Energie und Klimaschutz UN Global Compact Als energieintensives Unternehmen setzen wir uns für Energieeffizienz und globalen Klimaschutz ein. Wir wollen die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette reduzieren und setzen dafür zum Beispiel auf effiziente Technologien für die Erzeugung von Strom und Dampf sowie auf energieeffiziente Produktionsprozesse und ein umfassendes Energiemanagement. Unsere Klimaschutzprodukte leisten einen wichtigen Beitrag zur Emissionsvermeidung bei unseren Kunden. Strategie Wir setzen uns entlang der Wertschöpfungskette für Energieeffizienz und globalen Klimaschutz ein Wir wollen die Emissionen von Treibhausgasen in unserer Produktion und entlang der gesamten Wertschöpfungskette reduzieren. Dazu haben wir die Emissionen von Treibhausgasen in unserer Produktion in den vergangenen Jahren eingehend analysiert und umfangreiche Reduktionsmaßnahmen umgesetzt. Der Vergleich mit den Maßstäben des europäischen Emissionshandels zeigt, dass unsere treibhausgasintensiven Chemieanlagen überdurchschnittlich effizient arbeiten. Zur Versorgung unserer Produktionsstandorte mit Energie setzen wir auf hocheffiziente Gas-und-Dampfturbinen in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sowie den Einsatz von Prozesswärme. Unser Erfolg hängt auch von der langfristig gesicherten und wettbewerbsfähigen Versorgung mit Energie ab. Zudem setzen wir auf ein Energiemanagement, mit dessen Hilfe wir die Energieeffizienz unserer Anlagen überprüfen und weiter verbessern. Mögliche Risiken, die sich aus den Themen Energie und Klimaschutz für unsere Geschäftstätigkeit ergeben, analysieren wir kontinuierlich und leiten entsprechende Maßnahmen ab. Unseren Kunden bieten wir Lösungen an, die zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen und zur Steigerung von Energie- und Ressourceneffizienz beitragen. Rund die Hälfte der gesamten jährlichen Forschungs- und Entwicklungskosten entfallen auf die Entwicklung dieser Produkte und auf die Optimierung unserer Prozesse. Die Basis unserer Klimaschutzaktivitäten ist eine umfassende Analyse unserer Emissionen. Wir berichten Treibhausgasemissionen nach dem Greenhouse-Gas-Protocol-Standard sowie dem sektorspezifischen Standard für die Chemieindustrie. Seit 2004 nehmen wir am Programm zur Berichterstattung klimaschutzrelevanter Daten der internationalen Non-Profit-Organisation CDP teil. In der CDP-Bewertung 2017 erreichte BASF erneut die Bewertung A- und somit den „Leadership“-Status. Unternehmen auf „Leadership“-Niveau zeichnen sich unter anderem durch Vollständigkeit und Transparenz in der Berichterstattung aus. Zudem liegen umfassende Ansätze zum Management der mit dem Klimawandel verbundenen Chancen und Risiken sowie Emissionsreduktionsstrategien zur Erreichung unternehmensweiter Ziele vor. Klimaschutz ist eine globale Gemeinschaftsaufgabe. Wir setzen uns für Klimaschutz ein, indem wir entsprechende Initiativen unterstützen. 2017 haben die Unternehmen der G-20-Länder, die Business 20 (B20), Empfehlungen zu Energie, Klima und Ressourceneffizienz für die Staats- und Regierungschefs erarbeitet. BASF hat diese B20-Arbeitsgruppe geleitet. BASF unterstützt eine konsistente Umsetzung des Pariser Klimaabkommens als globale Grundlage für die notwendige Begrenzung des Temperaturanstiegs. 