BASF-Bericht 2022

Chancen und Risiken

Das Risikomanagement von BASF hat zum Ziel, Chancen und Risiken frühestmöglich zu identifizieren, zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen Chancen wahrzunehmen sowie Risiken zu begrenzen. Damit soll eine Bestandsgefährdung von BASF verhindert und durch verbesserte unternehmerische Entscheidungen Wert geschaffen werden. Als Chancen definieren wir mögliche Erfolge, die über unsere definierten Ziele hinausgehen. Unter Risiko verstehen wir jedes Ereignis, welches das Erreichen unserer kurzfristigen operativen oder unserer langfristigen strategischen Ziele negativ beeinflussen kann.

Auf einen Blick

  • Integrierter Prozess zur Erfassung, Bewertung und Bericht­erstattung von Chancen und Risiken
  • Dezentrales Management konkreter Chancen und Risiken: Aggregation auf Gruppenebene in der Berichterstattung
  • Wesentliche Chancen und Risiken für 2023 ergeben sich aus der Entwicklung der Gesamtkonjunktur und Margenvolatilitäten

Chancen und Risiken bewerten und steuern wir, soweit sinnvoll, nach den Dimen­sionen Eintrittswahrscheinlichkeit und wirtschaft­liche Auswirkung im Falle eines Eintretens. Soweit möglich, aggregieren wir Chancen und Risiken mithilfe von statistischen Methoden zu Risikofaktoren. Zusätzlich nutzen wir eine qualitative Bewertungs­skala für Chancen und Risiken, um sowohl wirtschaftliche als auch nachhaltigkeitsbezogene Aspekte zu bewerten, die nicht quantitativ zu erheben sind. Auf diese Weise gelangen wir zu einer Gesamtschau von Chancen und Risiken, die es uns ermöglicht, Risiken auf Gruppenebene zu aggregieren und effektive Maßnahmen zur Risikosteuerung zu ergreifen.

Gesamtbewertung

Für 2023 rechnen wir mit einer Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums als Folge hoher Energiepreise und Inflationsraten, steigender Zinsen und des Auslaufens von Nachholeffekten aus der Corona-Pandemie. Die gesamtwirtschaftlichen Unsicher­heiten bleiben außerordentlich hoch.

Eine weitere Eskalation geopolitischer Konflikte, beispielsweise in China, könnte zu Beeinträchtigungen globaler Lieferketten und zu größeren Einschränkungen des Angebots von Energie, Industrie­rohstoffen und Zwischenprodukten führen. Der Krieg in der Ukraine birgt erhebliche Risiken für die Marktentwicklung in Europa.

Risiken für die Lieferketten, aber auch für die globale Nachfrageentwicklung können sich aus einem schwächeren Wachstum in China als Folge anhaltender pandemiebedingter Störungen ergeben.

Darüber hinaus bestehen erhebliche Unsicherheiten bezüglich der Reaktion der Konsumenten auf die stark gestiegenen Energiepreise, der Inflation und des dadurch bedingten Verlusts der Kaufkraft. Chancen eröffnen sich insbesondere durch ein stärkeres Nachfragewachstum infolge einer besseren gesamtwirtschaftlichen Situation.

Aufgrund der außergewöhnlich volatilen Märkte, insbesondere in Europa, lassen sich die Risiken aus der europäischen Gaspreisentwicklung und der Gasverfügbarkeit aktuell nicht verlässlich abschätzen. Die Annahmen in der Planung für das Jahr 2023 basieren auf europäischen Gaspreisen, die deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 liegen. In die Gesamtbewertung sind daher keine darüber hinausgehenden Chancen und Risiken, die sich aus der Volatilität des europäischen Gaspreises ergeben können, eingeflossen.

Durch die Gaspreisbremse in Deutschland und Maßnahmen anderer EU-Staaten werden diese Risiken teilweise durch den Staat mitigiert.

Weiterhin ergreift BASF bei anhaltend hohen Energiepreisen interne Maßnahmen, wie beispielsweise Anpassungen in den Produktionsprozessen. Den strukturell höheren Energiekosten treten wir zusätzlich mit Kostenreduktionsmaßnahmen entgegen.

Die weitere Entwicklung der Gaspreise beobachten wir kontinuierlich. Im Falle von Änderungen der Regulierungen oder des Markt­umfelds nehmen wir entsprechende Anpassungen für die Gesamt­bewertung der Chancen und Risiken vor.

Unserer Einschätzung nach bestehen weiterhin keine wesentlichen Einzelrisiken, die den Fortbestand der BASF-Gruppe gefährden. Dasselbe gilt für die Gesamtbetrachtung aller Risiken, auch im Fall einer globalen Wirtschaftskrise.

Letztlich verbleiben jedoch bei allen unternehmerischen Aktivitäten Restrisiken (Nettorisiken), die auch durch ein umfassendes Risikomanagement nicht ausgeschlossen werden können.

Das Equity-Ergebnis von Wintershall Dea AG wird als nicht-integrale Beteiligung im Beteiligungsergebnis berichtet. Folglich sind die aus der Beteiligung an Wintershall Dea resultierenden Chancen und Risiken nicht im Ausblick für das EBIT der BASF-Gruppe enthalten. Chancen und Risiken, die das Beteiligungsergebnis und den Cashflow aus der Beteiligung an Wintershall Dea beeinflussen, werden durch das Engagement von BASF in den relevanten Gremien überwacht und nachverfolgt.

Mögliche kurzfristige Ergebnisauswirkungen (EBIT) wichtiger Chancen- und Risikofaktoren nach getroffenen Maßnahmen a

Mögliche Abweichungen bezogen auf:

Ausblick
– 2023 +

 

 

 

Umfeld und Branche

 

 

Marktwachstum

Margen

Wettbewerb

Regulierung/Politik

 

 

 

Unternehmensspezifische Chancen und Risiken

 

 

Einkauf

Lieferkette

Investitionen/Produktion

Akquisitionen/Devestitionen/Kooperationen

Personal

Informationstechnologie

Recht

Steuern

 

 

 

Finanzen

 

 

Wechselkursvolatilität

Sonstige finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken

< 100 Millionen €

 

 

≥ 100 Millionen € < 500 Millionen €

 

 

≥ 500 Millionen € < 1.000 Millionen €

 

 

≥ 1.000 Millionen € < 1.500 Millionen €

 

 

≥ 1.500 Millionen € < 2.000 Millionen €

 

 

≥ 2.000 Millionen € < 2.500 Millionen €

 

 

a

Bezogen auf das 95-%-Konfidenzintervall je Risikofaktor auf Basis der Planwerte.
Eine Addition ist nicht zulässig. Ohne Volatilität des europäischen Gaspreises.

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