BASF-Bericht 2023

Tatsächliche Entwicklung im Vergleich zum Ausblick 2023

Umsatz-, Ergebnis- und ROCE-Prognose für die BASF-Gruppe

Der Umsatz der BASF-Gruppe sank im Jahr 2023 auf 68,9 Milliarden € und lag damit deutlich unter der zu Jahresbeginn prognostizierten Spanne von 84 Milliarden € bis 87 Milliarden € sowie unter dem im Juli 2023 angepassten Prognoseintervall von 73 Milliarden € bis 76 Milliarden €. Dies resultierte aus dem niedrigeren Umsatz aller Segmente. Vor allem in den Segmenten Chemicals, Materials, Nutrition & Care und Agricultural Solutions entwickelte sich der Umsatz dabei schlechter als zunächst angenommen. Auch bei Sonstige sank der Umsatz deutlich, nachdem wir im Februar 2023 noch ein leichtes Umsatzwachstum erwartet hatten. Die Umsatzentwicklung resultierte im Wesentlichen aus erheblich niedrigeren Preisen als erwartet, vor allem infolge gesunkener Rohstoffpreise. Das Preis­niveau sank in allen Segmenten außer Agricul­tural Solutions. Der Absatz nahm entgegen unseren Erwartungen in allen Segmenten stark ab, insbesondere infolge einer schwachen Nachfrage. Portfolio­effekte wirkten erwartungsgemäß leicht negativ.

Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 3,8 Milliarden € sowohl außerhalb des Prognoseintervalls von 4,8 Milliarden € bis 5,4 Milliar­den € aus dem Februar 2023 als auch unter dem im Juli 2023 angepassten Korridor von 4,0 Milliarden € bis 4,4 Milliarden €. Die Entwicklungen in den Segmenten waren dabei unterschiedlich: In den Segmenten Chemicals und Materials sank das EBIT vor Sondereinflüssen wie prognostiziert deutlich. Die Segmente Industrial Solutions und Nutrition & Care verzeichneten einen deutlich stärkeren Ergebnisrückgang als zunächst erwartet. Demgegenüber entwickelten sich Agricultural Solutions, Surface Technologies und Sonstige besser als von uns angenommen. Agricultural Solutions übertraf unsere Erwartungen und steigerte das Ergebnis deutlich. Auch Sonstige verzeichnete einen deutlichen Ergebnisanstieg entgegen unserer Erwartung eines deutlichen Rückgangs. Surface Technologies erhöhte das EBIT vor Sondereinflüssen leicht und übertraf damit unsere Prognose eines leichten Ergebnisrückgangs.

Unsere Annahmen bezüglich des ROCE waren in den Segmenten Chemicals, Materials und Nutrition & Care zutreffend. In den übrigen Segmenten entwickelte sich der ROCE unter unseren Erwar­tungen. Insgesamt lag der ROCE für die BASF-Gruppe mit 4,5 % unter dem für 2023 verwendeten Kapitalkostensatz von 9 % sowie unter der im Februar 2023 prognostizierten Spanne von 7,2 % bis 8,0 %. Auch der im Juli 2023 angepasste Korridor von 6,5 % bis 7,1 % wurde unterschritten. Die ROCE-Entwicklung war auf die Ergebnisrückgänge der Segmente zurückzuführen, welche teilweise durch nicht erwartete Wertminderungen im vierten Quartal 2023 bedingt waren. Eine deutlich reduzierte Kapitalkostenbasis konnte dies nicht kompensieren.

Prognose-Ist-Vergleich

 

Umsatz

EBIT vor Sondereinflüssen

ROCE

 

Prognose 2023

Ist 2023

Prognose 2023

Ist 2023

Prognose 2023

Ist 2023

Chemicals

Materials

Industrial Solutions

Surface Technologies

Nutrition & Care

Agricultural Solutions

Sonstige

BASF-Gruppe

84 Mrd. € – 87 Mrd. € a

68,9 Mrd. €

4,8 Mrd. € – 5,4 Mrd. € a

3,8 Mrd. €

7,2 % – 8,0 % a

4,5 %

„auf Vorjahresniveau“: keine Veränderung (+/–0,0%)

|

„leichte Veränderung“: Beim Umsatz entspricht „leicht“ einer Veränderung von 0,1 – 5,0 %; bei Ergebnisgrößen von 0,1 – 10,0 %; bei ROCE von 0,1 bis 1,0 Prozentpunkten.

|

„deutliche Veränderung“: Beim Umsatz entspricht „deutlich“ einer Veränderung ab 5,1 %; bei Ergebnisgrößen ab 10,1 %; bei ROCE von mehr als 1,0 Prozentpunkten.

a

Unsere Prognose hatten wir im Juli 2023 wie folgt aktualisiert: Für den Umsatz erwarteten wir einen Wert zwischen 73 Milliarden € und 76 Milliarden €, für das EBIT vor Sondereinflüssen prognostizierten wir einen Wert zwischen 4,0 Milliarden € und 4,4 Milliarden € sowie für den ROCE einen Wert zwischen 6,5 % und 7,1 %.

Prognose der CO2-Emissionen für die BASF-Gruppe

Die CO2-Emissionen erreichten einen Wert von 16,9 Millionen Tonnen und lagen damit deutlich unter dem im Februar 2023 prognostizierten Intervall von 18,1 Millionen Tonnen bis 19,1 Millionen Tonnen und auch leicht unter dem im Juli 2023 angepassten Korridor von 17,0 Millionen Tonnen bis 17,6 Millionen Tonnen. Wesentlicher Treiber hierfür waren die reduzierten Produktions­volumen aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage. Am Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien und dem Kauf von Grünstromzertifikaten haben wir festgehalten.

