BASF-Bericht 2023

Ertragslage

Die hohe Inflation und gestiegene Zinsen sowie zunehmende geopolitische Spannungen führten zu wirtschaftlicher Unsicher­heit und dämpften die Nachfrage in vielen Branchen. Daher wuchsen die Weltwirtschaft, die globale Industrie- und die Chemieproduktion zum Teil deutlich moderater als im Vorjahr. In diesem Marktumfeld blieb auch das BASF-Geschäft größtenteils hinter den Erwartungen zurück: Umsatz, EBIT vor Sondereinflüssen sowie ROCE sanken insgesamt deutlich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022. Die Segmente Agricultural Solutions und Surface Technologies steigerten das EBIT vor Sondereinflüssen in diesem herausfordernden Markt­umfeld hingegen deutlich beziehungsweise leicht.

Auf einen Blick

  • Umsatz, EBIT vor Sondereinflüssen und ROCE stark gesunken
  • Ergebnis je Aktie 0,25 €; bereinigtes Ergebnis je Aktie 2,78 €

Im Geschäftsjahr 2023 lag der Umsatz bei 68.902 Millionen €; ein Rückgang um 18.424 Millionen € im Vergleich zum Vorjahr. Ausschlaggebend für die Umsatzentwicklung waren deutlich niedrigere Preise und Mengen. Insbesondere gesunkene Rohstoffpreise führten zu geringeren Preisen in nahezu allen Segmenten. Deutliche Preissteigerungen von Agricultural Solutions konnten dies nicht kompensieren. Der Absatz sank in allen Segmenten erheblich infolge einer schwachen Nachfrage aus vielen unserer Abnehmer­branchen. Währungseinflüsse, im Wesentlichen aus dem chinesischen Renminbi, belasteten die Umsatzentwicklung zusätzlich. Portfolioeffekte, hauptsächlich im Segment Industrial Solutions und hier vor allem aufgrund der Veräußerung des Kaolinmineraliengeschäfts zum 30. September 2022, wirkten ebenfalls umsatz­mindernd.

Umsatz

Millionen €

Umsatz (Balkendiagramm)
Umsatzeinflüsse BASF-Gruppe

 

Veränderung
in Millionen €

Veränderung
in %

Mengen

–7.368

–8,4 %

Preise

–8.703

–10,0 %

Währungen

–2.141

–2,5 %

Akquisitionen

Devestitionen

–212

–0,2 %

Umsatzveränderung gesamt

–18.424

–21,1 %

Verglichen mit dem Vorjahreswert ging das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen um 3.072 Millionen € auf 3.806 Millionen € zurück, vor allem aufgrund eines deutlich geringeren Ergebnisbeitrags von Chemicals und Materials. Bei Chemicals sank das EBIT vor Sondereinflüssen im Wesentlichen aufgrund geringerer Margen und Mengen sowie niedrigerer Beiträge der at Equity bilanzierten Beteiligungen. Im Segment Materials nahm das Ergebnis vor allem infolge geringerer Polyamid- und Ammoniak-Margen ab. Das EBIT vor Sondereinflüssen der Segmente Nutrition & Care und Industrial Solutions lag insbesondere infolge niedrigerer Mengen und Margen deutlich unter dem Vorjahreswert. Agricultural Solutions steigerte das EBIT vor Sondereinflüssen hingegen stark, vorwiegend aufgrund von Preiserhöhungen sowie einer erhaltenen Einmal­zahlung. Das leichte Ergebniswachstum von Surface Technologies war auf das preis- und mengen­bedingt deutlich höhere EBIT vor Sondereinflüssen von Coatings zurückzuführen, welches den erheblichen Ergebnisrückgang von Catalysts überkompen­sierte. Sonstige verbesserte das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich, hauptsächlich infolge von höheren Erträgen aus den sonstigen Geschäften sowie geringeren Kosten für die Konzernforschung.

