11 – Ertragsteuern

In Deutschland wird auf ausgeschüttete und einbehaltene Gewinne einheitlich eine Körperschaftsteuer von 15,0 % und darauf ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % erhoben. Neben der Körperschaftsteuer ist für die in Deutschland erzielten Gewinne eine Gewerbeertragsteuer zu zahlen. Diese variiert in Abhängigkeit von den Kommunen, in denen das Unternehmen vertreten ist. Aufgrund eines konstanten Gewerbesteuerhebesatzes in Ludwigshafen im Jahr 2017 ergab sich ein gewichteter Durchschnittssatz von 14,1 % (2016: 14,1 %). Die deutschen Gruppengesellschaften ermittelten ihre latenten Steuern im Jahr 2017 unverändert mit 30 %. Die von den ausländischen Gruppengesellschaften erzielten Gewinne werden mit den im jeweiligen Sitzland geltenden Steuersätzen versteuert. Diese werden grundsätzlich auch für die Ermittlung latenter Steuern herangezogen, sofern zukünftige Steuersatzanpassungen noch nicht beschlossen wurden.

Steueraufwand

Millionen €

 

2017

2016

Laufender Aufwand für Ertragsteuern

 

1.832

1.654

Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbeertragsteuer (Deutschland)

 

464

589

Ausländische Ertragsteuern

 

1.438

1.184

Steuern für Vorjahre

 

–70

–119

Latenter Steueraufwand (+)/-ertrag (–)

 

–384

–514

aus Veränderungen temporärer Differenzen

 

30

–473

aus Veränderungen steuerlicher Verlustvorträge/ungenutzter Steuergutschriften

 

–3

–43

aus Steuersatzänderungen

 

–416

–6

aus Wertberichtigungen von latenten Steueransprüchen

 

5

8

Steueraufwand vom Einkommen und vom Ertrag

 

1.448

1.140

Sonstige Steuern sowie Umsatz- und andere Verbrauchsteuern

 

260

272

Steueraufwand

 

1.708

1.412

Der laufende Steueraufwand für die Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbeertragsteuer (Deutschland) verringerte sich aufgrund niedrigerer Einkommen der Organgesellschaften in Deutschland.

Die Veränderungen der temporären Differenzen, überwiegend bei Pensionen, Finanzverbindlichkeiten und immateriellen Vermögenswerten, sind auf Realisation und Währungseffekte zurückzuführen.

Aus der Veränderung von Wertberichtigungen auf latente Steueransprüche für steuerliche Verlustvorträge resultierte im Jahr 2017 ein Ertrag in Höhe von 6 Millionen € und im Jahr 2016 ein Aufwand in Höhe von 7 Millionen €.

In den Sonstigen Steuern waren Grundsteuern und andere vergleichbare Steuern in Höhe von 107 Millionen € im Jahr 2017 und 109 Millionen € im Jahr 2016 enthalten.

Überleitungsrechnung auf den effektiven Steueraufwand und die Steuerquote

 

 

2017

2016

 

 

Millionen €

%

Millionen €

%

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

7.800

5.395

Erwartete Körperschaftsteuer nach der Tarifbelastung in Deutschland (15 %)

 

1.172

15,0

810

15,0

Solidaritätszuschlag

 

18

0,2

13

0,2

Gewerbeertragsteuer

 

312

4,0

236

4,4

Einfluss abweichender Steuersätze für Einkommen ausländischer Gruppengesellschaften

 

707

9,1

402

7,5

Steuerfreie Erträge

 

–20

–0,3

–46

–0,9

Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen

 

66

0,8

76

1,4

Ergebnis von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen (Nach-Steuer-Ergebnis)

 

–86

–1,1

–46

–0,9

Steuern für Vorjahre

 

–70

–0,9

–119

–2,2

Latente Steuern für sich zukünftig umkehrende temporäre Differenzen auf Anteile an Beteiligungen

 

–1

0,0

–2

0,0

Steuersatzänderungen

 

–416

–5,3

–6

–0,1

Sonstiges

 

–234

–2,9

–178

–3,3

Effektive Ertragsteuern/Steuerquote

 

1.448

18,6

1.140

21,1

Die Steuerquote der BASF-Gruppe betrug im Jahr 2017 18,6 % (2016: 21,1 %). Die Absenkung der Steuersätze infolge der Steuerreform in den USA führte zu latenten Steuererträgen in Höhe von 379 Millionen €.