2017 haben wir uns daher auch der CEO Climate Leaders-Initiative des Weltwirtschaftsforums angeschlossen. Mehr zum Klimaschutz Reduzierung von Treibhausgasemissionen je Tonne Verkaufsprodukt im BASF-Geschäft ohne Oil & Gas 1 (%) 1 Der Wert für das Geschäftsjahr 2012 wurde nicht mit den aktuell verwendeten Faktoren für das globale Erwärmungspotenzial angepasst. Weitere Erläuterungen zur Datenerhebung sind unterhalb aufgeführt. (XLS:) Download Treibhausgasemissionen der BASF-Gruppe nach Greenhouse Gas Protocol 1(Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) BASF-Geschäft inkl. Oil & Gas 2002 2016 2017 1 BASF berichtet direkte und indirekte Emissionen aus dem Zukauf von Energie getrennt. Scope-1-Emissionen erfassen sowohl direkte Emissionen aus der Produktion und aus der Erzeugung von Strom und Dampf als auch direkte Emissionen aus der Erzeugung von Strom und Dampf für den Verkauf. Unter Scope-2-Emissionen fallen indirekte Emissionen aus dem Zukauf von Energie für den Eigenbedarf. 2 Die Emissionen von N2O, CH4, HFC und SF6 wurden mit Hilfe des globalen Erwärmungspotenzials (Global Warming Potential, GWP-Faktor) auf CO2-Emissionen umgerechnet. GWP-Faktoren basieren auf dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) 1995 (Emissionen 2002) beziehungsweise IPCC 2007, Errata-Tabelle 2012 (Emissionen 2016, 2017). HFC (Fluorkohlenwasserstoffe) werden berechnet mit GWP-Faktoren ihrer individuellen Komponenten. 3 Der Wert für 2016 wurde aufgrund einer Datenaktualisierung angepasst. 4 Standortbasierter Ansatz. Informationen zur Berechnung der marktbasierten Scope-2-Emissionen im GRI- und Global-Compact-Index unter basf.com/de/gri-gc 5 Beinhaltet auch Verkauf an BASF-Gruppengesellschaften. Dadurch werden unter Scope 2 berichtete Emissionen teilweise noch einmal berichtet. Scope 1 2 CO2 (Kohlendioxid) 14,634 16,215 16,813 N2O (Lachgas)3 6,407 0,586 0,747 CH4 (Methan) 0,244 0,045 0,048 HFC (Fluorkohlenwasserstoffe) 0,061 0,087 0,081 SF6 (Schwefelhexafluorid) 0 0 0 Scope 2 4 CO2 5,243 3,884 3,796 Summe 26,589 20,817 21,485 Verkauf von Energie an Dritte (Scope 1) 5 CO2 0,347 1,161 1,086 Summe 26,936 21,978 22,571 Globale Ziele und Maßnahmen Treibhausgasemissionen je Tonne Verkaufsprodukt reduzieren Energiemanagementsysteme nach ISO 50001 einführen Wir wollen unsere Treibhausgasemissionen je Tonne Verkaufsprodukt bis 2020 um 40 % im Vergleich zum Basisjahr 2002 reduzieren. Im Jahr 2017 sind unsere Emissionen im Vorjahresvergleich vor allem aufgrund einer höheren Eigenproduktion von Vorprodukten und erhöhten Lachgasemissionen gestiegen. Ausgehend vom Basisjahr 2002 konnten die Treibhausgasemissionen je Tonne Verkaufsprodukt im Jahr 2017 um 35,5 % reduziert werden (2016: –37,2 %). Insgesamt konnten wir seit 1990 unsere Treibhausgasemissionen im BASF-Geschäft (ohne Oil & Gas) um 48,3 % und spezifisch sogar um 74,7 % senken. Im Jahr 2015 haben wir uns ein neues Ziel zur Energieeffizienz gesetzt, das sowohl das Chemiegeschäft als auch das Öl-und-Gas-Geschäft umfasst. Bis 2020 wollen wir zertifizierte Energiemanagementsysteme (DIN EN ISO 50001) an allen relevanten Produktionsstandorten 2 einführen. Diese repräsentieren zusammen 90 % des Primärenergiebedarfs der BASF. So wollen wir weitere Verbesserungen bei der Energieeffizienz identifizieren und umsetzen. Dies reduziert nicht nur die Treibhausgasemissionen und schont wertvolle Energieressourcen, sondern erhöht auch die Wettbewerbsfähigkeit der BASF-Gruppe. Ziel 2020 –40% Reduzierung der Treibhausgasemissionen je Tonne Verkaufsprodukt Basisjahr 2002BASF-Geschäft ohne Oil & Gas Ziel 2020 90% Abdeckung unseres Primärenergiebedarfs durch zertifizierte Energiemanagementsystemen an allen relevanten Standorten BASF-Geschäft inkl. Oil & Gas Die Einführung und Umsetzung der Energiemanagementsysteme