Wertmanagement

„Wir schaffen Wert als ein Unternehmen“ ist eines der vier Prinzipien unserer „We create chemistry“-Strategie. Nur ein Unternehmen, dessen Ergebnis die Kosten für das eingesetzte Eigen- und Fremdkapital übersteigt, schafft langfristig Wert. Wir streben daher an, eine signifikante Prämie auf unsere Kapitalkosten zu verdienen. Um den langfristigen Erfolg der BASF zu sichern, fördern und fordern wir im Rahmen unseres Wertmanagementkonzepts alle Mitarbeiter in Bezug auf ihr unternehmerisches Denken und Handeln. Unser Ziel: ein Bewusstsein dafür schaffen, wie jeder einzelne Mitarbeiter im Unternehmensalltag wertorientierte Lösungen finden und diese effektiv und effizient umsetzen kann.

EBIT nach Kapitalkosten

  • Ziel- und Steuerungsgröße

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) nach Kapitalkosten ist eine zentrale Ziel- und Steuerungsgröße für die BASF-Gruppe, ihre Unternehmensbereiche und Geschäftseinheiten. Diese Kennzahl verbindet die im EBIT zusammengefasste wirtschaftliche Lage des Unternehmens mit den Kosten für das Kapital, das uns Aktionäre und Gläubiger zur Verfügung stellen. Wenn das EBIT die Kapitalkosten übersteigt, verdienen wir eine Prämie auf die Kapitalkosten und übertreffen die Renditeerwartungen unserer Aktionäre.

Ermittlung des EBIT nach Kapitalkosten

  • Berechnung der Kapitalkosten anhand des Kapitalkostensatzes sowie der Kapitalkostenbasis

Zur Ermittlung des EBIT nach Kapitalkosten bereinigen wir das EBIT der BASF-Gruppe um das EBIT der unter Sonstige erfassten, den Segmenten nicht zuordenbaren Aktivitäten und ziehen von diesem Wert die Kapitalkosten der BASF-Gruppe ab. Um die Kapitalkosten zu berechnen, wird der Kapitalkostensatz vor Steuern auf den jeweiligen Monatsendwert der Kapitalkostenbasis angewandt. Die monatlichen Kapitalkosten werden im Jahresverlauf kumuliert.

Der Kapitalkostensatz leitet sich aus den gewichteten Kapitalkosten von Eigen- und Fremdkapital ab (Weighted Average Cost of Capital, WACC). Um analog zum EBIT zu einer Vorsteuergröße zu gelangen, wird er um den für das Geschäftsjahr für die BASF-Gruppe erwarteten Steuersatz angepasst. Zudem wird der geplante Nettoaufwand von Sonstige durch einen Zuschlag auf den Kapitalkostensatz abgedeckt. Die Eigenkapitalkosten werden mit Hilfe des Capital Asset Pricing Model berechnet. Die Fremdkapitalkosten orientieren sich an den Finanzierungskosten der BASF-Gruppe.

Die Kapitalkostenbasis besteht aus dem operativen Vermögen der Segmente zuzüglich darin nicht enthaltener Kunden- und Lieferantenfinanzierungen. Das operative Vermögen umfasst die von den Unternehmensbereichen genutzten kurz- und langfristigen Vermögenspositionen 1.

Wertmanagement im gesamten Unternehmen

  • Umsetzung von Wertorientierung durch jeden einzelnen Mitarbeiter im Unternehmensalltag

Für uns ist Wertmanagement die alltägliche Umsetzung von Wertorientierung durch alle Mitarbeiter. Hierzu haben wir Werttreiber definiert, die zeigen, wie jede einzelne Einheit des Unternehmens Wert schaffen kann. Für die einzelnen Werttreiber entwickeln wir Kennzahlen, die uns dabei helfen, beabsichtigte Veränderungen zu planen und zu verfolgen.

Ein wichtiger Bestandteil ist hierbei der Zielvereinbarungsprozess, bei dem die Ziele der BASF mit den individuellen Zielen der Mitarbeiter verknüpft werden. Oberste Zielebene in operativen Einheiten ist das EBIT nach Kapitalkosten. In funktionalen Einheiten wird der Wertbeitrag hingegen an Effektivität und Effizienz gemessen.

So ergibt sich ein konsistentes System von Werttreibern und Kennzahlen für die einzelnen Einheiten und Ebenen der BASF. Die bedeutsamsten Leistungsindikatoren zur Messung des wirtschaftlichen Erfolgs sowie zur Steuerung der BASF-Gruppe und der operativen Einheiten sind neben dem EBIT nach Kapitalkosten das EBIT und das EBIT vor Sondereinflüssen.

In der Finanzberichterstattung kommentieren wir auf der Ebene der Segmente und Unternehmensbereiche vor allem das EBIT vor Sondereinflüssen. Sondereinflüsse resultieren aus der Integration akquirierter Geschäfte, Restrukturierungen, außerplanmäßigen Abschreibungen, dem Veräußerungsergebnis bei Devestitionen und Beteiligungsverkäufen sowie sonstigen Aufwendungen und Erträgen außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Durch die Bereinigung um Sondereinflüsse eignet sich das EBIT vor Sondereinflüssen besonders für die Kommentierung der wirtschaftlichen Entwicklung im Zeitablauf. Neben dem EBIT vor Sondereinflüssen kommentieren wir den Umsatz als weiteren Haupttreiber für das EBIT nach Kapitalkosten. Die nichtfinanziellen Ziele der BASF sind eher langfristig ausgerichtet und dienen nicht der kurzfristigen Steuerung.

Auf Basis unseres Wertmanagementkonzepts können alle Mitarbeiter in ihrem Arbeitsgebiet einen Beitrag dazu leisten, dass wir die angestrebte Prämie auf unsere Kapitalkosten erwirtschaften. Das Wertmanagementkonzept vermitteln wir unserem Team weltweit durch Seminare und Fortbildungsveranstaltungen – und stärken so das unternehmerische Denken auf allen Ebenen der BASF.

1 Hierzu zählen Sachanlagevermögen, immaterielles Vermögen, at Equity bilanzierte Beteiligungen, Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, durch das Kerngeschäft entstehende Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen sowie gegebenenfalls das Vermögen von Veräußerungsgruppen.