Produktion UN Global Compact Wir bauen bei Arbeits-, Anlagen-, Umwelt- und Unternehmenssicherheit sowie Gesundheitsschutz auf umfassende Präventivmaßnahmen und erwarten die Mitwirkung aller Mitarbeiter und Kontraktoren. Unsere globalen Sicherheitskonzepte dienen dem Schutz von Mitarbeitern, Kontraktoren und Nachbarn sowie der Vermeidung von Sach- und Umweltschäden und dem Schutz von Informationen und Eigentum. Strategie Weltweite Sicherheitsstandards Stärkung des Risikobewusstseins Ausführliche Ereignisanalysen und weltweiter Erfahrungs- und Informationsaustausch Die Sicherheit unserer Mitarbeiter, Kontraktoren, Nachbarn und der Umwelt steht für uns an erster Stelle. Wir haben uns daher anspruchsvolle Ziele zu Arbeits- und Anlagensicherheit sowie zum Gesundheitsschutz gesetzt. Wir geben weltweit verbindliche Standards für Sicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz vor. Ein globales Netzwerk von Experten unterstützt bei der Umsetzung. Unsere Fortschritte in der Zielerreichung überprüfen wir regelmäßig als Teil des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Risikobewusstes Arbeiten jedes Einzelnen fördern wir unter anderem durch systematische Gefährdungsbeurteilungen, spezifische und kontinuierliche Qualifizierungsmaßnahmen und weltweite Sicherheitsinitiativen. Unfälle, Ereignisse und deren Ursachen analysieren wir weltweit ausführlich, um daraus zu lernen. Gefährdungsanalysen und daraus abgeleitete Maßnahmen zur Risikominimierung sind ein wichtiges Instrument zur Prävention. Wir setzen dabei auch auf den regelmäßigen standortübergreifenden Austausch, um das Risikobewusstsein unserer Mitarbeiter und Kontraktoren zu stärken, von guten Praxisbeispielen zu lernen und so die Sicherheitskultur stetig weiterzuentwickeln. Basierend auf unseren Unternehmenswerten sind Führungskräfte beim Thema Sicherheit Vorbilder für Mitarbeiter. Weltweite Sicherheitsinitiative Ordnung, Sauberkeit und Disziplin als Schwerpunkt bei den Globalen Sicherheitstagen Mit unserer 2008 gestarteten weltweiten Sicherheitsinitiative haben wir ein wichtiges Element zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Sicherheitskultur geschaffen. An unseren Globalen Sicherheitstagen haben wir im Jahr 2017 mit über 930 Aktivitäten an rund 360 Standorten den Schwerpunkt auf Ordnung, Sauberkeit und Disziplin gelegt, um zur Reduzierung von Unfallrisiken beizutragen. Allein am Standort Ludwigshafen konnten 13.000 Anmeldungen von Mitarbeitern und Kontraktoren verzeichnet werden. Dieses Engagement und der intensive Austausch tragen wesentlich zu unserer Sicherheitskultur bei. Mehr zur weltweiten Sicherheitsinitiative Arbeitssicherheit Mitarbeiter und Kontraktoren weltweit zu sicherem Verhalten geschult Wir haben uns vorgenommen, die weltweite Rate der Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen je eine Million geleistete Arbeitsstunden bis 2025 auf höchstens 0,5 zu senken 1. Um Arbeitsunfällen vorzubeugen, fördern wir risikobewusstes und sicheres Arbeiten jedes Einzelnen. Unsere Anforderungen entwickeln wir kontinuierlich weiter. Im Jahr 2017 haben wir neben den gesetzlich vorgeschriebenen Unterweisungen auch Schulungen zu sicheren Abläufen durchgeführt, um das risikobewusste Verhalten unserer Mitarbeiter und Kontraktoren zu stärken und Arbeitsunfällen vorzubeugen. Am Standort Ludwigshafen können sich Mitarbeiter und Kontraktoren seit 2010 kontinuierlich in einem Trainingszentrum zu vielfältigen Sicherheitsthemen fortbilden. 