Geschäfts- und Wettbewerbsumfeld
Durch ihre weltweite Aufstellung wirtschaftet BASF im Kontext verschiedener lokaler, regionaler und globaler Entwicklungen. Dazu gehören unter anderem
- weltwirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen,
- rechtliche und politische Regelwerke,
- internationale Handelsabkommen,
- Industriestandards,
- ökologische Vereinbarungen (beispielsweise das EU-Emissionshandelssystem) und
- soziale Aspekte (zum Beispiel die UN-Menschenrechtscharta).
BASF nimmt in rund 80 % der Geschäftsfelder, in denen sie aktiv ist, eine der ersten drei Marktpositionen ein. Zu unseren wichtigsten globalen Wettbewerbern zählen Arkema, Bayer, Celanese, Clariant, Corteva, Covestro, Dow, DSM-Firmenich, Evonik, Huntsman, SABIC, Sinopec, Solvay, Syngenta und Wanhua – neben vielen hundert lokalen und regionalen Wettbewerbern. Wir erwarten, dass Wettbewerber vor allem aus Asien und dem Nahen Osten in den kommenden Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen werden.
Unsere Maßnahmen in Europa
Die Rahmenbedingungen in Europa bleiben herausfordernd. Ein geringes Marktwachstum und strukturell höhere Gaspreise verglichen mit anderen Regionen schwächen die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Chemieindustrie. Die umfassenden Anforderungen, die sich aus dem „European Green Deal“ ergeben, belasten die Branche zusätzlich.
Als Reaktion darauf hat BASF im Februar 2023 konkrete Maßnahmen für ein Kosteneinsparprogramm in nicht-produktionsbezogenen Einheiten mit Fokus auf Europa bekannt gegeben. Zu diesen Maßnahmen gehören die konsequente Bündelung von Dienstleistungen in Hubs, die Vereinfachung von Strukturen in der Leitung von Unternehmensbereichen, der bedarfsgerechte Zuschnitt von Serviceeinheiten sowie die Effizienzsteigerung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unter Berücksichtigung neu zu schaffender Stellen wird dies voraussichtlich zu einer Reduzierung von insgesamt 2.600 Stellen weltweit führen. Das Kosteneinsparprogramm wurde im Jahr 2023 gestartet. Wir gehen davon aus, dass die jährlichen Kosteneinsparungen in den Bereichen außerhalb der Produktion bis Ende 2024 mehr als 600 Millionen € und bis Ende 2026 mehr als 700 Millionen € betragen werden. In diesen Zahlen sind auf Europa bezogene Maßnahmen in den Serviceeinheiten „Global Business Services“ und „Global Digital Services“ enthalten. Zusätzliche Maßnahmen in diesen beiden Bereichen in anderen Regionen werden voraussichtlich weitere 200 Millionen € beitragen.
Zusätzlich hat BASF im Jahr 2023 Maßnahmen zur Anpassung der Produktionsstrukturen am Verbundstandort Ludwigshafen ergriffen. Diese Anpassungen umfassen die Abstellung der Caprolactam-Anlage, der Anlagen für Cyclohexanol, Cyclohexanon und Schwersoda, einer der beiden Ammoniak-Anlagen sowie die Düngemittelanlage. Darüber hinaus wurde die Abstellung der TDI-Anlage und der Anlagen für die Vorprodukte Dinitrotoluol und Toluylendiamin angekündigt. Außerdem wird die Produktionskapazität für Adipinsäure in Ludwigshafen reduziert. Folgende Anlagenabstellungen wurden 2023 bereits vollzogen: TDI-Anlage, Anlage für TDI-Vorprodukte, die Ammoniakanlage sowie die Düngelmittelanlage. Die weiteren Abstellungen sollen schrittweise bis Ende 2026 folgen. Diese Maßnahmen im Bereich der Produktion werden sich voraussichtlich auf rund 700 Stellen auswirken. BASF erwartet, die Fixkosten so um mehr als 200 Millionen € pro Jahr zu senken.
Zusammen mit den Einsparungen aus dem zuvor beschriebenen Kosteneinsparprogramm mit Fokus auf Europa rechnen wir ab Ende 2026 mit Gesamteinsparungen von jährlich rund 1,1 Milliarden €.