Lieferantenmanagement
Als global tätiges Unternehmen bezieht BASF Rohstoffe, Energie, Vorprodukte, technische Güter und Dienstleistungen aus der ganzen Welt. Die Rohstoffe und Vorprodukte sind die Grundbausteine unserer Wertschöpfung und damit hochwertiger Produkte für unsere Kunden. Unser Anspruch ist es, mit unserer professionellen Einkaufsorganisation Wettbewerbsvorteile zu schaffen, stabile und zuverlässige Lieferketten zu etablieren und gleichzeitig hohen ethischen und umweltbezogenen Anforderungen gerecht zu werden. Gemeinsam mit unseren Lieferanten wollen wir die Nachhaltigkeit in der Lieferkette verbessern und Risiken minimieren.
Auf einen Blick
41 Mrd. €
globales Einkaufsvolumen
89 %
des relevanten Einkaufsvolumens 1 hinsichtlich Nachhaltigkeit bewertet
- Nachhaltigkeitsorientiertes Management der Lieferkette
- Globale Ziele zur Steigerung der Nachhaltigkeit in der Lieferkette
- Verhaltenskodex für Lieferanten schafft Transparenz
- Risikobasierte Bewertung mit klar definierten Folgeprozessen
Strategie und Governance
Unsere Einkaufsorganisation steht für eine zuverlässige Versorgung von BASF mit Rohstoffen, Energie, Vorprodukten, technischen Gütern und Dienstleistungen. Mit einem aktiven Lieferantenmanagement wollen wir einkaufsspezifische Risiken wie Lieferengpässe und Preisschwankungen minimieren, unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern und reibungslose Produktionsabläufe gewährleisten. Neben wirtschaftlichen und qualitativen Kriterien berücksichtigen wir in der Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten 2 insbesondere auch ökologische, soziale und ethische Aspekte, um Risiken in der Lieferkette zu minimieren und durch die Etablierung von Standards und Initiativen unserer Verantwortung gerecht zu werden. Unser nachhaltigkeitsorientiertes Management der Lieferkette ist fester Bestandteil unseres Chancen- und Risikomanagements.
Richtlinien und Ziele für den Einkauf werden von der Corporate-Center-Einheit „Corporate Development“ zentral festgelegt und sind für alle Mitarbeitenden mit Einkaufsverantwortung weltweit bindend. Die Einhaltung der Vorgaben stellen wir durch einen mehrstufigen Kontrollprozess sicher. Unsere Erwartungen an Lieferanten haben wir im global gültigen Verhaltenskodex für Lieferanten festgeschrieben (siehe Abschnitt „Erwartungen an unsere Lieferanten“ weiter unten).
Unsere Standards haben wir in einer globalen Richtlinie definiert. Diese sowie unsere Strukturen und Prozesse entwickeln wir kontinuierlich weiter, um veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden – beispielsweise neuen Anforderungen aus dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das große Unternehmen seit 1. Januar 2023 zu Sorgfaltsmaßnahmen in Bezug auf Menschenrechte und bestimmte Umweltstandards in ihren Lieferketten verpflichtet (siehe Im Fokus: Verantwortung für Menschenrechte, Arbeits- und Sozialstandards). Dies betrifft grundsätzlich sowohl den eigenen Geschäftsbereich als auch unmittelbare und mittelbare Lieferanten. Im Zuge der neuen gesetzlichen Sorgfaltspflichten haben wir unsere Einkaufsbedingungen aktualisiert, Klauseln für neue Verträge angepasst, bestehende Verträge überarbeitet und unsere Lieferanten proaktiv informiert. Unsere bestehenden Instrumente des Lieferkettenmanagements wie unser Verhaltenskodex für Lieferanten oder die systematische risikoorientierte Bewertung und Auditierung von Lieferanten bleiben wichtige Elemente und wurden entsprechend weiterentwickelt.