2017 wurden rund 22.000 Teilnehmer geschult. Ziel 20251 ≤ 0,5 Reduzierung der weltweiten Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen je 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden Im Jahr 2017 ereigneten sich an BASF-Standorten weltweit 1,4 Arbeitsunfälle je eine Million Arbeitsstunden (2016: 1,5 2). Der Anteil der chemietypischen Unfälle sank dabei auf 5 % (2016: 9 %). Die Rate der Arbeitsunfälle bei Kontraktoren lag 2017 bei 1,5 (2016: 1,5). Wir hatten im Jahr 2017 zwei Arbeitsunfälle mit Todesfolge zu beklagen. Im Jahr 2016 ereigneten sich vier Ereignisse mit insgesamt acht Toten, davon sieben im Jahr 2016. BASF arbeitet die Ereignisse umfassend auf und nutzt die Erkenntnisse, um geeignete Maßnahmen abzuleiten. Bei Abrissarbeiten in McIntosh/Alabama kam im November ein Mitarbeiter eines Kontraktors ums Leben. Die Unfallursache wird weiterhin von BASF und den zuständigen Behörden in Alabama untersucht. Im November verstarb ein Mitarbeiter eines Kontraktors an den Folgen eines Verkehrsunfalls am Standort Shanghai-Pudong/China. Der Radfahrer war von einem Lastwagen erfasst worden. Die genaue Unfallursache wird weiterhin von BASF und den zuständigen lokalen Behörden untersucht. In der Folge des Unfalls erfolgte für die Mitarbeiter von Kontratoren ein Auffrischungstraining zur Verkehrssicherheit am Standort. Weitere Maßnahmen werden wir basierend auf den Untersuchungsergebnissen zur Unfallursache prüfen. Ein Mitarbeiter der BASF-Werkfeuerwehr erlag im September 2017 den Verletzungen, die er sich bei dem Unfall im Landeshafen Nord der BASE SE in Ludwigshafen im Oktober 2016 zugezogen hatte. Bei Arbeiten an einer Rohrleitung war es zu einer Explosion mit Folgebränden gekommen. Bei dem Unfall oder in dessen Folge starben vier Mitarbeiter der BASF-Werkfeuerwehr und ein Matrose, 28 Personen wurden verletzt. Einem von der Staatsanwaltschaft Frankenthal beauftragten Gutachten zur Brandursache zufolge kam es bei Arbeiten mit einem Winkelschleifer zu der Explosion und den Folgebränden. Ein Mitarbeiter eines Kontraktors hatte dem Gutachten nach eine falsche Rohrleitung angeschnitten und so eine für die Explosion ursächliche Kettenreaktion ausgelöst. Andere Ursachen ebenso wie technische Mängel an den Anlagen des Nordhafens schließt das Gutachten aus. BASF unterstützt die zuständigen Behörden weiterhin bei ihren Untersuchungen. Mehr zu Arbeitssicherheit 1 Für 2018 werden wir unsere Berichterstattung zu Unfällen und Anlagenereignissen an die Empfehlungen des Weltchemieverbandes (ICCA), des europäischen Verbandes der chemischen Industrie (CEFIC) und des deutschen Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) anpassen. Die Implementierung erfordert auch eine Umrechnung unserer Zielwerte. So haben wir uns ab 2018 bei der Arbeitssicherheit und Anlagensicherheit das Ziel gesetzt, bis 2025 eine Rate von maximal 0,1 Ereignissen je 200.000 geleistete Arbeitsstunden zu erreichen (bisheriges Ziel: eine Rate von maximal 0,5 Ereignissen je 1 Million geleistete Arbeitsstunden). 2 Der Wert für 2016 wurde im Vergleich zum Vorjahresbericht aufgrund von Nachmeldungen von 1,4 auf 1,5 angepasst. Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen je eine Million geleistete Arbeitsstunden Anlagensicherheit Schutzkonzepte für Anlagen zur Reduzierung von Anlagenereignissen Austausch im Expertennetzwerk und weltweite Schulungsmethoden Anlagensicherheit ist Kernelement einer sicheren und effizienten Produktion. Bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb unserer Anlagen legen wir weltweit anspruchsvolle Sicherheitsmaßstäbe an. Diese gehen zum Teil über die lokalen gesetzlichen Anforderungen hinaus. Unsere weltweiten Standards für Anlagensicherheit geben den Rahmen für den sicheren Bau und Betrieb unserer Anlagen sowie den Schutz von Mensch und Umwelt vor. Unsere Experten haben für jede Anlage ein Schutzkonzept entwickelt, das von der Konzeption bis zur Produktionsaufnahme die wesentlichsten Aspekte von Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz berücksichtigt und entsprechende Schutzmaßnahmen festlegt. Als wichtigen Performance-Indikator verwenden wir die Kennzahl der Anlagenereignisse (Process Safety Incidents) pro eine Million geleistete Arbeitsstunden und folgen dabei im Wesentlichen