BASF-Bericht 2023

Aussichten für die chemische Industrie

Die globale Chemieindustrie (ohne Pharma) wird 2024 mit 2,7 % voraussichtlich stärker wachsen als im Vorjahr (2023: +1,7 %). In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften erwarten wir ein schwaches Wachstum nach dem starken Rückgang im Vorjahr (2024: +0,8 %, 2023: –4,9 %). In den Schwellen­ländern wird sich das Wachstum vermutlich etwas abschwächen (2024: +3,5 %, 2023: +4,8 %).

Im weltgrößten Chemiemarkt China gehen wir nach dem starken Zuwachs im Vorjahr von einem geringeren, aber immer noch hohen Wachstum der Chemieproduktion von 4,0 % aus (2023: +7,5 %). Wachstumsimpulse erwarten wir vor allem aus der Konsumgüter- und der Elektronikindustrie. Nach dem deutlichen Rückgang der Chemie­produktion in den anderen Schwellenländern Asiens gehen wir dort von einer allmählichen Erholung aus (2024: +3,0 %, 2023: –2,4 %). Wesentlicher Wachstumstreiber ist Indien mit einem erwarteten Zuwachs von 4,5 %.

Für die EU gehen wir von einer graduellen Stabilisierung aus. Zwar bleibt die Lage für die europäische Chemieindustrie angesichts ihres im internationalen Vergleich hohen Kostenniveaus und der schwachen globalen Industriekonjunktur herausfordernd, aber wir erwarten nach den starken Rückgängen der Vorjahre (2023: –7,6 %, 2022: –5,2 %) eine Stabilisierung auf dem aktuellen niedrigen Produktionsniveau (2024: +0,8 %). Diese Tendenz hat sich bereits im Jahresverlauf 2023 gezeigt. Die deutlich gesunkenen Gaspreise und die durch Kaufkraftgewinne langsam wieder anziehende Güternachfrage sollten die europäische Chemienachfrage stützen.

Auch in den USA wird sich die Chemienachfrage nach dem durch Lagerabbau und schwaches Industriewachstum geprägten Vorjahr voraussichtlich leicht erholen (2024: +1,1 %, 2023: –1,0 %). Für die meisten Kundenindustrien des verarbeitenden Gewerbes erwarten wir ein leichtes Wachstum. Auch für die Automobilindustrie wird in Nordamerika weiteres Wachstum erwartet. Allerdings bleibt die Entwicklung vor dem Hintergrund der hohen Zinsen und der damit verbundenen Rezessionsgefahren, insbesondere im Hinblick auf den Bausektor, unsicher.

Für Japan prognostizieren wir eine Stagnation der Chemieproduk­tion nach dem starken Rückgang im Vorjahr (2024: 0,0 %, 2023: –6,6 %). Die Automobilproduktion wird nach dem sehr starken Wachstum im Vorjahr voraussichtlich sinken. Die anderen Kunden­industrien kompensieren diesen Rückgang zwar insgesamt, können aber vermutlich keine zusätzlichen Wachstumsimpulse geben.

In Südamerika wird die Chemieproduktion voraussichtlich leicht wachsen (2024: +1,3 %, 2023: –4,7 %). Wir erwarten eine langsam zunehmende Nachfrage aus den Konsumgüterindustrien und eine wachsende Automobilproduktion. Auch die Nachfrage nach chemischen Produkten aus der Landwirtschaft wird voraussichtlich weiterhin wachsen.

Ausblick zur Chemieproduktion 2024 (ohne Pharma)

reale Veränderung gegenüber Vorjahr

Ausblick zur Chemieproduktion 2024 (ohne Pharma), Reale Veränderung gegenüber Vorjahr (Balkendiagramm)

Trends Chemieproduktion 2024 – 2026 (ohne Pharma)

reale jährliche Veränderung im Durchschnitt

Trends Chemieproduktion 2024–2026 (ohne Pharma), Reale jährliche Veränderung im Durchschnitt (Balkendiagramm)

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