BASF-Bericht 2022

Unsere EHSQ-Managementsysteme

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils hellblau hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: BASF) (Grafik)

Sicherheit und Qualität haben für uns höchste Priorität. Deshalb haben wir umfangreiche Management- und Kontrollsysteme etabliert. Unser Responsible-Care-Management-System umfasst dabei die globalen Richtlinien und Standards zu Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz (EHS). Über unser Qualitätsmanagementsystem möchten wir eine hohe Qualität unserer Produkte, Prozesse und Services sicherstellen und unsere Mitarbeitenden in die Lage versetzen, die Anforderungen unserer Kunden bestmöglich zu erfüllen.

Auf einen Blick

115 Audits

zu Umwelt und Sicherheit

270 Mio. €

Investitionen in Umweltschutzanlagen und -einrichtungen a

  • Globale EHS-Richtlinien und -Standards
  • Kundenzufriedenheit im Fokus des Qualitätsmanagements
  • Risikobasierte Auditierung unserer Standorte

a Investitionen umfassen nachsorgende und produktionsintegrierte Umweltschutzmaßnahmen.

Responsible-Care-Management-System

BASF bringt sich aktiv in die weltweite Responsible Care®-Initiative des International Council of Chemical Associations ein. Unser Responsible-Care-Management-System umfasst die von uns identifizierten wesentlichen Aspekte im Bereich Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz entlang unserer Wertschöpfungskette – angefangen beim Transport von Rohstoffen über die Produktion in unseren Anlagen, die Aktivitäten an unseren Standorten und Lagern sowie die Verteilung unserer Produkte bis hin zur Verwendung unserer Produkte beim Kunden. Während die Corporate-Center-Einheit „Environmental Protection, Health, Safety and Quality“ die gruppenweit gültigen Management- und Kontrollsysteme definiert sowie die Einhaltung der internen Richtlinien und gesetzlichen Vorschriften überprüft, setzen die Standorte und Gruppengesellschaften die Vorgaben vor Ort um. Über ein globales Netzwerk ermöglichen wir den regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch innerhalb der BASF-Gruppe.

Unsere Richtlinien und Anforderungen aktualisieren wir fortlaufend. Dafür tauschen wir uns auch mit Behörden, Verbänden und internationalen Organisationen aus. Wir setzen uns anspruchsvolle Ziele für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz. Unsere Leistungen und Fortschritte überprüfen wir regelmäßig mit Audits. Mögliche Risiken und Schwachstellen sowie deren potenzielle Auswirkungen auf die Sicherheit unserer Mitarbeitenden, Anlagen, die Umwelt oder unser Umfeld analysieren wir für alle wesentlichen Aktivitäten – von der Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zur Logistik. In Datenbanken erfassen wir Unfälle, Beinahe­unfälle und sicherheitsrelevante Ereignisse an den Standorten sowie auf Transportwegen. Diese Dokumentation hilft uns bei der kontinuierlichen Verbesserung. Auf Basis spezifischer Ursachenanalysen leiten wir entsprechende Maßnahmen ab.

Qualitätsmanagementsystem

Unser Qualitätsmanagementsystem umfasst unsere EHSQ-Policy sowie weitere Vorgaben, Richtlinien und Prozesse für das Qualitätsmanagement entlang der Wertschöpfungskette. Unser Qualitäts­managementsystem ist risikobasiert, prozessorientiert und fokussiert auf die Zufriedenheit unserer Kunden. Seine verpflichtenden Elemente sind in einer global gültigen Richtlinie festgelegt. Hierzu gehören unter anderem Kernprozesse wie das Nonconformance-Management, das Vorgehen bei Produktrückrufen, das Change Management und die Durchführung von internen Audits. Die lokale Umsetzung der von der Corporate-Center-Einheit „Environmental Protection, Health, Safety and Quality“ zentral definierten Vorgaben liegt in der Verantwortung der Geschäftseinheiten und Standorte.