EBIT vor Sondereinflüssen

Millionen €

EBIT vor Sondereinflüssen (Balkendiagramm)
a Aufgrund der Umgliederung der Ergebnisse der nicht-integralen Equity-Gesellschaften in das Beteiligungs­ergebnis wurde das EBIT vor Sondereinflüssen für 2019 angepasst.

Im Jahr 2023 fielen im EBIT Sondereinflüsse 1 in Höhe von –1.566 Millionen € an, nach –330 Millionen € im Vorjahr. Sonderaufwendungen ergaben sich insbesondere aus Sonstigen Belastungen durch außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von insgesamt rund 1,1 Milliarden €. Diese umfassten Wertberichtigungen auf Sachanlagen im Segment Surface Technologies, insbesondere im Batteriematerialiengeschäft, auf Anlagen im Segment Agricultural Solutions sowie auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen im Segment Materials. Weiterhin ergaben sich Sonderaufwen­dungen in Höhe von 396 Millionen € (Vorjahr: 249 Millionen €) aus Strukturmaßnahmen, vor allem im Rahmen des Kosteneinspar­programms mit Fokus auf Europa, für Anpassungen der Produk­tionsstruktur am Verbundstandort Ludwigshafen sowie für die Ausgliederung der Einheit „BASF Environmental Catalyst and Metal Solutions“ innerhalb des Unternehmensbereichs Catalysts. Sonderaufwendungen aus Devestitionen beliefen sich auf 59 Millionen €, nach einem Sonderertrag von 174 Millionen € im Jahr 2022. Inte­grationskosten in Höhe von 17 Millionen € resultierten im Wesent­lichen aus der Integration der 2021 akquirierten BASF-Shanshan-Gesellschaften.

Sondereinflüsse (Millionen €)

 

2023

2022

Strukturmaßnahmen

–396

–249

Integrationskosten

–17

–32

Devestitionen

–59

174

Sonstige Belastungen und Erträge

–1.093

–222

Summe der Sondereinflüsse im EBIT

–1.566

–330

davon Wertberichtigungen

–1.076

–316

Summe der Sondereinflüsse im EBITDA

–490

–15

Das EBIT der BASF-Gruppe lag 2023 mit 2.240 Millionen € deutlich unter dem Vorjahreswert. Das darin enthaltene Ergebnis aus inte­gralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, sank um 194 Millionen € auf 192 Millionen €. Der Rückgang resultierte insbesondere aus dem um 175 Millionen € geringeren Ergebnisbeitrag der BASF-YPC Company Ltd., Nanjing/China.

EBIT

Millionen €

EBIT (Balkendiagramm)
a Aufgrund der Umgliederung der Ergebnisse der nicht-integralen Equity-Gesellschaften in das Beteiligungs­ergebnis wurde das EBIT für 2019 angepasst.

Zur Messung unserer Kapitalverzinsung verwenden wir die Kennzahl Rendite auf das betriebsnotwendige Kapital (Return on Capital Employed; ROCE). Der ROCE sank aufgrund des starken Ergebnisrückgangs auf 4,5 % (2022: 10,0 %). 2

1 Sondereinflüsse können aus der Integration akquirierter Geschäfte, aus Restrukturierungen, dem Veräußerungsergebnis bei Devestitionen und Beteiligungsverkäufen, außerplanmäßigen Abschreibungen sowie sonstigen Aufwendungen und Erträgen außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit resultieren.

2 Mehr zur Vermögenslage

ROCE (Millionen €)

 

 

2023

2022

EBIT BASF-Gruppe

 

2.240

6.548

– EBIT Sonstige

 

–778

–523

EBIT der Segmente

 

3.018

7.070

Kapitalkostenbasis der Segmente als Durchschnitt der Monatsendwerte

 

66.687

70.982

ROCE

%

4,5

10,0

Betriebsnotwendiges Kapital (Capital Employed) (Millionen €)

 

2023

2022

Immaterielle Vermögenswerte

12.733

13.576

+ Sachanlagen

22.425

21.374

+ Integrale at Equity bilanzierte Beteiligungen

1.753

2.052

+ Vorräte

14.961

15.608

+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

11.989

13.919

+ Kurz- und langfristige Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen a

