Ausblick 2024
Im Rahmen unseres zu Jahresbeginn eingeführten differenzierten Steuerungsansatzes berichten wir auf finanzieller Ebene zwei neue bedeutsamste Leistungsindikatoren für die BASF-Gruppe, die nachfolgend auf Gruppen- und Segmentebene prognostiziert werden: das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA vor Sondereinflüssen) und den Free Cashflow beziehungsweise den entsprechenden Segment-Cashflow. Außerdem werden wir unverändert die Scope-1- und Scope-2-CO2-Emissionen für die BASF-Gruppe prognostizieren.
Prognose 2024 – Auf einen Blick
- EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 8,0 Milliarden € und 8,6 Milliarden €
- Free Cashflow zwischen 0,1 Milliarden € und 0,6 Milliarden €
- CO2-Emissionen zwischen 16,7 Millionen Tonnen und 17,7 Millionen Tonnen
- Sachinvestitionen von rund 6,2 Milliarden €
Wir erwarten, dass sich die Schwäche der weltwirtschaftlichen Dynamik aus dem Jahr 2023 im ersten Halbjahr 2024 noch fortsetzen wird. Maßgeblich hierfür werden vor allem die voraussichtlich anhaltend hohen Zinsen sein, die das Wachstum in den USA und in Europa weiter dämpfen werden. Die positive Entwicklung im Dienstleistungskonsum wird kein wesentlicher Faktor mehr sein. Das weltwirtschaftliche Wachstum wird sich voraussichtlich erst im weiteren Laufe des Jahres etwas beschleunigen, so dass wir für die Weltwirtschaft im Jahr 2024 insgesamt ein Wachstum von 2,3 % erwarten (2023: +2,6 %). In Europa bremsen weiterhin die vergleichsweise sehr hohen Energiepreise und ungünstige Rahmenbedingungen für industrielle Wertschöpfung die wirtschaftliche Entwicklung.
Wir gehen davon aus, dass sich die Nachfrage nach Industriegütern nur allmählich normalisieren wird und die Anteile des Güterkonsums am privaten Verbrauch nur langsam wieder steigen werden. Daher erwarten wir ein sehr moderates Wachstum in den meisten unserer Kundenindustrien. Dagegen rechnen wir für die Automobilindustrie insgesamt mit einem schwachen Zuwachs, nach dem durch Aufholeffekte geprägten starken Wachstum im Jahr 2023. Die Erholung in China bleibt außerordentlich unsicher, vor allem im Hinblick auf den Immobiliensektor und die Entwicklung des Arbeitsmarktes. In der EU erwarten wir keine wesentlichen Wachstumsimpulse. Für die USA prognostizieren wir eine graduelle Verlangsamung infolge hoher Zinsen. Die geopolitische Situation bleibt mit den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten und weiteren geopolitischen Spannungen, vor allem zwischen den USA und China, kritisch. Wir unterstellen in unserer Prognose, dass diese Konflikte im Jahr 2024 nicht noch weiter eskalieren werden, gehen aber auch nicht von einer grundlegend positiven Wende aus. Alles in allem wird die globale Industrieproduktion voraussichtlich um 2,2 % wachsen (2023: +1,4 %). Die globale Chemieproduktion wird im Jahr 2024 mit 2,7 % voraussichtlich stärker zulegen (2023: +1,7 %). Dies wird vor allem von dem erwarteten Wachstum der chinesischen Chemieindustrie getragen sein. Wir rechnen mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 80 US$/Barrel Brent und einem Wechselkurs von 1,10 US$/€.
- Mehr zu unseren Erwartungen bezüglich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen 2024
- Mehr zu den wesentlichen Chancen und Risiken, die unsere Prognose beeinflussen können
Ergebnis- und Free Cashflow-Prognose für die BASF-Gruppe 1
Die BASF-Gruppe wird das EBITDA vor Sondereinflüssen im Jahr 2024 voraussichtlich auf einen Wert zwischen 8,0 Milliarden € und 8,6 Milliarden € steigern (2023: 7,7 Milliarden €). Hierzu werden alle Segmente mit Absatz- und Margenwachstum beitragen. Steigende Fixkosten, bedingt durch Inflation, aber auch im Zusammenhang mit dem Bau unseres neuen Verbundstandorts in China, werden das Ergebnis in einigen Segmenten belasten. Nutrition & Care, Industrial Solutions und Chemicals werden das EBITDA vor Sondereinflüssen voraussichtlich deutlich steigern. Für das Segment Materials gehen wir von einem leichten Ergebniswachstum aus. Im Segment Surface Technologies erwarten wir ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Agricultural Solutions wird voraussichtlich leicht sinken.
Wir prognostizieren einen Free Cashflow für die BASF-Gruppe zwischen 0,1 Milliarden € und 0,6 Milliarden € (2023: 2,7 Milliarden €). Dieser ergibt sich aus einem erwarteten Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von 6,6 Milliarden € bis 7,1 Milliarden € abzüglich erwarteter Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 2 in Höhe von 6,5 Milliarden €. Der hohe investitionsbedingte Mittelabfluss resultiert im Wesentlichen aus den Investitionen in den neuen Verbundstandort in China, die im Jahr 2024 ihren absoluten Höhepunkt erreichen werden.
Der Free Cashflow der BASF-Gruppe setzt sich zusammen aus den Cashflows der Segmente und enthält darüber hinaus Sachverhalte, die nicht operativ zugeordnet werden, sowie Anpassungen sonstiger nicht zahlungswirksamer Effekte. Für 2024 erwarten wir einen deutlichen Rückgang der Cashflows in allen Segmenten gegenüber 2023. Der investitionsbedingte Mittelabfluss für den Bau des neuen Verbundstandorts in China wird vor allem im Segment Chemicals zu Buche schlagen. In den anderen Segmenten wird der erwartete Rückgang des Cashflows voraussichtlich vor allem aus einem geringeren Mittelzufluss aus dem Abbau des operativen Umlaufvermögens im Vergleich zum starken Vorjahr resultieren.
1 In Bezug auf das EBITDA vor Sondereinflüssen und den Free Cashflow entspricht „leicht“ einer Veränderung von 0,1–10,0 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 10,1 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/–0,0 %) bezeichnet.
2 Sachinvestitionen zuzüglich Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und IT
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2023 |
Erwartet 2024 |
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EBITDA vor Sondereinflüssen |
7.671 |
8,0 Mrd. € – 8,6 Mrd. € |
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2023 |
Erwartet 2024 |
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit |
8.111 |
6,6 Mrd. € – 7,1 Mrd. € |
– Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
5.395 |
6,5 Mrd. € |
Free Cashflow |
2.715 |
0,1 Mrd. € – 0,6 Mrd. € |
Prognose der CO2-Emissionen für die BASF-Gruppe
Die CO2-Emissionen werden sich im Jahr 2024 voraussichtlich zwischen 16,7 Millionen Tonnen bis 17,7 Millionen Tonnen bewegen. Wir erwarten im Vergleich zum Vorjahr Mehremissionen aufgrund höherer Produktionsmengen auf Basis einer steigenden Nachfrage. Mit gezielten Emissionsminderungsmaßnahmen, wie beispielsweise der Erhöhung der Energieeffizienz und Prozessoptimierungen sowie der weiteren Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien, unter anderem aus der Beteiligung am Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid, werden wir diesem Anstieg entgegensteuern.