30 – Aktienkursbasiertes Vergütungsprogramm und BASF-Aktienprogramm

Aktienkursbasiertes Vergütungsprogramm

Im Jahr 2017 wurde das seit 1999 bestehende aktienkursbasierte Vergütungsprogramm (sogenanntes Long-Term-Incentive- oder LTI-Programm) der BASF-Gruppe fortgeführt. Derzeit sind circa 1.200 Personen, insbesondere der Vorstand und die Senior Executives, zur Teilnahme am LTI-Programm berechtigt. Dieses Programm sieht die Gewährung von virtuellen Optionen vor. Bei Ausübung werden die Optionsrechte durch Barvergütung erfüllt (Cash Settlement).

Die Teilnahme am LTI-Programm ist freiwillig. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Eigeninvestment: Der Teilnehmer verpflichtet sich, für die Dauer von zwei Jahren ab Optionsgewährung BASF-Aktien in Höhe von 10 % bis 30 % seiner variablen Gehaltsbezüge zu halten (Haltefrist). Für die Anzahl der zu haltenden Aktien ist neben der variablen Vergütung der mit dem Volumen gewichtete Durchschnittskurs am ersten Handelstag nach der Hauptversammlung maßgeblich, der am 15. Mai 2017 87,84 € betrug.

Für jede eingebrachte BASF-Aktie erhält der Teilnehmer vier Optionsrechte. Jedes Optionsrecht besteht aus den Teilrechten A und B, deren Werthaltigkeit sich an unterschiedlichen Erfolgszielen (Hürden) orientiert: Teilrecht A ist werthaltig, wenn der Kurs der BASF-Aktie gegenüber dem Basiskurs bei Gewährung der Optionsrechte um mehr als 30 % gestiegen ist (absolute Hürde). Der Wert des Teilrechts A ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Börsenkurs am jeweiligen Ausübungstag und dem Basiskurs; er ist auf 100 % des Basiskurses begrenzt. Teilrecht B wird werthaltig, wenn die kumulierte Wertsteigerung der BASF-Aktie den Anstieg des MSCI World Chemicals IndexSM (MSCI Chemicals) übersteigt (relative Hürde). Der Wert des Teilrechts B ergibt sich aus der doppelten prozentualen Outperformance der BASF-Aktie bei Ausübung, bezogen auf den Basiskurs; er ist begrenzt auf den um den rechnerischen Nennbetrag der BASF-Aktie verminderten Börsenschlusskurs bei Ausübung. Beginnend mit dem LTI-Programm 2013, ist das Teilrecht B jedoch nur dann werthaltig, wenn der Kurs der BASF-Aktie mindestens dem Basiskurs entspricht. Die Optionen des LTI-Programms 2017 wurden zum 1. Juli 2017 gewährt und können nach Ablauf einer zweijährigen Wartefrist zwischen dem 1. Juli 2019 und dem 30. Juni 2025 ausgeübt werden. Während der Ausübungsphase dürfen die Optionen innerhalb bestimmter Sperrfristen (Closed Periods) nicht ausgeübt werden. Jedes Optionsrecht kann nur insgesamt ausgeübt werden. Hierzu muss eine der Ausübungshürden überschritten worden sein. Ist die andere Ausübungshürde nicht übertroffen, verfällt das damit verbundene Teilrecht. Der maximal mögliche Ausübungsgewinn für einen Teilnehmer ist ab dem LTI-Programm 2013 auf das Fünffache des Eigeninvestments begrenzt. Für Programme aus Vorjahren beträgt der maximale Ausübungsgewinn das Zehnfache des Eigeninvestments. Die gewährten Optionen sind nicht übertragbar und verfallen, wenn der Teilnehmer vor Ablauf der zweijährigen Haltefrist Aktien aus seinem Eigeninvestment verkauft oder aus der BASF-Gruppe ausscheidet. Sie bleiben bei Eintritt in den Ruhestand erhalten. Für die Mitglieder des Vorstands ist die langfristige Ausrichtung des Programms gegenüber den für die übrigen Teilnehmer geltenden Bedingungen deutlich verstärkt. Sie sind verpflichtet, mit mindestens 10 % der jährlichen variablen Ist-Vergütung an dem LTI-Programm teilzunehmen. Dabei gilt im Hinblick auf dieses verpflichtende Eigeninvestment (in Form von BASF-Aktien) eine verlängerte Haltefrist von vier Jahren. Eine Ausübung der Optionsrechte ist für die Mitglieder des Vorstands frühestens vier Jahre nach Gewährung (Wartefrist) möglich.

Die Programme 2010 bis 2016 entsprechen in ihrer Grundstruktur dem LTI-Programm 2017.

Die Modelle zur Bewertung der Optionspläne basieren auf der arbitragefreien Bewertung nach Black/Scholes. Die Marktwerte der Optionen werden mit Hilfe des Binomialmodells ermittelt.