wird durch eine globale Arbeitsgruppe gesteuert. Alle Energieeffizienzmaßnahmen werden in einer globalen Datenbank erfasst, analysiert und den BASF-Standorten als Erfolgsbeispiele zugänglich gemacht. Derzeit werden über 100 Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit verfolgt. Im Jahr 2017 wurden in allen Regionen Standorte bzw. Pilotbetriebe nach ISO 50001 neu zertifiziert. Hierzu zählen der Verbundstandort Antwerpen in Belgien, Produktionsanlagen am Standort Guaratinguetá in Brasilien und Freeport in Texas/USA sowie weitere zehn Standorte in China, Indien, Singapur, Irland, Norwegen und der Schweiz. Derzeit sind weltweit 43 Standorte mit einem Anteil von 54,3 % unseres Primärenergiebedarfs zertifiziert. 2 Die Auswahl der relevanten Standorte ist bestimmt durch die Höhe des Primärenergiebedarfs und der lokalen Energiepreise. Energieversorgung der BASF-Gruppe 2017 3 Umrechnungsfaktor: 0,75 MWh/t Dampf Eingeführte zertifizierte Energiemanagementsysteme (ISO 50001) an Standorten der BASF-Gruppe weltweit, bezogen auf Primärenergiebedarf (%) Energieversorgung und Energieeffizienz Verbundsystem als wichtiger Baustein unseres Energieeffizienzkonzepts Mit Gas-und-Dampfturbinen in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen können wir mehr als 70 % des Strombedarfs der BASF-Gruppe decken und haben im Jahr 2017 gegenüber separater Strom- und Dampferzeugung 12,7 Millionen MWh an fossilen Brennstoffen eingespart und 2,6 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Ein wichtiger Baustein in unserem Energieeffizienzkonzept ist das Verbundsystem: Die bei der Produktion entstehende Wärme eines Betriebs nutzen andere Betriebe als Energie. So haben wir 2017 durch den Verbund rund 19,2 Millionen MWh eingespart – das entspricht einer Umweltentlastung von 3,9 Millionen Tonnen CO2. Durch die Kombination von Strom- und Dampferzeugung sowie den kontinuierlich weiterentwickelten Energieverbund konnten wir im Jahr 2017 somit insgesamt 6,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermeiden. In zahlreichen Projekten weltweit konnten wir 2017 den Energieverbrauch und Rohstoffeinsatz unserer Produktion weiter optimieren. In Ludwigshafen konnte beispielsweise der Energiebedarf für die notwendige Kälteleistung reduziert werden, indem die Kälteversorgung systematisch analysiert und vorhandener Abhitzedampf mittels einer neuen Absorptionskältemaschine zur Kälteversorgung nutzbar gemacht wurde. Darüber hinaus haben Prozessverbesserungen an vielen weiteren Standorten zu Dampf- und Stromeinsparungen geführt. Bei der Energieversorgung unserer Standorte sind wir auch auf lokal verfügbare Energieträger angewiesen. Insbesondere im Wachstumsmarkt Asien greifen wir und unsere Energieversorger auch vereinzelt auf Kohle als Energieträger zurück, da das klimafreundlichere Erdgas nicht in ausreichender Menge zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar ist. Den Einsatz erneuerbarer Energien prüfen wir kontinuierlich. Der Fokus liegt hierbei auf dem Zukauf von Strom. Eine Ablösung der hocheffizienten erdgasbasierten Eigenerzeugung von Strom und Dampf ist erst dann wirtschaftlich, wenn erneuerbare Energie mit der notwendigen Versorgungssicherheit zu wettbewerbsfähigen Kosten verfügbar ist. Auch unsere Forschung leistet einen Beitrag zur Steigerung der Effizienz von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen. (XLS:) Download Kernindikatoren zu Energie und Klimaschutz im BASF-Geschäft ohne Oil & Gas Basisjahr 2002 1 2016 2017 1 Die Werte für das Basisjahr 2002 wurden nicht mit den aktuell verwendeten Faktoren für das Globale Erwärmungspotenzial angepasst. 