Prognose für die Sachinvestitionen der BASF-Gruppe

Im Jahr 2023 haben wir insgesamt 5,2 Milliarden € in Sachanlagen ohne Zugänge aus Akquisitionen, IT-Investitionen, Rückbauverpflichtungen und Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen investiert. Der im Februar 2023 prognostizierte Wert betrug rund 6,3 Milliarden €. Deutlich weniger ausgegeben als ursprünglich geplant haben im Jahr 2023 die Segmente Chemicals und Surface Technologies sowie Sonstige.

Umsatz-, Ergebnis- und ROCE-Prognose für die Segmente

Im Segment Chemicals nahm der Umsatz im Jahr 2023 deutlich ab, nachdem wir zu Jahresbeginn von einem leichten Umsatz­rückgang ausgegangen waren. Die Preise sanken in beiden Unternehmensbereichen wie erwartet, wenn auch deutlicher als angenommen. Zudem gingen die Mengen infolge einer gesunkenen Nachfrage deutlich zurück. Wir waren zunächst von einem Absatzwachstum des Segments ausgegangen. Das EBIT vor Sonder­einflüssen und der ROCE des Segments nahmen wie prognostiziert deutlich ab.

Entgegen unserer Annahme eines leichten Umsatzwachstums lag der Umsatz des Segments Materials deutlich unter Vorjahres­niveau. Auch hier war dies im Wesentlichen auf nachfrage- und rohstoffpreisbedingte Preis- und Mengenrückgänge zurückzuführen, nachdem wir am Jahresanfang 2023 von einer Preissteigerung und einem leichten Mengenwachstum ausgegangen waren. Das EBIT vor Sondereinflüssen und der ROCE waren wie erwartet deutlich rückläufig.

Verglichen mit dem Vorjahr sank der Umsatz im Segment Industrial Solutions deutlich, entgegen unserer Erwartung eines leichten Rückgangs. Maßgeblich hierfür war der starke Absatzrückgang von Performance Chemicals infolge einer schwachen Nachfrage. Im Februar prognostizierten wir ein Mengenwachstum für den Bereich. Außerdem wirkten geringere Mengen bei Dispersions & Resins, niedrigere Preise in beiden Bereichen sowie der negative Portfolio­effekt aus der Veräußerung des Kaolinmineraliengeschäfts wie erwartet umsatzmindernd. Das EBIT vor Sondereinflüssen des Segments nahm erheblich ab, anstatt leicht wie von uns prognos­tiziert. Beide Bereiche trugen mit deutlich niedrigeren Ergebnissen hierzu bei; wir hatten in unserer Prognose ein deutlich gesteigertes EBIT vor Sondereinflüssen für Performance Chemicals angenommen. Entgegen unserer Erwartung eines leichten Rückgangs lag auch der ROCE infolge der Ergebnisentwicklung deutlich unter Vorjahr.

Im Segment Surface Technologies lag der Umsatz deutlich unter dem Vorjahreswert. Wir waren ursprünglich von einem leichten Umsatzrückgang ausgegangen. Während die Preisentwicklungen in beiden Bereichen wie prognostiziert eintraten, konnte Catalysts die Mengen anders als erwartet nicht steigern. Das EBIT vor Sonder­einflüssen wurde hingegen leicht gesteigert; wir rechneten zunächst mit einem leichten Rückgang. Grund hierfür war, dass das erwartete deutliche Ergebniswachstum von Coatings den wie prognostiziert eingetretenen Ergebnisrückgang von Catalysts sogar überkompensieren konnte. Der ROCE sank deutlich aufgrund von Wertberich­tigungen auf Sachanlagen, insbesondere im Batteriematerialien­geschäft. Wir waren im Februar von einem leicht niedrigeren ROCE ausgegangen.

Entgegen unserer Einschätzung eines Umsatzes auf Vorjahres­niveau nahm der Umsatz im Segment Nutrition & Care deutlich ab. Die Bereiche verzeichneten anders als erwartet Mengenrückgänge. Die Preise sanken wie angenommen. Der Umsatzentwicklung folgend sank das EBIT vor Sondereinflüssen mengen- und margenbedingt erheblich, nachdem wir nur einen leichten Rückgang angenommen hatten. Der ROCE lag wie prognostiziert deutlich unter Vorjahr.

Der Umsatz nahm im Segment Agricultural Solutions leicht ab und nicht, wie ursprünglich prognostiziert, leicht zu. Hierbei konnten die erwarteten Preissteigerungen den unvorhergesehenen und durch eine veränderte Marktdynamik bedingten Absatzrückgang nicht vollständig kompensieren. Das EBIT vor Sondereinflüssen wuchs vor allem infolge der Preiserhöhungen und einer erhaltenen Einmalzahlung deutlich; wir waren zu Jahresbeginn nur von einer leichten Verbesserung ausgegangen. Der ROCE ging leicht zurück, entgegen unserer Annahme einer leichten Steigerung. Ausschlaggebend waren Wertberichtigungen auf Produktionsanlagen in Europa sowie Aufwendungen für Maßnahmen im Rahmen des Kosteneinspar­programms mit Fokus auf Europa.

Der Umsatz von Sonstige lag infolge eines Rückgangs im Rohstoff- und Energiehandel deutlich unter dem Vorjahreswert. Wir waren im Februar 2023 von einer leichten Steigerung ausgegangen. Das EBIT vor Sondereinflüssen wurde anders als erwartet deutlich gesteigert. Maßgeblich hierfür waren vor allem ein höherer Beitrag aus den sonstigen Geschäften im Vergleich zum Vorjahr sowie geringere Aufwendungen im Rahmen der Konzernforschung.

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