Der Einfluss abweichender Steuersätze stieg aufgrund von Ergebnisverbesserungen in Ländern mit hohem Steuersatz, insbesondere in Norwegen im Arbeitsgebiet Exploration & Production sowie in Belgien.

In Sonstiges führten die umrechnungsbedingten Abweichungen zu den Wertansätzen der steuerlichen Gewinnermittlung sowie die steuerliche Mehrabschreibung von Öl- und Gasfördereinrichtungen in Norwegen zu einem Steuerertrag.

Steuern für Vorjahre enthielten im Wesentlichen Auflösungen von langfristigen Steuerrückstellungen.

Sich künftig umkehrende temporäre Differenzen auf Anteile an Beteiligungen, für die ein Planungshorizont von einem Jahr unterstellt wurde, führten im Jahr 2017 zu einem latenten Steuerertrag in Höhe von 1 Million € (2016: 2 Millionen €).

Latente Steuern

Abgrenzungsposten für latente Steuern (Millionen €)

 

 

Latente Steueransprüche

Latente Steuerschulden

 

 

2017

2016

2017

2016

Immaterielle Vermögenswerte

 

77

90

1.261

1.719

Sachanlagen

 

171

180

2.635

3.336

Finanzanlagen

 

10

51

49

84

Vorräte und Forderungen

 

363

348

432

498

Pensionsrückstellungen

 

2.603

3.028

617

431

Sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

1.131

1.446

156

170

Steuerliche Verlustvorträge

 

222

279

Sonstiges

 

42

107

82

95

Saldierungen

 

–2.501

–3.016

–2.501

–3.016

Summe

 

2.118

2.513

2.731

3.317

Latente Steuern ergeben sich aus temporären Abweichungen zwischen steuerbilanziellen Wertansätzen und den gemäß IFRS bilanzierten Vermögenswerten und Schulden sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen und noch nicht genutzten Steuergutschriften. Durch die Neubewertung aller Vermögenswerte und Schulden im Rahmen von Akquisitionen gemäß IFRS 3 bestehen wesentliche Abweichungen zwischen den anzusetzenden Zeitwerten und den Werten in der Steuerbilanz, die hauptsächlich zur Bilanzierung von latenten Steuerschulden führen.

Für temporäre Differenzen aus thesaurierten Gewinnen von Tochtergesellschaften in Höhe von 10.490 Millionen € im Jahr 2017 (8.905 Millionen € im Jahr 2016) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da diese Gewinne bei Ausschüttung keiner entsprechenden Besteuerung unterliegen oder auf unbestimmte Zeit reinvestiert werden sollen.

Die Wertberichtigungen auf latente Steueransprüche betrugen 92 Millionen € (80 Millionen € im Jahr 2016). Davon entfielen 24 Millionen € (30 Millionen € im Jahr 2016) auf steuerliche Verlustvorträge.

Steuerliche Verlustvorträge

Die steuerlichen Verlustvorträge teilen sich regional wie folgt auf:

Steuerliche Verlustvorträge (Millionen €)

 

 

Steuerliche Verlustvorträge

Latente Steueransprüche

 

 

2017

2016

2017

2016

Deutschland

 

1

Ausland

 

1.485

2.383

222

279

Summe

 

1.485

2.384

222

279

Steuerliche Verlustvorträge bestehen in allen Regionen, insbesondere in Europa und Asien. Steuerliche Verluste können in Deutschland auf unbestimmte Zeit vorgetragen werden. Im Ausland ist der Vortrag zum Teil nur zeitlich begrenzt möglich. Der wesentliche Bestand an Verlustvorträgen wird in Europa bis zum Jahr 2018 und in Asien bis zum Jahr 2022 verfallen. Auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 804 Millionen € (2016: 1.478 Millionen €) wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet.

Steuerschulden

Steuerschulden umfassen überwiegend veranlagte Ertragsteuern und sonstige Steuern sowie noch nicht veranlagte Ertragsteuern des laufenden Jahres. Im Jahr 2017 betrugen die Steuerschulden 1.119 Millionen € (2016: 1.288 Millionen €).