2.827

4.309

+ Vermögen von Veräußerungsgruppen

144

Kapitalkostenbasis der Segmente als Durchschnitt der Monatsendwerte

66.687

70.982

+ Abweichung zur mit Stichtagskursen zum 31. Dezember bewerteten Kapitalkostenbasis

–3.959

–3.300

+ Nicht in die Kapitalkostenbasis einbezogene Vermögenswerte

14.667

16.791

Vermögen der BASF-Gruppe zum 31. Dezember

77.395

84.472

a

Einschließlich Kunden- / Lieferantenfinanzierungen und sonstiger Anpassungen

Umsatz und Ergebnis (Millionen €)

 

 

2023

2022

+ / –

Umsatz

 

68.902

87.327

–21,1 %

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen

 

7.671

10.762

–28,7 %

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA)

 

7.180

10.748

–33,2 %

EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen

%

11,1

12,3

Abschreibungen a

 

4.941

4.200

17,6 %

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

 

2.240

6.548

–65,8 %

Sondereinflüsse

 

–1.566

–330

–374,2 %

EBIT vor Sondereinflüssen

 

3.806

6.878

–44,7 %

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

1.420

1.190

19,3 %

Ergebnis nach Steuern

 

379

–391

.

Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen

 

225

–627

.

Ergebnis je Aktie

0,25

–0,70

.

Bereinigtes Ergebnis je Aktie

2,78

6,96

–60,1 %

a

Abschreibungen auf immaterielles Vermögen und Sachanlagen (inklusive Wertminderungen und Wertaufholungen)

Umsatz und Ergebnis in den Quartalen 2023 a (Millionen €)

 

 

1. Quartal

2. Quartal

3. Quartal

4. Quartal

Gesamtjahr

Umsatz

 

19.991

17.305

15.735

15.871

68.902

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen

 

2.864

1.944

1.545

1.317

7.671

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA)

 

2.811

1.908

1.363

1.099

7.180

Abschreibungen b

 

944

934

969

2.094

4.941

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

 

1.867

974

394

–995

2.240

Sondereinflüsse

 

–65

–33

–181

–1.287

–1.566

EBIT vor Sondereinflüssen

 

1.931

1.007

575

292

3.806

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

1.930

851

–38

–1.323

1.420

Ergebnis nach Steuern

 

1.604

555

–209

–1.571

379

Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen

 

1.562

499

–249

–1.587

225

Ergebnis je Aktie

1,75

0,56

–0,28

–1,78

0,25

Bereinigtes Ergebnis je Aktie

1,93

0,72

0,32

–0,18

2,78

a

Quartalswerte stellen ungeprüfte Informationen dar.

b

Abschreibungen auf immaterielles Vermögen und Sachanlagen (inklusive Wertminderungen und Wertaufholungen)

Umsatz und Ergebnis in den Quartalen 2022 a (Millionen €)

 

 

1. Quartal

2. Quartal

3. Quartal

4. Quartal

Gesamtjahr

Umsatz

 

23.083

22.974

21.946

19.323

87.327

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen

 

3.743

3.293

2.325

1.401

10.762

Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA)

 

3.709

3.396

2.255

1.389

10.748

Abschreibungen b

 

924

1.046

960

1.270

4.200

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

 

2.785

2.350

1.294

119

6.548

Sondereinflüsse

 

–34

11

–53

–254

–330

EBIT vor Sondereinflüssen

 

2.818

2.339

1.348

373

6.878

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

1.878

2.658

1.239

–4.585

1.190

Ergebnis nach Steuern

 

1.321

2.179

952

–4.843

–391

Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen

 

1.221

2.090

909

–4.847

–627

Ergebnis je Aktie

1,34

2,31

1,01

–5,42

–0,70

Bereinigtes Ergebnis je Aktie

2,70

2,37

1,77

0,09

6,96

a

Quartalswerte stellen ungeprüfte Informationen dar.

b

Abschreibungen auf immaterielles Vermögen und Sachanlagen (inklusive Wertminderungen und Wertaufholungen)

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