Gesellschaftliche Akzeptanz

  • Kontinuierlicher Dialog mit unseren wichtigen Stakeholdern
  • Globale Anforderungen für Nachbarschaftsforen
  • Gesellschaftliches Engagement

Der Beitrag des Nachhaltigkeitsmanagements zur Risikominimierung unterstützt unseren langfristigen wirtschaftlichen Erfolg und sichert die gesellschaftliche Akzeptanz unseres Handelns. Risiken, die sich aus den Themenbereichen Umwelt und Sicherheit, Gesundheitsschutz, Produktverantwortung, Compliance sowie Arbeits- und Sozialstandards ergeben können, wollen wir verringern, indem wir uns global einheitliche Standards setzen. Diese gehen häufig über lokale gesetzliche Anforderungen hinaus. Ihre Einhaltung prüfen wir durch interne Monitoringsysteme und Beschwerdemechanismen, wie zum Beispiel systematische Befragungen, Audits oder Compliance-Hotlines. Unser global gültiger Verhaltenskodex, auf dessen Einhaltung sich alle Mitarbeiter, Führungskräfte sowie der Vorstand verpflichten, definiert einen verbindlichen Rahmen für unsere Geschäftstätigkeiten.

Zudem beziehen wir Nachhaltigkeitskriterien bei unseren Investitionsentscheidungen zu Sach- und Kapitalanlagen mit ein. Als Entscheidungshilfe erstellen wir Gutachten. Sie bewerten ökonomische Auswirkungen sowie potenzielle Auswirkungen auf Umwelt, Menschenrechte oder lokale Gemeinschaften.

Zu unseren Stakeholdern zählen Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Aktionäre sowie Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Medien. Teile unserer Geschäftsaktivitäten, wie die Anwendung neuer Technologien, werden immer wieder von einigen Stakeholdern kritisch hinterfragt. Um die gesellschaftliche Akzeptanz unserer Geschäftstätigkeit zu erhöhen, stellen wir uns diesen Fragen, bewerten unsere Geschäftstätigkeiten hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit und kommunizieren diese transparent. Die Dialoge helfen uns dabei, noch besser zu verstehen, was die gesellschaftlichen Erwartungen an uns sind und welche Maßnahmen wir ergreifen müssen, um Vertrauen zu schaffen, zu erhalten und Partnerschaften auszubauen.

Wir nutzen ein BASF-eigenes Modell, um unsere wichtigen Stakeholder zu identifizieren und gezielter einzubeziehen. So bewerten wir bei der Auswahl unserer Stakeholder unter anderem deren themenspezifische Expertise und die Bereitschaft zum konstruktiven Dialog. Wir nutzen die Kompetenz weltweiter Initiativen und Netzwerke und bringen gleichzeitig unsere Expertise ein.

Wir engagieren uns daher in globalen Initiativen mit unterschiedlichen Stakeholder-Gruppen, so zum Beispiel im UN Global Compact. Der BASF-Vorstandsvorsitzende ist Mitglied im UN Global Compact Board. Als Mitglied der Initiative UN Global Compact LEAD tragen wir zur Umsetzung der Agenda 2030 und der damit verbundenen Ziele zur nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals) bei. Daneben ist BASF in lokalen Global-Compact-Netzwerken aktiv.

Im Jahr 2017 haben wir erneut wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte mit dem Stakeholder Advisory Council diskutiert. Schwerpunkte lagen auf der Stärkung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Unternehmensstrategie sowie den Herausforderungen in der Lieferkette. Wir haben Empfehlungen zu unseren thematischen Schwerpunkten erhalten und umgesetzt. So haben wir zum Beispiel ein Leuchtturmprojekt zum Thema Kreislaufwirtschaft initiiert, in dem geprüft wird, inwieweit sich Abfallströme als Rohstoffe einsetzen lassen. 2017 ist BASF Initiativen der Ellen MacArthur-Stiftung zur Kreislaufwirtschaft beigetreten, um bereits bestehende Ansätze weiter voranzutreiben.

Unsere politische Interessenvertretung unterliegt transparenten Regeln und erfolgt im Einklang mit den von uns öffentlich vertretenen Positionen. BASF unterstützt keine politischen Parteien finanziell. In den USA haben Mitarbeiter der BASF Corporation von ihrem Recht Gebrauch gemacht, ein Political Action Committee (PAC) zu gründen. Das BASF Corporation Employee PAC ist eine unabhängige, staatlich registrierte Vereinigung von Mitarbeitern, die 1998 gegründet wurde, Mitarbeiterspenden für politische Zwecke sammelt und über deren Verwendung gemäß US-Recht eigenständig entscheidet.