2 Scope 1 und Scope 2 (standortbasiert) nach GHG-Protocol-Standard ohne Berücksichtigung von Emissionen aus der Erzeugung von Strom und Dampf für den Verkauf an Dritte; Informationen zu marktbasierten Scope-2-Emissionen im GRI- und Global-Compact-Index abrufbar 3 Eingesetzte Primärenergie in Anlagen der BASF sowie in Anlagen unserer Energieversorger zur Deckung des Energiebedarfs der Produktionsprozesse Treibhausgasemissionen 2 (Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) 24,713 19,976 20,716 Spezifische Treibhausgasemissionen (Tonnen CO2-Äquivalente/Tonne Verkaufsprodukt) 0,897 0,564 0,579 Primärenergiebedarf 3 (Millionen MWh) 55,759 57,423 57,268 Energieeffizienz (Kilogramm Verkaufsprodukt/MWh) 494 617 625 CO2-Bilanz und Klimaschutzprodukte Berichterstattung über Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette 2017 verkaufte Klimaschutzprodukte vermeiden 570 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente durch ihre Nutzung beim Kunden BASF veröffentlicht bereits seit 2008 eine umfassende CO2-Bilanz. Darin werden alle Emissionen entlang der Wertschöpfungskette berichtet sowie die Emissionen aufgezeigt, die durch die Nutzung unserer Klimaschutzprodukte vermieden werden. Auf Basis unserer CO2-Bilanz planen wir unsere Aktivitäten im Bereich Klimaschutz entlang der Wertschöpfungskette. Durch verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung des Rohstoff- und Energiebedarfs wurden 2017 die Treibhausgasemissionen, die mit der Produktion der Rohstoffe verbunden sind, insgesamt um etwa 153.000 Tonnen verringert. Unsere Klimaschutzprodukte tragen dazu bei, dass wir unseren Kunden Lösungen anbieten können, die gegenüber Vergleichsprodukten über ihren gesamten Lebensweg hinweg betrachtet Treibhausgasemissionen vermeiden. In der systematischen Bewertung unseres Produktportfolios unter Nachhaltigkeitsaspekten durch die Methode Sustainable Solution Steering® heben sich diese Produkte als „Accelerator“-Lösungen hervor, da sie hinsichtlich Klimaschutz und Energie einen positiven Beitrag in ihrer Anwendung leisten. Ein Beispiel dafür ist der Ammoniumstabilisator DMPP. Als Hauptbestandteil des BASF-Düngemittelzusatzes Vizura® trägt er dazu bei, die Pflanze effizienter zu versorgen; dies führt zu einem geringeren Einsatz von Düngemittel oder Gülle und senkt die Emissionen von Lachgas um durchschnittlich 50 %. Treibhausgasemissionen entlang der BASF-Wertschöpfungskette im Jahr 2017 4 (Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) 4 Nach Greenhouse-Gas-Protocol-Standard, Scope 1, 2 und 3, Angaben in Klammern zeigen berichtete Kategorie innerhalb Scope 3 auf Die Analyse von 23 Klimaschutzproduktgruppen zeigt, dass die 2017 verkauften Produkte bei ihrer Nutzung beim Kunden helfen, 570 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu vermeiden. Jedes Produkt leistet dabei einen individuellen Beitrag in der Wertschöpfungskette der Kundenlösung. Die Wertschöpfungsketten werden hinsichtlich des ökonomischen Anteils der BASF an der jeweiligen Kundenlösung evaluiert. Dabei konnten 2017 durchschnittlich 6 % der vermiedenen Emissionen der BASF zugerechnet werden. Bei der Berechnung der vermiedenen Treibhausgasemissionen haben wir die chemiesektorspezifischen Standards des International Council of Chemical Associations (ICCA) und des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) berücksichtigt. 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