Wasser

Wasser ist von elementarer Bedeutung für die chemische Produktion. Wir verwenden Wasser als Kühl-, Löse- und Reinigungsmittel sowie zur Herstellung von Produkten. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette und vor allem in den Wassereinzugsgebieten unserer Produktionsstandorte engagieren wir uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser. Für das nachhaltige Wassermanagement haben wir uns ein globales Ziel gesetzt.

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils dunkelgrün hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: BASF, Kunden) (Grafik)

Strategie

  • Nachhaltiges Wassermanagement

Wir wollen Wasser möglichst sparsam verwenden und Emissionen in das Wasser weiter reduzieren. In einer Richtlinie haben wir uns dazu global gültige Standards gesetzt.

An allen relevanten Produktionsstandorten führen wir ein nachhaltiges Wassermanagement ein. Dazu zählen unsere großen Verbundstandorte sowie die Standorte in Wasserstressgebieten. Dies sind Regionen, in welchen mehr als 60 % des vorhandenen Wassers von Industrie, Haushalten und Landwirtschaft genutzt werden. Wir betrachten hierbei die quantitativen, die qualitativen und die sozialen Aspekte der Wassernutzung. Wir wollen Verbesserungspotenziale an unseren Standorten identifizieren und besonders in Wasserstressgebieten so wenig Wasser wie möglich verbrauchen.

Unseren Kunden bieten wir Lösungen, die helfen, Wasser zu reinigen, es effizienter einzusetzen und Verschmutzungen zu verringern.

Um transparent über das Thema Wasser zu berichten, haben wir im Jahr 2017 erneut an der Berichterstattung der internationalen Non-Profit-Organisation CDP teilgenommen. Danach gehört BASF zu den weltweit führenden Unternehmen im nachhaltigen Wassermanagement und wurde erneut in die „CDP Water A“-Liste aufgenommen. Von den 742 bewerteten Unternehmen erhielten lediglich 73 die Bestnote „A“, darunter BASF. In die CDP-Bewertung für nachhaltiges Wassermanagement fließt ein, wie transparent Unternehmen über ihre Aktivitäten im Wassermanagement berichten und wie sie Risiken, wie zum Beispiel Wasserknappheit, reduzieren. Weiter bewertet CDP, inwieweit Produktentwicklungen auch bei Kunden der bewerteten Unternehmen zu einem nachhaltigen Wassermanagement beitragen können.

Globales Ziel und Maßnahmen

Wir haben das Ziel, bis 2025 ein nachhaltiges Wassermanagement an allen Standorten in Wasserstressgebieten und an unseren Verbundstandorten einzuführen. Damit erfassen wir 93 % des gesamten Wasserbezugs der BASF. Dieses Ziel haben wir im Jahr 2017 zu 45,2 % erreicht (2016: 42,6 %).

Wir verfolgen unser Ziel durch die Anwendung des European-Water-Stewardship-Standards, der sich auf vier Prinzipien stützt: eine nachhaltige Wasserentnahme, Erhaltung einer guten Wasserqualität, Bewahrung von Schutzgebieten im Wassereinzugsgebiet und Sicherstellung eines ständigen Verbesserungsprozesses, auch in Zusammenarbeit mit anderen Nutzern.

Im Jahr 2017 lagen rund 24 % unserer Produktionsstandorte in Wasserstressgebieten. Dort wurde rund 1 % des gesamten Wasserbedarfs der BASF entnommen.

Durch die Akquisition von Chemetall im Dezember 2016 hat sich die Anzahl der BASF-Standorte in Wasserstressgebieten deutlich erhöht. 2017 hat BASF das nachhaltige Wassermanagement an drei Standorten in China und zwei Standorten in Nordamerika eingeführt.

Wasserstressgebiete weltweit

Wasserstressgebiete weltweit (Weltkarte)

Quelle: Pfister et al., 2009

Wasserbilanz BASF-Gruppe 2017 (Millionen Kubikmeter pro Jahr)

Wasserbilanz BASF-Gruppe 2017 (Grafik)

1 Differenz zwischen bezogener und abgeleiteter Wassermenge beruht im Wesentlichen auf Verlusten durch Verdunstung bei der Kreislaufführung von Kühlwasser.

2 Summe aus Produktionsprozessen, Sanitärbereich, Spülungen und Reinigungen in der Produktion

Ziel 2025

100%

Einführung von nachhaltigem Wassermanagement an allen Produktionsstätten in Wasserstressgebieten und an allen Verbundstandorten
BASF-Geschäft ohne Oil & Gas

Wasserbedarf

  • Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser

Unser Gesamtwasserbezug lag im Jahr 2017 bei 1.816 Millionen Kubikmetern. Zum größten Teil wurde dieser Bedarf aus Oberflächengewässern wie Flüssen oder Seen gedeckt. An einzelnen Standorten verwenden wir alternative Quellen, wie aufbereitetes städtisches Abwasser, Brackwasser oder Meerwasser, und reduzieren damit unseren Frischwasserbedarf.

Wir nutzen Wasser überwiegend zur Kühlung (87 %) und geben dieses anschließend in die Gewässer zurück. Unseren Wasserbedarf reduzieren wir, indem wir möglichst viel Wasser in Kreisläufen nutzen. An unseren größeren Standorten setzen wir Rückkühlwerke ein, um eine Mehrfachnutzung des Kühlwassers zu ermöglichen und um die Temperatur von Kühlwasser vor der Rückleitung in die Gewässer zu senken.

Das Gewinnen, Aufbereiten, Transportieren und Rückkühlen von Wasser ist mit einem beträchtlichen Energiebedarf verbunden. Mit verschiedenen Maßnahmen wollen wir diesen möglichst gering halten. Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Energieverbrauch und die Menge des genutzten Wassers zu optimieren und an Betriebs- und Umweltanforderungen anzupassen.

Emissionen in das Wasser

  • Emissionen auf niedrigem Niveau

An BASF-Produktionsstandorten leiteten wir im Jahr 2017 insgesamt 1.766 Millionen Kubikmeter Wasser ab. Hiervon sind 177 Millionen Kubikmeter Abwasser aus der Produktion. Die Stickstoffemissionen in das Wasser betrugen 2.800 Tonnen (2016: 2.900 Tonnen). Über Abwässer wurden rund 14.100 Tonnen organische Stoffe emittiert (2016: 15.900 Tonnen). Unsere Abwässer enthielten 25 Tonnen Schwermetalle (2016: 23 Tonnen). Die Phosphoremissionen betrugen 420 Tonnen (2016: 310 Tonnen). Die Behandlung unseres Abwassers erfolgt, je nach Art und Grad der Verschmutzung, auf Basis unterschiedlicher Methoden, wie zum Beispiel durch biologische Verfahren, Oxidation, Membrantechnologien, Fällung oder Adsorption.

Um unvorhergesehene Emissionen sowie die Verschmutzung von Oberflächenwasser oder Grundwasser zu vermeiden, erstellen wir für unsere Produktionsanlagen Wasserschutzkonzepte. Dies ist im Rahmen von Responsible Care® für alle Produktionsanlagen verpflichtend. In den Abwasserschutzkonzepten werden Abwässer hinsichtlich ihrer Risiken bewertet und geeignete Überwachungsmaßnahmen abgeleitet. Die Einhaltung und Umsetzung überprüfen wir mit Audits.