Eine besondere Verantwortung tragen wir für die Nachbarn an unseren Produktionsstandorten. Mit den etablierten Nachbarschaftsforen fördern wir einen offenen Dialog zwischen den Bürgern und dem Management unserer Standorte und stärken das Vertrauen in unsere Aktivitäten. 2017 haben wir unsere global gültigen Anforderungen für Nachbarschaftsforen an unseren Standorten weiterentwickelt. Diese Mindestanforderungen orientieren sich an den Anforderungen der UN Guiding Principles on Business and Human Rights zu Beschwerdemechanismen. Die Umsetzung wird über die bestehende globale Datenbank des Responsible-Care-Managementsystems erfasst.

Als Gründungsmitglied des UN Global Compact unterstützen wir mit unserem globalen gesellschaftlichen Engagement die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen. Im Rahmen unserer „Social Engagement“-Strategie fördern wir Projekte aus den Bereichen Soziales, Bildung, Kultur, Wissenschaft und Sport. Diese Projekte sollen vor allem eine langfristige Wirkung für die Gesellschaft entfalten sowie Lernchancen für die beteiligten Kooperationspartner und BASF bieten.

Als verantwortungsvoller Nachbar möchte BASF das Umfeld ihrer Standorte für Nachbarn, Mitarbeiter und deren Familien lebenswert gestalten. Dazu unterstützt BASF Projekte, die möglichst viele Menschen erreichen und langfristig wirken. Ein Beispiel ist das Programm Connected to Care, bei dem Mitarbeiter weltweit Teams bilden, um in Kooperation mit einer gemeinnützigen Organisation soziale Projekte umzusetzen. Dabei können die Mitarbeiter eigene Ideen vorschlagen oder an Initiativen der BASF teilnehmen.

Wir wollen auch mit neuen Geschäftsmodellen und sektorübergreifenden Partnerschaften langfristigen Wert für BASF und die Gesellschaft schaffen. Mit einem unternehmensweiten Starting-Ventures-Programm ermöglichen wir den Zugang zu wachsenden einkommensschwachen Märkten. So helfen wir Menschen, deren Grundversorgung bislang nicht gesichert ist, dabei, ihre Einkommensmöglichkeiten sowie ihre Lebensqualität zu verbessern. Gleichzeitig wird dadurch unser Beitrag zur Erreichung der UN Sustainable Development Goals verstärkt. Bei einem Projekt in Kenia und Tansania wird beispielsweise die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und die Lebensmittelqualität vor Ort durch die Anreicherung von Mehl mit Mikronährstoffen wie Vitamin A verbessert. Dadurch werden gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung verringert. Um diese Chancen für die Menschen vor Ort nutzbar zu machen, greift BASF auf ein etabliertes Netzwerk mit lokalen Mühlen, gemeinnützigen Einrichtungen und Behörden zurück.

Im Bereich der internationalen Entwicklungszusammenarbeit unterstützen wir die BASF Stiftung, eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, durch Spenden bei deren Projektarbeit mit verschiedenen UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen. 2017 unterstützte die BASF mit der jährlichen Weihnachtsspendenaktion zugunsten der BASF Stiftung verschiedene Aktivitäten des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), um Kindern in kenianischen Flüchtlingslagern Zugang zu Bildung zu ermöglichen. BASF hat alle Spenden von Mitarbeitern der deutschen und afrikanischen Gruppengesellschaften verdoppelt, so dass den Flüchtlingskindern in Kenia eine Gesamtspende von 642.703 € zugutekam. Die deutsche UNO-Flüchtlingshilfe hat diese Gesamtspende noch einmal auf 1.285.405 € verdoppelt.

Im Jahr 2017 hat die BASF-Gruppe Projekte mit insgesamt 56,0 Millionen € gefördert, davon haben wir 57 % gespendet (2016: 47,0 Millionen €, davon 49,6 % Spenden).

Spenden, Sponsoring und eigene Projekte der BASF-Gruppe 2017 (Millionen €)

Spenden, Sponsoring und eigene Projekte der BASF-Gruppe 2017 (Tortendiagramm)