Responsible-Care-Audits

Regelmäßige Audits tragen dazu bei, die Einhaltung unserer Standards für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz zu gewährleisten. Wir führen Audits an allen BASF-Standorten und bei Unternehmen mit BASF-Mehrheits­beteiligung turnusmäßig alle drei bis sechs Jahren durch. Dabei verfolgen wir einen risiko­basierten Ansatz. Mithilfe einer Audit-Datenbank stellen wir sicher, dass alle Standorte und Betriebe weltweit regelmäßig auditiert werden. Unsere Regelungen zu Responsible-Care-Audits haben wir in einer global gültigen Richtlinie definiert. Der Vorstand wird regelmäßig über die Ergebnisse der Auditierungen informiert.

Im Rahmen von Akquisitionen neu hinzugekommene Standorte und Gesellschaften werden nach Beendigung der jeweiligen Integrations­phase, abhängig von Komplexität und Anzahl, in der Regel innerhalb von ein bis zwei Jahren erstmals auditiert.

Bei unseren Audits erstellen wir ein Sicherheits- und Umweltprofil, das zeigt, ob wir dem Gefahrenpotenzial angemessen begegnen. Trifft dies nicht zu, vereinbaren wir Korrektivmaßnahmen, die abhängig vom identifizierten Gefährdungspotenzial innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens umzusetzen sind. Dies kontrollieren wir unter anderem in Folgeaudits.

Im Jahr 2022 gab es in der BASF-Gruppe 115 Audits zu Umwelt und Sicherheit an 73 Standorten (2021: 143 Audits an 71 Standorten). Die Auditierung der Standorte erfolgte auf Basis des jeweiligen Risikoprofils. Die Auditierung der von Solvay erworbenen Standorte wurde wie geplant im Jahr 2022 begonnen, muss aber aufgrund lokaler Corona-Beschränkungen im Jahr 2023 fortgeführt werden. Zudem wurden 16 Standorte zu den Themen Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz auditiert (2021: 13). Davon wurden vier Standorte in Form von Online-Audits überprüft. Im Fokus dieser sogenannten Remote Audits standen die dokumentierten Prozesse und Managementsysteme.

Externe Zertifizierung

Wir verfolgen einen dezentralen Zertifizierungsansatz für unsere Geschäftseinheiten und Gruppengesellschaften. Dieser berücksichtigt lokale Bedürfnisse, interne und rechtliche Vorgaben sowie Anforderungen unserer Kunden.

Unser Responsible-Care-Auditsystem entspricht der Norm ISO 19011 und ist nach ISO 9001 zertifiziert. Weltweit sind 132 BASF-Produktions­standorte nach ISO 14001 zertifiziert (2021: 130). Zudem sind weltweit 59 Standorte nach ISO 45001 zertifiziert (2021: 54). Mehrere BASF-Standorte verfügen zudem über eine ISO 17020-akkreditierte Inspektionsstelle für die Anwender­inspektion oder ein ISO 17025-akkreditiertes Analyselabor für umwelt­emissionsbezogene Analysen.

Ausgehend von den Anforderungen unserer Kunden, ist das Qualitätsmanagement an unseren Produktionsstandorten meist nach externen internationalen Standards zertifiziert, etwa ISO 9001, GMP, FAMI QS oder IATF 16949.

Kosten und Rückstellungen

Wir investieren kontinuierlich, um die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt zu verringern. Zudem bilden wir angemessene Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen und zur Beseitigung von Altlasten an unseren aktiven und ehemaligen Standorten.

Mehr dazu im Anhang zum Konzernabschluss:

Kosten und Rückstellungen der BASF-Gruppe für Umweltschutz (Millionen €)

 

2022

2021

Betriebskosten für Umweltschutz

1.305

1.133

Investitionen in neue und verbesserte Umweltschutzanlagen und -einrichtungen a

270

239

Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen und Beseitigung von Altlasten b

946

926

a

Investitionen umfassen nachsorgende und produktionsintegrierte Umweltschutzmaßnahmen.

b

Die Werte beziehen sich jeweils auf den 31. Dezember des entsprechenden Jahres.

Responsible Care®
Registrierte Marke des Conseil Européen de l’Industrie Chimique
Wertschöpfungskette
Als Wertschöpfungskette wird die Aufeinanderfolge von Veredlungs­schritten im Produktionsprozess bezeichnet, angefangen bei den Rohstoffen über verschiedene Zwischen­stufen wie Transport und Produktion bis zum fertigen Endprodukt.

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