Risikomanagementprozess

Organisation Risikomanagement der BASF-Gruppe

Organisation Risikomanagement der BASF-Gruppe (Organigramm)

  • Integrierter Prozess zur Erfassung, Bewertung und Berichterstattung
  • Dezentrales Management konkreter Chancen und Risiken
  • Aggregation auf Gruppenebene

Der Risikomanagementprozess der BASF-Gruppe orientiert sich am internationalen Risikomanagementstandard COSO II Enterprise Risk Management – Integrated Framework (2004) und weist folgende wesentliche Merkmale auf:

Organisation und Zuständigkeiten

  • Die Verantwortung für das Risikomanagement liegt beim Vorstand. Er definiert zudem die Prozesse zur Genehmigung von Investitionen, Akquisitionen und Devestitionen.
  • Der Vorstand wird durch die Einheiten Finance, Corporate Controlling, Corporate Development und Legal, Taxes, Insurance & Intellectual Property sowie durch den Chief Compliance Officer unterstützt. Diese Einheiten koordinieren den Risikomanagementprozess auf Gruppenebene und stellen Struktur und geeignete Techniken bereit. So ist das Chancen- und Risikomanagement in die Strategie-, Planungs- und Budgetierungsprozesse integriert.
  • Ein Netzwerk von Risikomanagern in den Geschäfts-, Funktions- und Zentraleinheiten sowie in den Regionen und Verbundstandorten treibt die Implementierung geeigneter Risikomanagementpraktiken im Tagesgeschäft voran.
  • Das Management konkreter Chancen und Risiken ist zum überwiegenden Teil an die Geschäftseinheiten delegiert und wird regional oder lokal gesteuert. Eine Ausnahme sind Wechselkurs- sowie Rohstoffpreisrisiken. Hier findet zunächst eine Konsolidierung auf Gruppenebene statt, bevor zum Beispiel derivative Sicherungsinstrumente zum Einsatz kommen.
  • Der BASF Chief Compliance Officer (CCO) steuert die Umsetzung unseres Compliance-Management-Systems und wird dabei weltweit von weiteren Compliance-Beauftragten unterstützt. Er berichtet regelmäßig an den Vorstand über den Stand der Umsetzung sowie wesentliche Ergebnisse. Außerdem informiert er den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats mindestens einmal jährlich über Status sowie wesentliche Entwicklungen. Bei wichtigen Ereignissen wird der Prüfungsausschuss durch den Vorstand umgehend informiert.
  • Der Internen Revision (Corporate Audit) obliegt die regelmäßige Prüfung des vom Vorstand nach § 91 Abs. 2 Aktiengesetz eingerichteten Risikomanagementsystems. Darüber hinaus befasst sich der Aufsichtsrat im Rahmen der Überwachung des Vorstands mit der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Die Eignung des von uns eingerichteten Risikofrüherkennungssystems wird von unserem externen Abschlussprüfer geprüft.

Instrumente

  • Eine gruppenweit gültige Richtlinie, die Risk Management Policy, bildet den Rahmen für das Risikomanagement und wird von den Geschäftseinheiten hinsichtlich der geschäftsspezifischen Gegebenheiten konkretisiert.
  • Ein Katalog mit Chancen- und Risikokategorien dient einer möglichst vollständigen Identifikation aller relevanten Chancen und Risiken.
  • Für die Erfassung und Bewertung von Risiken nutzen wir standardisierte Bewertungs- und Berichtswerkzeuge. Die Aggregation von Chancen, Risiken und Sensitivitäten auf Unternehmensbereichs- und Konzernebene mittels Monte-Carlo-Simulation hilft, gruppenweite Auswirkungen und Trends zu erkennen.
  • Mit den für BASF relevanten nichtfinanziellen Themen befassen sich die betreffenden Funktionsbereiche und bewerten als relevant identifizierte Risiken nach Ausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit. Dabei erkennen wir Chancen und Risiken, die sich aus den Themen Umwelt, Gesellschaft sowie Governance ergeben, mit Instrumenten unseres Nachhaltigkeitsmanagements. Um die Einhaltung von Gesetzen und unseren Selbstverpflichtungen in diesen Bereichen zu überprüfen, haben wir globale Monitoringsysteme etabliert. Diese schließen auch unsere Lieferanten mit ein.
  • Operative Chancen und Risiken (Betrachtungszeitraum von bis zu einem Jahr) werden der Unternehmensleitung im monatlich von Corporate Controlling erstellten Managementbericht gemeldet. Außerdem informieren Corporate Controlling und Finance halbjährlich über die aggregierte Chancen-Risiko-Exposition der BASF-Gruppe. Darüber hinaus besteht eine unmittelbare Berichtspflicht für neu auftretende Einzelrisiken, deren Ergebnisauswirkung 10 Millionen € übersteigt, sowie für Reputationsrisiken.
  • Strategische Chancen-Risiken-Analysen mit einem Betrachtungszeitraum von zehn Jahren werden durch die Einheit Corporate Development im Rahmen der Strategieentwicklung durchgeführt. Sie werden im Zuge des strategischen Controllings jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.
  • Unser gruppenweites Compliance-Programm soll die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien sicherstellen. Unser globaler Verhaltenskodex für alle Mitarbeiter verankert diese Standards verbindlich im Unternehmensalltag. Auch die Mitglieder des Vorstands sind diesen Grundsätzen ausdrücklich verpflichtet.