der Definition des europäischen Verbands der chemischen Industrie (CEFIC). Im Jahr 2017 verzeichneten wir weltweit 2,0 Anlagenereignisse je eine Million geleistete Arbeitsstunden (2016: 2,0). Wir untersuchen jedes Ereignis detailliert, analysieren wesentliche Ursachen und nutzen die Ergebnisse, um geeignete Maßnahmen abzuleiten und uns so stetig zu verbessern. Wir haben uns das Ziel gesetzt, bis 2025 bei Anlagenereignissen eine Rate von höchstens 0,5 je eine Million geleistete Arbeitsstunden zu erreichen 3. Ziel 20253 ≤0,5 Reduzierung der weltweiten Anlagenereignisse je 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden Um weltweit das hohe Sicherheitsniveau unserer Anlagen über den gesamten Lebenszyklus zu erhalten, überprüfen wir in regelmäßigen Abständen und abhängig vom Gefährdungspotenzial die Implementierung unserer Schutzkonzepte in allen Betrieben. Unsere Anlagen überprüfen wir regelmäßig und modernisieren ihre Sicherheitskonzepte, sofern dies erforderlich ist. Zur Stärkung des Risikobewusstseins entwickeln wir unsere Schulungsmethoden kontinuierlich weiter. Mit einem Pilotprojekt zur Digitalisierung arbeiten wir daran, die Verfügbarkeit unserer Anlagen zu erhöhen und den optimalen Zeitpunkt für Instandhaltungsmaßnahmen zu bestimmen. Dadurch wollen wir ungeplante Abstellungen weiter reduzieren. 2017 haben wir mit der Umsetzung im Steamcracker in Ludwigshafen und weiteren Anlagen in Ludwigshafen, Antwerpen/Belgien, Schwarzheide, Port Arthur/Texas, Geismar/Louisiana und Freeport/Texas begonnen. Die Umsetzung für weitere Anlagen weltweit ist geplant. In einem globalen Expertennetzwerk, über unser Engagement in Verbänden wie dem International Council of Chemical Associations (ICCA), dem Center for Chemical Process Safety (CCPS) und dem European Process Safety Centre (EPSC), und durch den Austausch mit Behörden gestalten wir die Weiterentwicklung der Anlagensicherheit weltweit mit. Mehr zu Anlagensicherheit 3 Für 2018 werden wir unsere Berichterstattung zu Unfällen und Anlagenereignissen an die Empfehlungen des Weltchemieverbandes (ICCA), des europäischen Verbandes der chemischen Industrie (CEFIC) und des deutschen Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) anpassen. Die Implementierung erfordert auch eine Umrechnung unserer Zielwerte. So haben wir uns ab 2018 bei der Arbeitssicherheit und Anlagensicherheit das Ziel gesetzt, bis 2025 eine Rate von maximal 0,1 Ereignissen je 200.000 geleistete Arbeitsstunden zu erreichen (bisheriges Ziel: eine Rate von maximal 0,5 Ereignissen je 1 Million geleistete Arbeitsstunden). Gesundheitsschutz Weltweite Standards für Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz Gesundheit von Lunge und Atemwegen als Schwerpunktthema 2017 Unser weltweites Gesundheitsmanagement dient dazu, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern. Unsere weltweiten Standards für Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz sind in einer Richtlinie festgehalten, für deren Umsetzung ein globales Netzwerk von Experten sorgt. Dazu trugen 2017 auch zahlreiche Maßnahmen zur medizinischen Notfallplanung und zur Gesundheitsförderung bei. Unsere Leistung im Gesundheitsschutz messen wir mit Hilfe des Health Performance Index (HPI). Der HPI umfasst fünf Komponenten: anerkannte Berufskrankheiten, medizinische Notfallplanung, Erste Hilfe, arbeitsmedizinische Vorsorge und Gesundheitsförderung. Jede Komponente trägt mit maximal 0,2 zum Gesamtergebnis bei. Es ist ein maximaler Gesamtwert von 1,0 möglich. Unser Ziel ist es, jährlich einen Wert größer als 0,9 zu erreichen. Mit einem HPI von 0,97 konnten wir das anspruchsvolle Ziel, den Wert von 0,9 jährlich zu übertreffen, 2017 erneut erreichen (2016: 0,96). Im Jahr 2017 stand die Gesundheit von Lunge und Atemwegen im Mittelpunkt unserer weltweiten Gesundheitsaktion. Über eine Selbsteinschätzung erhielten die