Mit einem risikobasierten Ansatz wollen wir Nachhaltigkeitsthemen in unseren Wertschöpfungsketten bestmöglich identifizieren und bewerten. Wir setzen auf verlässliche und langfristige Lieferbeziehungen, um die Nachhaltigkeitsleistung gemeinsam zu verbessern, etwa durch Projekte oder indem wir dabei helfen, Defizite zu beheben. Fortschritte überprüfen und dokumentieren wir abhängig vom Grad des Risikos in regelmäßigen Abständen. Unsere Mitarbeitenden im Einkauf schulen wir fortlaufend zum nachhaltigkeitsorientierten Lieferantenmanagement und zur verantwortungsvollen Beschaffung. Im Jahr 2023 haben rund 330 Teilnehmende entsprechende Trainings absolviert, die auch die Anforderungen aus dem deutschen LkSG mit abdeckten.
Einen Fokus in unseren Lieferbeziehungen legen wir auf Potenziale zur Reduzierung von vorgelagerten, rohstoffbezogenen CO2-Emissionen, die auf unser im Jahr 2023 neu gesetztes rohstoffbezogenes Klimaschutzziel einzahlen. Mit unserem 2021 gestarteten „Supplier-CO2-Management-Programm“ wollen wir die Transparenz erhöhen und den CO2-Fußabdruck unserer Wertschöpfungskette gemeinsam mit unseren Lieferanten verringern.
Entsprechend unserer Strategie und unseren Werten fördern und schätzen wir Vielfalt, Zugehörigkeit und Inklusion in unserer Wertschöpfungskette. In Nord- und Südamerika engagieren wir uns bereits seit Jahren in Supplier-Diversity-Programmen. Dabei suchen wir über Interessengruppen gezielten Kontakt zu unterrepräsentierten Lieferantengruppen und arbeiten daran, diese in unsere Lieferkette zu integrieren. Zudem fördern wir in Webinaren und Workshops den Austausch zu Nachhaltigkeitsthemen und etablieren Partnerschaften für einen Austausch zwischen Kunden und Lieferanten.
1 Unter relevantem Einkaufsvolumen verstehen wir das Einkaufsvolumen, das wir mit relevanten Lieferanten umsetzen. Als solche definieren wir Tier-1-Lieferanten, bei denen wir mithilfe unserer Risikomatrizen, durch Einschätzungen unserer Einkäufer oder weiterer Informationsquellen ein hohes Nachhaltigkeitsrisiko identifiziert haben.
2 BASF betrachtet alle direkten Zulieferer, die im jeweiligen Geschäftsjahr Leistungen für die BASF-Gruppe erbringen, als ihre Tier-1-Lieferanten. Das sind Lieferanten, die uns mit Rohstoffen, Investitionsgütern, Verbrauchsmaterialien sowie Dienstleistungen beliefern. Als Lieferanten kommen natürliche Personen, Unternehmen oder juristische Personen des öffentlichen Rechts in Frage.
Globale Ziele
Von unseren mehr als 70.000 Lieferanten haben wir im Jahr 2023 Rohstoffe, Güter oder Dienstleistungen für unsere eigene Produktion im Wert von circa 41 Milliarden € bezogen. Davon wurden rund 90 % lokal 3 beschafft.
Mit ambitionierten Zielen treiben wir die Nachhaltigkeit in der Lieferkette voran: Bis 2025 wollen wir 90 % des relevanten Einkaufsvolumens der BASF-Gruppe hinsichtlich Nachhaltigkeit bewertet haben. Zudem streben wir bis 2025 an, dass 80 % der Lieferanten ihre Nachhaltigkeitsleistung bei einer Folgebewertung verbessert haben. 2023 waren 89 % des relevanten Einkaufsvolumens bewertet. Von den im Jahr 2023 wiederbewerteten Lieferanten haben sich 82 % verbessert. Die beiden globalen Ziele sind in den Zielen der für den Einkauf Verantwortlichen verankert.
Ziele 2025
90 %
Anteil des hinsichtlich Nachhaltigkeit bewerteten relevanten Einkaufsvolumens der BASF-Gruppe
80 %
Anteil der Lieferanten, die ihre Nachhaltigkeitsleistung bei einer Folgebewertung verbessert haben
3 „Lokal“ bedeutet, dass bei einem Lieferanten beschafft wird, der in der gleichen Region (nach BASF-Definition) sitzt wie die beschaffende Gruppengesellschaft.
