Innovation
Um die größten Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen, spielen Innovationen aus der Chemie eine entscheidende Rolle. Unsere Aktivitäten zielen darauf ab, neue Produkte zu entwickeln, neue Märkte zu erschließen und unsere Produktivität weiter zu steigern. Mit unseren Kunden arbeiten wir daher an innovativen Prozessen, Technologien und Produkten für eine nachhaltige Zukunft.
Auf einen Blick
2,3 Mrd. €
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung
~ 1.000
Patente neu angemeldet
- Enge Zusammenarbeit der Forschungs- und Geschäftseinheiten
- Innovationsfokus auf Entwicklung nachhaltiger Produkte und Prozesse für unsere Kunden
- Intensiver Austausch mit Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen
Innovationen waren und sind für BASF der Schlüssel zum Erfolg. Das Know-how und die Fähigkeiten unserer hochqualifizierten Mitarbeitenden sind hierbei unsere wertvollste Ressource und die Basis unserer Innovationskraft. Im Jahr 2022 waren weltweit rund 10.000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung beschäftigt.
Im Jahr 2022 lagen unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung bei 2.298 Millionen € (2021: 2.216 Millionen €). Auf die überwiegend anwendungs- und kundenbezogenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in unseren Unternehmensbereichen entfielen davon 83 %. Die Konzernforschung, in der wir bereichsübergreifende und langfristige Themen bündeln, verantwortete 17 % der Ausgaben.
Unser Innovationsfokus liegt auf der Entwicklung neuer Produkte und Lösungen, die unseren Kunden helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Indem wir sie dabei unterstützen, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern, Ressourcen effizienter zu nutzen oder Produkte umweltverträglicher herzustellen und im Kreislauf zu führen, sichern wir unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit und tragen gleichzeitig dazu bei, Wachstum vom Verbrauch begrenzter Rohstoffe zu entkoppeln.
Im Jahr 2022 haben wir einen Umsatz von rund 12 Milliarden € mit Produkten aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten erzielt, die in den vergangenen fünf Jahren am Markt eingeführt wurden. Langfristig wollen wir Umsatz und Ergebnis mit neuen und verbesserten Produkten weiter steigern – vor allem mit Produkten, die einen substanziellen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette leisten.
Um unsere Innovationsleistung weiter zu stärken und noch besser und schneller auf die branchenspezifischen Anforderungen unserer Kunden eingehen zu können, haben wir unsere weltweiten Forschungsaktivitäten im Jahr 2022 neu geordnet. Geschäfts- und anwendungsnahe Einheiten, die bislang Teil der Forschungsbereiche waren, wurden in die Unternehmensbereiche integriert und damit noch stärker auf die Bedürfnisse unserer Kunden ausgerichtet. So können die Markteinführungszeiten neuer Produkte weiter verkürzt und das Wachstum von BASF beschleunigt werden.
Forschungsaktivitäten mit Relevanz für mehrere Unternehmensbereiche – etwa in den Gebieten chemische Synthese, Prozessentwicklung, Biotechnologie, Katalyse, Analytik und Digitalisierung – haben wir in einem zentralen Forschungsbereich, Group Research, gebündelt.
Dieser neue Forschungsbereich unterstützt alle operativen Unternehmensbereiche und treibt Projekte voran, die die großen Nachhaltigkeitsthemen wie die Emissionsreduktion chemischer Prozesse und Produkte, Energieeffizienz oder Recyclingtechnologien adressieren.
Mit Forschungszentren in Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik ist der Bereich global aufgestellt. Zusammen mit den Forschungs- und Entwicklungseinheiten unserer Unternehmensbereiche bildet Group Research den Kern unseres weltweiten Kompetenz- und Wissensverbunds.
Aus Konzernmitteln finanzieren wir weiterhin Forschungsaktivitäten, die für die BASF-Gruppe von breiter Relevanz sind und die über den branchenspezifischen Fokus der einzelnen Unternehmensbereiche hinausgehen. Wir stärken bestehende Forschungsschwerpunkte und erschließen neue Technologien, die für unsere Geschäftseinheiten und deren Kunden von zentraler Bedeutung sind. Dazu zählen etwa digitale Werkzeuge, Polymertechnologien, Katalyse- oder biotechnologische Verfahren.
Wir fördern kreative Forschungsansätze und treiben den Aufbau neuer Geschäftsfelder voran. Beispielsweise entwickeln wir innovative Beschichtungstechnologien und Materialien, mit denen neuartige Oberflächen und Funktionen möglich werden. Mit funktionalen Filmen lassen sich etwa Reibungswiderstände von Oberflächen verringern oder der UV-Schutz und die Wetterbeständigkeit verbessern.