Mitarbeiter eine individuelle Empfehlung, die bei Bedarf eine Lungenfunktionsmessung oder einen Arztkontakt beinhaltete. Über 450 Standorte weltweit haben die Gesundheitsaktion angeboten. Jährliches Ziel >0,9 Gesundheitsschutz Health Performance Index Maximalwert 1,0 Mit zielgruppenspezifischen Angeboten sensibilisieren wir Mitarbeiter systematisch für Gesundheitsthemen. Die BASF-Gesundheits-Checks bilden die Basis unseres globalen Gesundheitsförderungsprogramms und werden Mitarbeitern in regelmäßigen Abständen angeboten. Mehr zu Arbeitsmedizin, Gesundheitsaktionen und zum HPI Gefahrenabwehr und Unternehmenssicherheit Regelmäßige Übungen zu Notfallsystemen und Krisenmanagementstrukturen Umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen Eingriffe von Dritten Auf Krisensituationen sind wir gut vorbereitet. Dazu haben wir unser weltweites Krisenmanagementsystem etabliert. In einem Krisenfall greifen unsere globalen, regionalen oder lokalen Notfallkonzepte und Krisenmanagement-Strukturen, abhängig vom Umfang der Auswirkungen. Dabei binden wir situationsbezogen Partner, Lieferanten sowie Städte, Gemeinden und benachbarte Unternehmen ein. Wir überprüfen regelmäßig unsere Notfallsysteme und Krisenmanagementstrukturen und üben die Abläufe mit Mitarbeitern, Kontraktoren, Behörden und lokalen Einsatzkräften. Im Jahr 2017 haben wir im Rahmen von 202 Einsatzübungen die Teilnehmer zu unseren Gefahrenabwehrmaßnahmen geschult. Bei Investitionsprojekten analysieren wir mögliche Risiken und definieren entsprechende Notfallkonzepte. Darüber hinaus schützen wir unsere Mitarbeiter, Standorte und das Know-how des Unternehmens gegen Eingriffe von Dritten. Dazu gehört beispielsweise die Auseinandersetzung mit möglichen Terrorrisiken im Umfeld von Produktionsstandorten. Geschäftsreisende, Delegierte und Mitarbeiter informieren wir vor und während Reisen in Länder mit erhöhtem Sicherheitsrisiko über geeignete Schutzmaßnahmen. Mit einem global vereinheitlichten Reiserecherchesystem haben wir die Möglichkeit, Mitarbeiter in betroffenen Regionen nach einem schweren Ereignis wie einem Terroranschlag oder einer Naturkatastrophe schneller und genauer zu lokalisieren und zu kontaktieren. Das Verhalten in sicherheitsrelevanten Krisensituationen besprechen wir mit Führungskräften und Mitarbeitern und schulen sie. Für den Standortschutz relevante Menschenrechtsaspekte, wie das Recht auf Freiheit und Sicherheit der Person, sind Teil der globalen Qualifizierungsanforderungen an unser Sicherheitspersonal. Die Einhaltung der Menschenrechte ist ein verpflichtendes Element in den Verträgen mit Kontraktoren der BASF-Gruppe, die in diesem Bereich tätig sind. Im Rahmen von Investitionsprojekten analysieren wir umfassend mögliche Risiken und definieren entsprechende Schutzmaßnahmen. 2017 haben wir den Einsatz von Sicherheitsdienstleistungen in weiteren Ländern harmonisiert, um die Effektivität und Effizienz zu steigern. Die Sensibilisierung aller Mitarbeiter für den Schutz unserer Informationen und unseres Know-hows fördern wir weltweit. So konnten wir 2017 etwa mit Schulungen, Fallbeispielen und interaktiven Angeboten das Risikobewusstsein unserer Mitarbeiter weiter stärken. Um die Einhaltung unserer Vorgaben zum Schutz sensibler Informationen sicherzustellen, haben wir verbindliche Anforderungen zum Informationsschutz festgelegt. Diese überprüfen wir mit unseren Audits. Unser weltweites Netzwerk der Informationsschutzbeauftragten umfasst mehr als 600 Mitarbeiter. Sie unterstützen bei der Umsetzung unserer einheitlichen Vorgaben und führen Schulungen zum sicherheitsbewussten Verhalten durch. Wir haben 2017 mehr als 72.000 Teilnehmer zum Informationsschutz geschult. Außerdem haben wir gruppenweit einheitliche Handlungsempfehlungen zum Schutz von Informationen und Wissen herausgegeben. Mehr zu GefahrenabwehrMehr zu Unternehmenssicherheit zurück weiter