature“ mit dem Hauptziel des Schutzes und der Verbesserung von Biodiversität ins Leben gerufen hat.

Bereits seit 2013 arbeiten wir zudem mit verschiedenen Landwirten und Fachleuten des BASF FarmNetzwerks Nachhaltigkeit, einem Zusammenschluss aus Landwirtschaftsbetrieben in Europa, daran, mehr vernetzte Biodiversitätsflächen in die landwirtschaftliche Produktion zu integrieren. Durch die Schaffung und Erhaltung neuer Lebensräume sowie die Vernetzung von Lebens-, Brut- und Nahrungshabitaten miteinander kann die Artenvielfalt in einer modernen, konventionellen Landwirtschaft nachhaltig gefördert werden. Aus den in der Zusammenarbeit ge­wonnenen Erkenntnissen hat ein Beirat aus Fachleuten aus Landwirtschaft, Natur- und Umweltschutz eine „Checkliste Biodiversität“ erarbeitet und 2021 veröffentlicht. Sie fasst zehn ökologisch wirksame Maßnahmen zur Biodiversitätsförderung zusammen. Im „#wirzahlenBiodiversität“-Programm fördert BASF seit 2021 die teilnehmenden Landwirte neben der fachlichen Beratung auch finanziell.

Responsible Care®
Registrierte Marke des Conseil Européen de l’Industrie Chimique
SEEbalance®
SEEbalance® bezeichnet die von BASF entwickelte Sozio-Öko-effizienz-Analyse. Das Instrument ermöglicht es, die Umweltbelastung sowie Kosten und soziale Auswirkungen von Produkten und Herstellungsverfahren zu bewerten und miteinander zu vergleichen. Durch die Abbildung der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft – in einem integrierten Ana­lyse­instrument zur Produktbewertung wird eine nachhaltige Entwicklung im Unternehmen mess- und steuerbar.
Wertschöpfungskette
Als Wertschöpfungskette wird die Aufeinanderfolge von Veredlungs­schritten im Produktionsprozess bezeichnet, angefangen bei den Rohstoffen über verschiedene Zwischen­stufen wie Transport und Produktion bis zum fertigen Endprodukt.
Ökoeffizienz-Analyse
Die von BASF entwickelte Öko­effizienz-Analyse ist eine Methode zur Bewertung von Produkten und Verfahren unter ökonomischen und ökologischen Aspekten. Ziel ist der Vergleich von Produkten hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit.

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