Im Rahmen unseres Carbon Management F&E-Programms forschen wir intensiv an wegweisenden, CO2-armen Produktionsverfahren für Basischemikalien wie Wasserstoff (siehe Energie und Klimaschutz). Hierdurch werden wir unseren Kunden in Zukunft Produkte mit einem niedrigeren CO2-Fußabdruck anbieten können.
Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung
~ 10.000
Maßgeblich für unseren langfristigen Erfolg ist neben der Effektivität die globale Präsenz unserer Forschung und Entwicklung. Hierdurch können wir differenziert auf die Bedürfnisse und Anforderungen der regionalen Märkte eingehen, neue Kundenbeziehungen aufbauen und Wachstumspotenziale heben. Über wissenschaftliche Kooperationen erhalten wir Zugang zu Talenten, stärken unseren Forschungs- und Entwicklungsverbund und erhöhen die Attraktivität von BASF als Partner und Arbeitgeber.
Der größte und wichtigste Standort unseres Forschungsverbunds ist Ludwigshafen. Dort haben wir unter anderem in ein kombiniertes Laborgebäude für Reinraum- und Elementaranalytik investiert, das durch moderne Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen neue Sicherheits- und Effizienzmaßstäbe setzt. Das hochmoderne Laborgebäude wurde im Oktober 2022 nach dreijähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Darüber hinaus errichten wir bis 2024 ein neues Katalysator- und Feststofftechnikum in Ludwigshafen, um Prozessinnovationen und neue Chemiekatalysatoren schneller zur Marktreife zu bringen.
Insbesondere in Asien wollen wir den Ausbau unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten weiter vorantreiben. So haben wir beispielsweise Ende 2022 die dritte Ausbauphase für den BASF Innovation Campus Schanghai/China abgeschlossen, in der Labore für neue Materialien und Systeme sowie für chemische Verfahrenstechnik aufgebaut wurden.
Unsere Innovationskraft und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zeigen sich nicht zuletzt in der Anzahl und Qualität unserer Patente. Weltweit haben wir 2022 1.013 Patente neu angemeldet, davon 39,2 % auf Innovationen mit einem besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit. Beim Patent Asset Index, einer Methodik, die Patentportfolios miteinander vergleicht, gehörten wir 2022 erneut zu den führenden Unternehmen in der chemischen Industrie.
Globales Netzwerk
Ein entscheidender Baustein unseres Wissensverbunds ist unser globales Netzwerk mit Spitzenuniversitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen. Es bietet uns einen direkten Zugang zu externer wissenschaftlicher Expertise und Talenten verschiedener Fachrichtungen sowie zu neuen Technologien. Mit unseren akademischen Forschungsallianzen bündeln wir Kooperationen mit mehreren Forschungsgruppen in einer Region oder zu einem bestimmten Forschungsschwerpunkt.
In den USA sind die Northeast Research Alliance (NORA) und die California Research Alliance (CARA) angesiedelt. NORA deckt dabei schwerpunktmäßig die Bereiche Material- und Biowissenschaften, Katalyseforschung, Digitalisierung sowie die Zusammenarbeit mit Start-ups ab.
Akademische Forschungsallianzen
Zugang zu wissenschaftlicher Expertise, Talenten und neuen Technologien
In der interdisziplinären Forschungsallianz CARA arbeiten die Teams an neuen funktionalen Materialien, Formulierungen, digitalen Methoden, Katalyse, chemischer Synthese sowie auf dem Gebiet der Ingenieur- und Biowissenschaften.
In Europa ist das Joint Research Network on Advanced Materials and Systems (JONAS) aktiv, das sich auf supramolekulare Chemie, Polymerchemie sowie nachhaltige Technologien konzentriert. Im Battery and Electrochemistry Laboratory (BELLA) arbeiten wir mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an innovativen Komponenten und Materialien für elektrochemische Energiespeicher. Im Gemeinschaftslabor Catalysis Research Laboratory (CaRLa) forscht BASF mit der Universität Heidelberg auf dem Gebiet der homogenen Katalyse. BasCat ist ein Gemeinschaftslabor des Exzellenzclusters UniCat mit BASF an der Technischen Universität Berlin. Dort werden zusammen mit dem ebenfalls in Berlin ansässigen Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft neue Konzepte in der heterogenen Katalyse erforscht. Im iL (Innovation Lab) Heidelberg liegt der Fokus auf funktionalem Druck, gedruckter Sensorik und IoT-Anwendungen (Internet of Things). Wichtigster Partner in Großbritannien ist das Imperial College London mit Themenclustern in Chemieingenieurwesen (Flow Chemistry) und Digitalisierung (Kristallisation, Korrosion).
In der Region Asien-Pazifik im Network for Asian Open Research (NAO) liegt der Forschungsfokus auf Polymer- und Kolloidchemie, Katalyse, maschinellem Lernen und Smart Manufacturing. Ergänzt werden die akademischen Forschungsallianzen durch Kooperationen mit rund 220 Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie die Zusammenarbeit mit zahlreichen Unternehmen.