Erwartungen an unsere Lieferanten
Gemeinsam mit unseren Lieferanten möchten wir die Nachhaltigkeit in der Lieferkette verbessern. Daher verlangen wir von unseren Lieferanten, dass sie geltende Gesetze in vollem Umfang einhalten und international anerkannte Standards im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung befolgen. Wir erwarten zudem, dass sie sich bemühen, diese Standards auch bei ihren Zulieferern durchzusetzen. Wir fordern sie dazu auf, unseren Verhaltenskodex für Lieferanten zu unterstützen und zu befolgen – oder ihr Engagement für die im Verhaltenskodex aufgeführten Prinzipien zum Beispiel durch einen eigenen Verhaltenskodex nachzuweisen und sicherzustellen.
Unser global gültiger Verhaltenskodex für Lieferanten basiert auf international anerkannten Richtlinien, wie den Prinzipien des UN Global Compact, den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie den Themenfeldern der Responsible-Care®-Initiative. Der Verhaltenskodex umfasst unter anderem die Einhaltung von Menschenrechten, den Ausschluss von Kinder- und Zwangsarbeit, die Gewährleistung von Arbeits- und Sozialstandards, Antidiskriminierungs- und Antikorruptionsvorgaben sowie den Schutz der Umwelt. Der Kodex ist in den für unsere Lieferanten relevantesten Sprachen verfügbar und konzernweit in elektronischen Bestellsystemen und Einkaufsbedingungen integriert. Unseren Verhaltenskodex für Lieferanten haben wir um die Anforderungen aus dem deutschen LkSG ergänzt und unsere bestehenden Lieferanten 2023 darüber informiert. 2023 haben sich rund 5.000 neue Lieferanten zum Verhaltenskodex bekannt.
BASF führt Audits und Bewertungen durch, um sicherzustellen, dass Lieferanten die geltenden Gesetze, Regeln und Standards einhalten. Wir behalten uns das Recht vor, Geschäftsbeziehungen abzubrechen, wenn gegen internationale Prinzipien verstoßen wird. Gleiches gilt, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, um derartige Verstöße zu beheben, oder systematische Verstöße erkennbar sind. In unserem Verhaltenskodex weisen wir aktiv darauf hin, dass mögliche Verstöße gegen Gesetze, Regeln und Standards – auch anonym – bei unseren Compliance-Hotlines gemeldet werden können. Jeder Fall wird erfasst und untersucht, um bei Bedarf geeignete Maßnahmen einzuleiten.
Auswahl und Bewertung unserer Lieferanten
Bei der Auswahl unserer Lieferanten sowie bei der Beurteilung neuer und bestehender Lieferbeziehungen sind für uns neben wirtschaftlichen Kriterien insbesondere auch ESG-Standards relevant. Auswahl, Bewertung und Auditierung sind daher wichtige Bestandteile unseres nachhaltigen Lieferketten- und Risikomanagements. Vorgehen und Verantwortlichkeiten sind in einer global gültigen Richtlinie festgelegt. Aufgrund der hohen Lieferantenzahl erfolgt die Bewertung unserer Lieferanten risikobasiert. Dabei berücksichtigen wir sowohl länder- und industriespezifische Risiken als auch unser Einflussvermögen. Als Informationsbasis dienen außerdem Einschätzungen unserer Mitarbeitenden im Einkauf, Bedenken, die über die Compliance-Hotline gemeldet werden, sowie Informationen aus internen und externen Datenbanken, etwa Bewertungen durch „Together for Sustainability“ (TfS, siehe Box weiter unten).
Wir sind uns über Probleme in spezifischen Lieferketten bewusst. Lieferanten mit hohem potenziellem Nachhaltigkeitsrisiko lassen wir durch Dritte überprüfen. Dies geschieht entweder im Rahmen von Nachhaltigkeitsbewertungen oder durch Vor-Ort-Audits. Die Liste der zu überprüfenden Lieferanten wird jährlich aktualisiert. Die Nachhaltigkeitsbewertungen und Vor-Ort-Audits erfolgen größtenteils im Rahmen von TfS. Im Jahr 2023 wurden in unserem Auftrag insgesamt 89 Standorte von Rohstofflieferanten zu Nachhaltigkeitsstandards auditiert. Für 579 Lieferanten haben wir eine Nachhaltigkeitsbewertung erhalten. Darüber hinaus berücksichtigen wir bei der Bewertung unserer Lieferanten weitere Zertifizierungen und externe Audits, etwa des Roundtable on Sustainable Palm Oil.
