Entwicklung der chemischen Industrie
Das globale Wachstum in der Chemieindustrie blieb mit 2,2 % im Jahr 2022 hinter dem Wachstum der gesamten Industrie zurück und war deutlich schwächer als im Vorjahr (+6,1 %). In der EU ging die Produktion aufgrund der stark gestiegenen Gaspreise um 5,8 % zurück. In Deutschland betrug der Einbruch aufgrund von Abstellungen der Produktion gasintensiver Basischemieprodukte sogar rund 12 %. Auch im Vereinigten Königreich nahm die Chemieproduktion stark ab.
In den USA nahm die Chemieproduktion dagegen um 2,3 % zu. Allerdings spielten hier Basiseffekte aufgrund von witterungsbedingten Produktionsausfällen im Jahr 2021 eine wesentliche Rolle (2021: +1,7 %). In Südamerika wuchs die Produktion mit 2,6 % etwas schwächer als im Vorjahr (+3,6 %).
In Asien nahm die Chemieproduktion insgesamt um 4,2 % zu. Die Unterschiede in der Region waren aber groß. In China, dem größten Chemiemarkt der Welt, wuchs die Produktion mit einem sehr volatilen Verlauf um insgesamt 6,6 %. In Indien nahm die Produktion ebenfalls deutlich (+4,6 %) zu. In Japan, Südkorea und Taiwan waren dagegen Produktionsrückgänge um 3,0 %, 7,4 % beziehungsweise 12,9 % zu verzeichnen.
Im Nahen Osten nahm die Chemieproduktion um 4,0 % und damit schwächer als im Jahr 2021 zu. Während das Wachstum in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten anstieg, ging es im Iran und insbesondere in der Türkei deutlich zurück.
|
2022 |
2021 |
---|---|---|
Welt |
2,2 % |
6,1 % |
EU |
–5,8 % |
6,3 % |
USA |
2,3 % |
1,7 % |
Schwellenländer Asiens ohne China |
–1,1 % |
6,5 % |
China |
6,6 % |
7,7 % |
Japan |
–3,0 % |
3,8 % |
Südamerika |
2,6 % |
3,6 % |