Investitionen, Akquisitionen und Devestitionen

Investitionen und Akquisitionen tragen neben Innovationen entscheidend dazu bei, dass wir unsere ehrgeizigen Wachstumsziele erreichen. Das organische Wachstum ergänzen wir gezielt durch Akquisitionen.

4.121 Millionen €

getätigte Investitionen im Jahr 2017

243 Millionen €

Akquisitionsvolumen im Jahr 2017

Optimierung

unseres Portfolios durch Akquisitionen, Devestitionen und Partnerschaften

Mit Investitionen in unsere Anlagen schaffen wir die Voraussetzungen für unser angestrebtes Wachstum und verbessern zudem stetig die Effizienz unserer Produktionsprozesse. Für den Zeitraum von 2018 bis 2022 haben wir Investitionen in Sachanlagen 1 in Höhe von insgesamt 19,0 Milliarden € vorgesehen. Darüber hinaus entwickeln wir unser Portfolio durch Akquisitionen weiter, die ein überdurchschnittlich profitables Wachstum versprechen, innovationsgetrieben sind, einen Wertbeitrag für unsere Kunden bieten und unsere Ergebniszyklizität reduzieren. Sowohl Investitionen als auch Akquisitionen werden von interdisziplinär besetzten Teams vorbereitet und anhand verschiedener Kriterien bewertet. Auf diese Weise gewährleisten wir, dass wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Belange in die strategischen Entscheidungen einbezogen werden.

1 Ohne Sachanlagenzugänge aus Akquisitionen, aktivierte Explorationen, Rückbauverpflichtungen und IT-Investitionen

Investitionen und Akquisitionen 2017 (Millionen €)

 

 

Investitionen

Akquisitionen

Gesamt

2

Einschließlich aktivierte Explorationen, Rückbauverpflichtungen und IT-Investitionen

Immaterielle Vermögenswerte

 

101

235

336

davon Goodwill

 

97

97

Sachanlagen 2

 

4.020

8

4.028

Summe

 

4.121

243

4.364

Investitionen

Im Jahr 2017 haben wir 4.020 Millionen € in Sachanlagen investiert. Die Investitionssumme war damit um 202 Millionen € niedriger als im Vorjahr und lag um 434 Millionen € über den Abschreibungen 3 des Jahres 2017. Der Schwerpunkt unserer Investitionen lag 2017 in den Segmenten Chemicals, Functional Materials & Solutions sowie Oil & Gas.

In Europa haben wir am Standort Ludwigshafen die Investition in unseren integrierten TDI-Komplex weitgehend abgeschlossen. Unsere Acetylen-Anlage in Ludwigshafen, die für viele Produkte und Wertschöpfungsketten eine zentrale Rolle einnimmt, werden wir bis 2019 durch eine moderne, hocheffiziente Anlage ersetzen und damit den Verbundstandort stärken. Zudem bauen wir eine weitere Produktionsanlage für Spezial-Zeolithe in Ludwigshafen. Spezial-Zeolithe werden zur Herstellung von hochmodernen Abgaskatalysatoren für Nutzfahrzeuge und Pkw mit Dieselmotoren eingesetzt. Der Produktionsstart ist für das Jahr 2019 geplant. Am Standort Antwerpen/Belgien haben wir die technische Umrüstung der Superabsorber-Anlage, mit der die Superabsorber-Produkte Saviva® und HySorb® hergestellt werden können, abgeschlossen.

In Nordamerika errichten wir in Freeport/Texas gemeinsam mit Yara International ASA, Oslo/Norwegen, eine Produktionsanlage für Ammoniak, die im Jahr 2018 fertiggestellt werden soll. Die Erweiterung der Produktionsstätte für Dicamba in Beaumont/Texas ist abgeschlossen und in Betrieb genommen.

In Asien nahmen wir im Jahr 2017 in Schanghai/China sowohl eine Großanlage für Chemiekatalysatoren als auch, gemeinsam mit unserem Partner Shanghai Huayi Fine Chemical Co., Ltd., Schanghai/China, für Fahrzeuglacke in Betrieb. Am integrierten Chemiestandort in Kuantan/Malaysia haben wir gemeinsam mit unserem Partner PETRONAS Chemicals Group Berhad, Kuala Lumpur/Malaysia, einen neuen Riech-und-Geschmacksstoff-Komplex gebaut. Er wird derzeit in Betrieb genommen. In Gimcheon/Südkorea errichten wir gemeinsam mit unserem Partner Kolon Plastics Inc., Gimcheon/Südkorea, eine neue Anlage für Ultraform®, die im Jahr 2018 fertiggestellt werden soll. Durch diese Investitionen bauen wir unsere Präsenz in Asien aus.