Ergebnis der Prüfungen
Die Ergebnisse unserer Prüfungen, die in Auditberichten mit konkreten Plänen zu Korrekturmaßnahmen zusammengefasst werden, analysieren wir sorgfältig und dokumentieren sie in einer zentralen Datenbank. Die Umsetzung der Maßnahmen überprüfen wir regelmäßig und verifizieren sie in einem Folgeaudit. In den vergangenen Jahren haben wir bei unseren Lieferanten Anpassungsbedarf in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung identifiziert. Hierzu gehören etwa der Umgang mit Abfällen oder Abweichungen bei Arbeitssicherheitsmaßnahmen und arbeitsrechtlichen Vorgaben. Bei Folgebewertungen im Jahr 2023 konnten wir Verbesserungen in diesen Bereichen feststellen.
Im Berichtsjahr mussten wir einen Fall unwürdiger Arbeitsbedingungen und Arbeit Minderjähriger verzeichnen. In Uruguaiana/Brasilien haben Vertreter örtlicher Behörden im März 2023 auf zwei Reisfarmen, die für BASF Saatgut produzierten, untragbare Arbeitsbedingungen festgestellt. Die betroffenen Arbeiter waren über Subunternehmer von BASF-Vertragspartnern temporär auf Feldern im Einsatz. Nach Bekanntwerden sind wir unmittelbar und proaktiv auf die zuständigen Behörden zugegangen und haben die Vorgänge vor Ort evaluiert. Die Arbeiten wurden umgehend eingestellt und der Vertrag mit einer der beiden Farmen aufgekündigt, da eine konstruktive Aufarbeitung der Vorfälle nicht möglich war. Darüber hinaus haben wir gezielt unsere Vorschriften geschärft und damit begonnen, ergänzende präventive Maßnahmen einzuführen. Insbesondere haben wir gegenüber unseren Saatgutmultiplikatoren ihre Verpflichtungen gemäß den geltenden Arbeitsgesetzen und die Einhaltung der Menschenrechtsanforderungen, auch mit Blick auf mögliche Subunternehmer, schriftlich bekräftigt. Unsere Schulungen mit Fokus auf die Achtung der Menschenrechte haben wir verstärkt. Darüber hinaus planen wir, vermehrt risikobasierte Kontrollen bei unseren Auftragnehmern und deren Subunternehmern sowie Trainings durchzuführen.
Anfang 2023 wurde ein internes Audit unserer Joint-Venture-Betriebe in Korla/China durchgeführt. Diese Untersuchung, wie auch vergangene Audits, haben keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen in den beiden Joint Ventures ergeben. Wir haben uns von wichtigen Zulieferern, einschließlich unserer Joint-Venture-Partner, schriftlich bestätigen lassen, dass sie unseren Verhaltenskodex für Lieferanten akzeptieren. Dennoch enthalten Berichte aus dem Frühjahr 2024 über den Joint-Venture-Partner schwerwiegende Vorwürfe, die auf Aktivitäten hinweisen, die nicht mit den Werten von BASF vereinbar sind. Wir werden daher den bereits Ende 2023 aus strategischen Gründen gestarteten Prozess zur Veräußerung unserer Anteile an den beiden Joint Ventures in Korla beschleunigen, vorbehaltlich der Verhandlungen und der erforderlichen Genehmigungen der zuständigen Behörden.
Im Rahmen unserer Due Diligence stehen wir in regelmäßigem Kontakt mit unseren südafrikanischen Platinlieferanten, darunter auch Sibanye-Stillwater 4. Darüber hinaus stehen wir in stetigem Dialog mit relevanten Interessengruppen, um ein umfassendes Bild der Situation vor Ort zu erlangen und Themen von Relevanz aufzugreifen. Sibanye-Stillwater wie auch die anderen südafrikanischen Platinlieferanten haben zugesagt, künftige Auditierungen nach dem Minenstandard der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) durchzuführen, und sind dabei, ein IRMA Self-Assessment durchzuführen. Stand und Ergebnisse thematisieren wir in unseren regelmäßigen Gesprächen.
