Entwicklung der chemischen Industrie
Das globale Wachstum in der Chemieindustrie war mit 6,1 % im Jahr 2021 fast so hoch wie das der gesamten Industrie, obwohl die Chemieproduktion im Vorjahr, anders als in vielen anderen Industrien, nur minimal rückläufig war. Während die bessere Entwicklung im Vorjahr vor allem auf eine pandemiebedingte Sondernachfrage nach Desinfektionsmitteln, Reinigungsmitteln und Einwegkunststoffen, aber auch auf die frühzeitige Erholung in China zurückzuführen war, trug 2021 der globale Aufschwung in vielen Konsumgüterindustrien zum Wachstum bei.
Besonders stark expandierte die Chemieproduktion im weltweit größten Chemiemarkt China (+7,7 %). Allerdings schwächte sich das Wachstum im Jahresverlauf auf hohem Niveau ab. Kürzungen in der Stromversorgung beeinträchtigten die Produktion insbesondere im dritten und vierten Quartal. Auch in den anderen asiatischen Schwellenländern war das Wachstum mit insgesamt rund 6,9 % hoch.
In der Europäischen Union war das Wachstum der Chemieproduktion mit 6,0 % ebenfalls außergewöhnlich hoch. Dazu trug die niedrige Basis im Vorjahr (2020: –2,1 %) bei. Darüber hinaus profitierte die europäische Chemieindustrie davon, dass die globalen Produktionskapazitäten für Basischemikalien zeitweise nur eingeschränkt zur Verfügung standen. Im Nahen Osten (+6,2 %) waren ebenfalls solide Produktionszuwächse zu verzeichnen.
Insbesondere in den USA fielen dagegen erhebliche petrochemische Kapazitäten vorübergehend aus. Nach der Kältewelle im ersten Quartal wurde die Produktion an der amerikanischen Golfküste von den Wirbelstürmen Ida und Nicholas zusätzlich beeinträchtigt. Insgesamt konnte die Produktion in den USA im Jahr 2021 daher nur um 1,8 % zulegen. In Südamerika nahm die Produktion um 4,6 % zu.
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2021 |
2020 |
---|---|---|
Welt |
6,1 % |
–0,1 % |
EU |
6,0 % |
–2,1 % |
USA |
1,8 % |
–3,5 % |
Schwellenländer Asiens |
7,6 % |
2,4 % |
Japan |
3,7 % |
–12,7 % |
Südamerika |
4,6 % |
–0,6 % |