BASF-Bericht 2023

Entwicklung der chemischen Industrie

Das globale Wachstum in der Chemieindustrie war im Jahr 2023 insgesamt sehr schwach (2023: +1,7 %, 2022: +2,1 %), aber regional stark unterschiedlich. Während die Chemieindustrie in China auf der Basis amtlicher Zahlen dynamisch um rund 7,5 % 1 zunahm, ging sie im Rest der Welt insgesamt um 3,9 % zurück.

Besonders stark waren die Produktionseinbußen in der EU. Hier war nach einem Rückgang um 5,2 % im Jahr 2022 ein weiteres Sinken der Produktion um 7,6 % im Jahr 2023 zu verzeichnen. In Deutschland fiel die Produktion noch stärker um 9,7 % (nach –12,1 % im Jahr 2022). Diese starken Rückgänge spiegeln vor allem Basis­effekte aus dem Vorjahr wider: Angesichts der insgesamt schwachen Nachfrage nach Industriegütern, der entsprechend geringen Nachfrage nach Vorleistungen aus der Chemieindustrie und eines anhaltenden Importdrucks aus China blieb die Produktion in der EU und in Deutschland weitgehend auf dem niedrigen Niveau, das bereits im vierten Quartal 2022 erreicht wurde. Der energiekostenbedingte Produktionsrückgang in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 konnte in diesem schwachen Umfeld nicht wieder aufgeholt werden. Zudem blieben die nordwesteuropäischen Gaspreise im internationalen Vergleich hoch, obwohl sie im Jahr 2023 wieder unter das Niveau vor Beginn des Kriegs in der Ukraine gesunken waren.

Im Vereinigten Königreich ging die Chemieproduktion um 8,4 % zurück (2022: –4,5 %).

Trotz im internationalen Vergleich niedriger Energiepreise bewegte sich die Chemieproduktion auch in den USA im Jahresverlauf im Wesentlichen seitwärts und schloss das Jahr mit einem Produk­tionsminus von 1,0 % ab (2022: +2,2 %). Ein wichtiger Grund für die schwache Entwicklung war die geringe Inlandsnachfrage nach Gütern zur Ausstattung der privaten Haushalte und aus der Bauindustrie.

In Asien nahm die Chemieproduktion dagegen um 4,6 % zu. Die Unterschiede in der Region waren groß. In China, dem welt­größten Chemiemarkt, wuchs die Produktion insgesamt um 7,5 % (2022: +6,6 %). 1 In Indien stagnierte die Produktion weitgehend. In Japan (–6,6 %), Südkorea (–10,0 %) und Taiwan (–10,5 %) waren dagegen starke Produktionsrückgänge zu verzeichnen.

Auch im Nahen Osten ging die Chemieproduktion um 1,5 % zurück. Nahezu alle Länder der Region verzeichneten negative Wachstumsraten. In der Türkei war der Rückgang mit 7,7 % am stärksten.

Chemieproduktion (ohne Pharma) (reale Veränderung gegenüber Vorjahr)

 

2023

2022

Welt

1,7 %

2,1 %

EU

–7,6 %

–5,2 %

USA

–1,0 %

2,2 %

Schwellenländer Asiens ohne China

–2,4 %

–1,7 %

China 1

7,5 %

6,6 %

Japan

–6,6 %

–3,7 %

Südamerika

–4,7 %

2,5 %

1

Eigene Schätzung der Wachstumsrate, basierend auf amtlichen Statistiken aus China für Gesamtmarkt und Einzelprodukte

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