Im Segment Oil & Gas investierten wir im Jahr 2017 vor allem in Feldesentwicklungsprojekte in Argentinien, Norwegen und Russland.

3 Einschließlich Wertminderungen und Wertaufholungen

Investitionen in Sachanlagen 4 nach Segmenten 2017
Investitionen in Sachanlagen nach Segmenten 2017 (Tortendiagramm)
Investitionen in Sachanlagen 4 nach Regionen 2017
Investitionen in Sachanlagen nach Regionen 2017 (Tortendiagramm)

4 Einschließlich aktivierte Explorationen, Rückbauverpflichtungen und IT-Investitionen

Akquisitionen

Durch mehrere Akquisitionen haben wir im Jahr 2017 Sachanlagewerte in Höhe von 8 Millionen € erworben. Zugänge bei immateriellen Vermögenswerten einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) beliefen sich auf 235 Millionen €.

Am 18. September 2017 unterzeichneten wir mit Solvay eine Vereinbarung zum Erwerb von Solvays globalem Polyamidgeschäft. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden sowie der Zustimmung eines Joint-Venture-Partners von Solvay soll die Transaktion im dritten Quartal 2018 abgeschlossen werden. Unser Portfolio für technische Kunststoffe würde durch die Akquisition ergänzt und unsere Position als Anbieter von Lösungen für die Transport-, Bau- und Konsumgüterindustrie sowie für weitere industrielle Anwendungen gestärkt. Wir planen, das globale Polyamidgeschäft in die Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers zu integrieren. Der Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Anpassungen beträgt 1,6 Milliarden €.

Am 13. Oktober 2017 vereinbarten wir mit der Bayer AG, Leverkusen, den Erwerb wesentlicher Teile von Bayers Saatgut- und nichtselektiven Herbizidgeschäften. Der Vertrag umfasst Bayers globales nichtselektives Herbizidgeschäft mit Glufosinat-Ammonium, das unter den Marken Liberty®, Basta® und Finale® vermarktet wird, sowie die Saatgutgeschäfte für wichtige Feldkulturen in ausgewählten Märkten. Der Erwerb schließt zudem die Forschung an Pflanzeneigenschaften und die Kapazitäten von Bayer zur Züchtung dieser Kulturen ein.

Der Vollzug der Transaktion wird vorbehaltlich der Übernahme von Monsanto durch Bayer und der Genehmigung durch die zuständigen Behörden im ersten Halbjahr 2018 erwartet. Der Kaufpreis beträgt 5,9 Milliarden €, vorbehaltlich bestimmter Anpassungen zum Abschluss der Transaktion.

Devestitionen

Am 29. September 2017 haben wir unser Lederchemikaliengeschäft in die Stahl-Gruppe eingebracht. Im Gegenzug erhielten wir eine Minderheitsbeteiligung an der Stahl-Gruppe sowie eine Zahlung. Darüber hinaus werden wir mittel- bis langfristig signifikante Mengen an Lederchemikalien aus verbleibenden Anlagen an die Stahl-Gruppe liefern.

Beabsichtigte Transaktionen

Am 7. Dezember 2017 unterzeichneten wir mit der Unternehmensgruppe LetterOne eine Absichtserklärung über den Zusammenschluss der jeweiligen Öl-und-Gas-Geschäfte einschließlich des Gastransportgeschäfts der BASF in einem Joint Venture, das unter dem Namen Wintershall DEA firmieren würde. Durch den Zusammenschluss soll das Portfolio des zusammengeführten Geschäfts optimiert und es sollen Synergien erzielt werden. Wintershall DEA hätte signifikantes Wachstumspotenzial und wäre eines der größten unabhängigen europäischen Explorations- und Produktionsunternehmen. BASF soll zunächst 67 % und LetterOne 33 % der Anteile an Wintershall DEA halten. 5 Nach Abschluss der Transaktion würden wir unseren Anteil an dem Joint Venture voraussichtlich nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbeziehen. Mittelfristig streben BASF und LetterOne einen Börsengang von Wintershall DEA mittels eines sogenannten Initial Public Offering („Erstplatzierung“) an. Endgültige Transaktionsvereinbarungen sollen in den kommenden Monaten verhandelt werden. Es besteht keine Gewissheit, dass wir mit LetterOne eine Einigung erzielen und dass die angestrebte Transaktion vollzogen wird.

5 Das Gastransportgeschäft der BASF ist in diesem Anteilsverhältnis nicht berücksichtigt. Wintershall DEA würde zum Zeitpunkt des Abschlusses der Transaktion eine Pflichtwandelschuldverschreibung an BASF ausgeben, die dem Wert des Gastransportgeschäfts von BASF entspricht.