Innovation

Ein steigender Bedarf an Nahrung, Energie und sauberem Wasser, begrenzte Ressourcen und eine schnell wachsende Weltbevölkerung – dies alles miteinander in Einklang zu bringen, ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Innovationen aus der Chemie nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein, denn sie liefern einen entscheidenden Beitrag für neue Lösungen. Voraussetzung für Innovationen und zugleich wichtiger Wachstumsmotor der BASF ist eine effektive und effiziente Forschung und Entwicklung. Wir arbeiten an innovativen Prozessen und Produkten für eine nachhaltige Zukunft und treiben die Digitalisierung in der Forschung weltweit voran. Mit chemiebasierten Lösungen für nahezu alle Industriebranchen sichern wir so unseren langfristigen Geschäftserfolg.

Rund 10.000

Mitarbeiter weltweit in Forschung und Entwicklung

1.888 Millionen 

für Forschung und Entwicklung aufgewendet

Rund 3.000

Projekte in der Forschungspipeline

Für BASF ist Innovation der Schlüssel zur erfolgreichen Differenzierung in einem herausfordernden Marktumfeld. Ein globales Team aus hochqualifizierten Mitarbeitern unterschiedlicher Fachrichtungen ist die Basis unserer Innovationskraft. Im Jahr 2017 waren rund 10.000 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung beschäftigt. Unsere drei global aufgestellten Technologieplattformen werden von den für uns wichtigen Regionen Europa, Asien-Pazifik und Nordamerika aus geleitet: Process Research & Chemical Engineering (Ludwigshafen), Advanced Materials & Systems Research (Schanghai/China) sowie Bioscience Research (Research Triangle Park/North Carolina). Zusammen mit den Entwicklungseinheiten unserer Unternehmensbereiche bilden sie den Kern unseres weltweiten Kompetenz- und Wissensverbunds. Die BASF New Business GmbH und die BASF Venture Capital GmbH ergänzen dieses Netzwerk mit der Aufgabe, basierend auf neuen Technologien attraktive Märkte und neue Geschäftsmodelle für BASF zu erschließen.

Im Jahr 2017 haben wir einen Umsatz von über 9 Milliarden € mit Produkten aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten erzielt, die wir in den vergangenen fünf Jahren am Markt eingeführt haben. Langfristig wollen wir Umsatz und Ergebnis mit neuen und verbesserten Produkten weiter deutlich steigern.

Globales Netzwerk: Postdoc-Zentren und Exzellenzprogramm UNIQUE

Globales Netzwerk: Postdoc-Zentren und Exzellenzprogramm UNIQUE (Grafik)

Globales Netzwerk

  • Netzwerk mit rund 600 Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen

Ein entscheidender Baustein unseres Wissensverbunds ist unser globales Netzwerk mit rund 600 Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen. Wir kooperieren mit ihnen in vielen verschiedenen Disziplinen. Der direkte Zugang zu externer wissenschaftlicher Expertise, neuen Technologien und Talenten verschiedener Fachrichtungen hilft uns, unser Portfolio mit neuen kreativen Projekten zu stärken. Beispielsweise arbeiten wir mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Gemeinschaftslabor BELLA (Battery and Electrochemistry Laboratory) an innovativen Materialien für elektrochemische Energiespeicher.

Um Innovationsideen zu generieren und den Austausch mit Kunden, Partnern und Lieferanten kontinuierlich zu fördern, nutzen wir den von BASF entwickelten Creator Space® Ansatz. Dabei nutzen wir modernste Innovationsmethoden.

In unserem Exzellenzprogramm „UNIQUE – The BASF Academic Partnership Program“ arbeiten wir weltweit mit fünfzehn führenden Universitäten zusammen. Zudem betreibt BASF vier Postdoc-Zentren, die Kooperationen mit mehreren Forschungsgruppen regional bündeln.

In den USA angesiedelte Postdoc-Zentren sind das North American Center for Research on Advanced Materials (NORA) und die California Research Alliance (CARA). 2017 verlängerte BASF im Rahmen von NORA die Zusammenarbeit mit den Universitätspartnern um weitere fünf Jahre und feierte die zehnjährige Kooperation mit der Universität Harvard. Die Schwerpunkte liegen im Bereich Material- und Biowissenschaften, Katalyseforschung, Digitalisierung und in der Zusammenarbeit mit Start-ups. Die interdisziplinäre Forschungsgemeinschaft CARA arbeitet seit drei Jahren an neuen funktionalen Materialien und auf dem Gebiet der Biowissenschaften. Aus den mehr als 25 Forschungsprojekten gingen bereits zahlreiche wissenschaftliche Entdeckungen und Patentanmeldungen hervor. 2017 gaben wir die Fortführung der Zusammenarbeit von CARA-Forschern und BASF-Experten für weitere fünf Jahre bekannt.

Das Postdoc-Zentrum Joint Research Network on Advanced Materials and Systems (JONAS) ist in Europa und das Network for Asian Open Research (NAO) in der Region Asien-Pazifik aktiv. Nach der Erweiterung der NAO-Forschungsprojekte um Prozessentwicklungen, Chemical Engineering sowie Biowissenschaften wurde das Network for Advanced Materials Open Research 2017 in Network for Asian Open Research umbenannt.