Auch mit Nornickel halten wir an einem regelmäßigen Austausch zum Monitoring der Lage und der Auditergebnisse sowie einem Dialog mit zivilgesellschaftlichen Gruppen fest. Nornickel arbeitet weiterhin daran, Managementsysteme nach international anerkannten Industriestandards zu implementieren, die eine Überprüfung zu Bergbau und verantwortungsvoller Beschaffung durch Dritte ermöglichen, wie zum Beispiel IRMA. Die aktuellen Bedingungen wirken sich weiterhin auf unsere Geschäftsbeziehung aus, wobei eine Auditierung nach den genannten Standards derzeit nicht möglich ist.
4 Im Jahr 2012 endete ein länger andauernder Streik in einer Platinmine in Marikana/Südafrika in einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen in der Mine Arbeitenden und der bewaffneten südafrikanischen Polizei. Dabei kamen auch Mitarbeitende des damaligen Minenbetreibers Lonmin zu Tode. Im Jahr 2019 ging die Marikana-Mine in den Besitz von Sibanye-Stillwater über. Mehr zur Lieferantenbeziehung mit der Sibanye-Stillwater-Mine unter basf.com/de/marikana.
Gut zu wissen
Together for Sustainability (TfS)
BASF ist Gründungsmitglied von „Together for Sustainability“. Die Initiative wurde 2011 etabliert, um die Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu verbessern. Im Fokus stehen die Vereinheitlichung, Vereinfachung und gegenseitige Anerkennung von Lieferantenaudits und -bewertungen. Die Beurteilung erfolgt durch unabhängige Sachverständige im Rahmen von Vor-Ort-Audits oder Online-Assessments. Letztere werden von EcoVadis durchgeführt, einer auf Nachhaltigkeitsanalysen spezialisierten Rating-Agentur. Ende 2023 zählte TfS 50 Mitglieder mit einem kumulierten Einkaufsvolumen von rund 500 Milliarden €. 2023 wurden insgesamt 492 Audits und 11.421 Online-Assessments durchgeführt. BASF stellt sich als TfS-Mitglied selbst der Bewertung und zählte in der Kategorie „Nachhaltiger Einkauf“ zu den Top 1 % der weltweit bewerteten Unternehmen 5. Wir arbeiten im Rahmen von TfS aktiv an der Standardisierung der Berechnung von Scope–3-Treibhausgasemissionen in der Lieferkette und an einer digitalen Austauschplattform für Daten zum Product Carbon Footprint mit (siehe Energie und Klimaschutz).
5 Auf Basis der letzten Bewertung (gültig bis Oktober 2023)
Lieferantenentwicklung
Wenn wir im Zuge der Lieferantenbewertung Abweichungen von Standards identifizieren, fordern wir Lieferanten in einem klar definierten Folgeprozess dazu auf, Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln und innerhalb eines angemessenen Zeitraums umzusetzen. Dabei unterstützen wir sie. Im Jahr 2023 haben wir beispielsweise im Rahmen einer Kooperation mit der East China University of Science and Technology in Schanghai/China 102 Mitarbeitende von 88 chinesischen Lieferanten weitergebildet. Ein wichtiger Baustein der Lieferantenentwicklung waren zudem die von TfS in verschiedenen Sprachen durchgeführten Webinare zum Thema Nachhaltigkeit und Implementierung von Korrekturmaßnahmen mit insgesamt mehr als 2.100 Teilnehmenden. Darüber hinaus richtet sich die neue Online-Lernplattform „TfS Academy“ an Einkäufer und Lieferanten. Sie deckt die gesamte Bandbreite der ESG-relevanten Themen ab. Derzeit sind über 390 Kurse in elf verschiedenen Sprachen verfügbar. Fortschritte bei unseren Lieferanten überprüfen wir nach einem definierten Zeitraster, das sich am identifizierten Nachhaltigkeitsrisiko orientiert – spätestens jedoch nach fünf Jahren. Bei schwerwiegenden Verstößen gegen unsere im Verhaltenskodex für Lieferanten definierten Standards oder internationale Prinzipien behalten wir uns vor, kommerzielle Sanktionen zu verhängen. Diese können bis zur Beendigung der Geschäftsbeziehung reichen. Im Jahr 2023 geschah dies in drei Fällen.