Beizulegender Zeitwert der Optionen und Bewertungsparameter zum 31. Dezember 2017

 

 

 

LTI-Programm des Jahres

 

 

 

2017

2016

Beizulegender Zeitwert

 

33,87

41,23

Dividendenrendite

 

%

3,38

3,38

Risikoloser Zinssatz

 

%

0,19

0,05

Volatilität BASF-Aktie

 

%

23,63

23,11

Volatilität MSCI Chemicals

 

%

14,22

14,34

Korrelation BASF-Kurs – MSCI Chemicals

 

%

73,41

76,13

Die genannten beizulegenden Zeitwerte und Bewertungsparameter betreffen die LTI-Programme der Jahre 2017 und 2016. Zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte wurde ein vom Gewinnpotenzial der Optionen abhängiges Ausübungsverhalten unterstellt. Für Programme aus Vorjahren wurden entsprechende beizulegende Zeitwerte ermittelt und Bewertungsparameter verwendet.

Die Volatilitäten wurden auf Basis der monatlichen Schlusskurse über einen historischen Zeitraum entsprechend der Restlaufzeit der Optionen ermittelt.

Die Anzahl der gewährten Optionen betrug 1.461.113 im Jahr 2017 und 1.710.404 im Jahr 2016.

Da durch Beschluss des Vorstands im Jahr 2002 die Optionsrechte bei Ausübung durch Barvergütung zu erfüllen sind, werden alle noch bestehenden Optionsrechte aus den Programmen 2010 bis 2017 zum 31. Dezember 2017 mit ihrem beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag bewertet. Für Programme in der Wartefrist wird eine anteilige Rückstellung gebildet. Die LTI-Rückstellung sank aufgrund niedrigerer Marktwerte der ausstehenden Optionen von 464 Millionen € zum 31. Dezember 2016 auf 347 Millionen € zum 31. Dezember 2017. Der Verbrauch der Rückstellung betrug im Jahr 2017 49 Millionen € und im Jahr 2016 25 Millionen €. Der Ertrag aus der Auflösung der Rückstellung belief sich im Jahr 2017 auf 68 Millionen €. Im Vorjahr ergab sich ein Aufwand von 267 Millionen €.

Der gesamte innere Wert der ausübbaren Optionen betrug 145 Millionen € zum 31. Dezember 2017 und 167 Millionen € zum 31. Dezember 2016.

BASF-Aktienprogramm

Das „Plus“-Programm wurde 1999 eingeführt und wird derzeit Mitarbeitern in Deutschland, in weiteren europäischen Ländern sowie in Mexiko angeboten. Eine gleichzeitige Teilnahme am „Plus“-Programm und an dem LTI-Programm ist ausgeschlossen.

Mitarbeiter, die am BASF-Aktienprogramm „Plus“ teilnehmen, erwerben als Eigeninvestment aus ihrer variablen Vergütung BASF-Aktien. Je zehn BASF-Aktien berechtigen nach ein, drei, fünf, sieben und zehn Jahren zum kostenlosen Bezug einer BASF-Aktie. Das erste und zweite Zehnerpaket berechtigt grundsätzlich in jedem der folgenden zehn Jahre zum kostenlosen Bezug einer BASF-Aktie.

Die Rechte verfallen, wenn der Teilnehmer sein Eigeninvestment in BASF-Aktien verkauft oder seine Tätigkeit für eine Gruppengesellschaft beendet beziehungsweise ein Jahr nach dessen Pensionierung. Die Anzahl der zu gewährenden Gratisaktien hat sich wie folgt entwickelt:

Zu gewährende Gratisaktien (Stück)

 

 

2017

2016

Stand zum 01.01.

 

2.849.723

2.829.521

Neu erworbene Ansprüche

 

570.465

637.610

Ausgegebene Gratisaktien

 

–479.111

–519.984

Verfallene Ansprüche

 

–129.630

–97.424

Stand zum 31.12.

 

2.811.447

2.849.723

Die auszugebenden unentgeltlichen Aktien werden an dem Tag, an dem die Mitarbeiter mit ihrem Eigeninvestment das Bezugsrecht erwerben, zu ihrem Marktwert bewertet. Der Marktwert wird ermittelt auf Basis des Kurses der BASF-Aktie unter Berücksichtigung des Barwerts der während der Laufzeit des Programms nicht gezahlten Dividenden. Die gewichteten Marktwerte am Gewährungstag betrugen 86,02 € für das Programm 2017 und 67,90 € für das Programm 2016.

Der Marktwert der zu gewährenden Gratisaktien wird, über die Laufzeit des Programms verteilt, aufwandswirksam erfasst und in die Kapitalrücklage eingestellt.

Der Personalaufwand für das BASF-Aktienprogramm „Plus“ betrug im Jahr 2017 28 Millionen € und im Jahr 2016 28 Millionen €.