Strategische Ausrichtung

  • Innovationsansatz mit starker Kunden- und Marktorientierung
  • Globalisierung der Forschung und Ausbau regionaler Kompetenzen

Unsere Forschungspipeline umfasste im Jahr 2017 etwa 3.000 Projekte. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen mit 1.888 Millionen € knapp über dem Niveau des Vorjahres (1.863 Millionen €). Die Unternehmensbereiche verantworteten 80 % der gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten 2017. Die übrigen 20 % der Aufwendungen entfielen auf die bereichsübergreifende Konzernforschung, in der langfristige, für die BASF-Gruppe strategisch wichtige Themenfelder bearbeitet werden. Wir wollen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung weiterhin auf einem hohen Niveau halten.

Die Bedürfnisse unserer Kunden sind der Ausgangspunkt für chemiebasierte Innovationen und erfordern eine marktorientierte Forschung und Entwicklung. Zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren zählen Kreativität, Effizienz sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern. Um vielversprechende Ideen schnellstmöglich auf den Markt zu bringen, bewerten wir unsere Forschungsprojekte regelmäßig in einem mehrstufigen Prozess und richten Themenschwerpunkte hieran aus.

Das Ziel unseres Innovationsansatzes ist es, die Innovationskraft unseres Unternehmens zu steigern und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dazu konzentrieren wir unsere Forschungsschwerpunkte auf Themen mit strategischer Relevanz für unser Geschäft, verbessern bestehende und nutzen verstärkt neue wissenschaftliche Verfahren sowie digitale Methoden und optimieren unsere organisatorischen Strukturen.

Unsere bereichsübergreifende Konzernforschung ist eng abgestimmt auf den Bedarf der Unternehmensbereiche und bietet viele Freiräume für die schnelle Überprüfung kreativer Forschungsansätze. Wir stärken bestehende und erschließen kontinuierlich neue Schlüsseltechnologien, die für unsere Unternehmensbereiche von zentraler Bedeutung sind. Dazu zählen beispielsweise Polymertechnologien, Katalyse- oder biotechnologische Verfahren.

Auch 2017 haben wir unseren Innovationsansatz weiterentwickelt. Um Innovationen in neuen Geschäftsfeldern und mit neuen Technologien voranzutreiben, haben wir zusätzliche, weit vorausschauende Themen identifiziert, die über den aktuellen Fokus unserer Unternehmensbereiche hinausgehen. Mit diesen wollen wir innerhalb weniger Jahre neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen. Zudem beschäftigen wir uns mit übergeordneten Projekten, die eine hohe technologische, gesellschaftliche oder regulatorische Relevanz haben.

2017 haben wir weiter an einem systematischeren Einsatz digitaler Technologien bei Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten gearbeitet. Für die kommenden Jahre planen wir, vorhandene Expertise beispielsweise im Bereich Modellierung und Simulation konsequent auszubauen und neue digitale Arbeitsfelder zu erschließen.

Maßgeblich für unseren Erfolg ist die globale Präsenz unserer Forschung und Entwicklung. Den Ausbau unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, insbesondere in Asien sowie in Nordamerika, wollen wir weiter vorantreiben. Dabei orientieren wir uns am Wachstum der regionalen Märkte. Die stärkere Präsenz außerhalb Europas eröffnet neue Chancen für den Auf- und Ausbau von Kundenbeziehungen sowie von wissenschaftlichen Kooperationen und für den Zugang zu Talenten. So stärken wir unseren Forschungs- und Entwicklungsverbund und erhöhen die Attraktivität der BASF als Partner und Arbeitgeber.

Um unsere regionalen Forschungskapazitäten in Asien weiter zu stärken, haben wir neben dem seit 2015 bestehenden „Innovation Campus Shanghai“ (ehemals „Innovation Campus Asia Pacific“) 2017 den „Innovation Campus Mumbai“ eröffnet. Der neue Campus vereint bestehende und neue Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Mumbai/Indien unter einem Dach. Die Forschungsschwerpunkte der bis zu 300 Wissenschaftler liegen im Bereich Pflanzenschutz und Verfahrensentwicklung.

Ludwigshafen bleibt der größte Standort unseres Forschungsverbunds. Dies unterstreicht die Investition in den weltweit größten Supercomputer für die chemische industrielle Forschung, der dort im Oktober 2017 in Betrieb genommen wurde. „Quriosity“ bietet mit 1,75 Petaflops 1 eine etwa zehnmal höhere Rechenleistung, als bisher weltweit bei BASF für wissenschaftliches Rechnen zur Verfügung stand. Der neue Superrechner wurde in Zusammenarbeit mit der Unternehmensgruppe Hewlett Packard Enterprise für chemische Fragestellungen maßgeschneidert und wird die Digitalisierung der BASF-Forschung weltweit vorantreiben.

Unsere Innovationskraft und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zeigt sich nicht zuletzt auch in der Anzahl und Qualität unserer Patente. Weltweit haben wir im Jahr 2017 rund 800 Patente neu angemeldet. Beim Patent Asset Index, einer Methodik, die industrieweit Patentportfolios miteinander vergleicht, gehörten wir 2017 erneut zu den führenden Unternehmen.

1 Ein Petaflop entspricht einer Billiarde (1015) Rechenoperationen pro Sekunde.