BASF-Bericht 2021

Produktverantwortung für Pflanzenschutz und Saatgut

Die Grafik stellt die verschiedenen Stationen entlang der Wertschöpfungskette dar. Das jeweils hellblau hervorgehobene Feld zeigt an, welche Station im jeweiligen Kapitel thematisiert wird. (hier: Lieferanten, BASF, Kunden) (Grafik)

Die Bereiche Pflanzenschutz und Saatgut sind international und national in hohem Maße reguliert, was hohe Anforderungen bei der Neu- und Wiederzulassung von Wirkstoffen und Anbausystemen mit sich bringt. Eine behördliche Zulassung wird nur erteilt, wenn der umfangreiche Nachweis erbracht ist, dass unsere Produkte für Mensch, Tier und Umwelt bei sachgerechter Anwendung unbedenklich sind.

Auf einen Blick

  • Hohe regulatorische Anforderungen und Sicherheitsstandards für Pflanzenschutzprodukte und Saatgut
  • Zahlreiche Trainings zum sicheren und sachgerechten Umgang mit unseren Produkten

Mögliche Risiken untersuchen und minimieren wir sowohl im gesamten Forschungs-, Entwicklungs- und Registrierungsprozess als auch fortlaufend nach erfolgter Marktzulassung. Wir führen regelmäßig eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien und Tests durch, um zu gewährleisten, dass unsere Registrierungsdossiers möglichst alle Fragen zu potenziellen Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen adressieren.

Da sich Kulturpflanzen, Böden, klimatische Voraussetzungen, Pflanzenkrankheiten und Anbaupraktiken weltweit unterscheiden, passen wir unser Portfolio an die spezifischen Anforderungen der regionalen Märkte an. Dies führt dazu, dass sich die Zulassungen für Produkte in verschiedenen Ländern unterscheiden.

Pflanzenschutz

BASF folgt beim Vertrieb von Pflanzenschutzmitteln dem Internationalen Verhaltenskodex der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Welternährungsorganisation (FAO). Der Vertrieb erfolgt nur nach vorheriger Genehmigung durch die zuständigen Behörden. Produkte, die zu den WHO-Klassen 1A oder 1B (hohe akute orale und dermale Toxizität) gehören, verkaufen wir nicht mehr. Unseren Kunden bieten wir – je nach Verfügbarkeit – Alternativen an.

Alle Pflanzenschutzprodukte von BASF können unter den vor Ort gegebenen landwirtschaftlichen Bedingungen sicher verwendet werden, wenn die Angaben und Nutzungshinweise auf dem Etikett beachtet werden. Bei Rückfragen, Reklamationen oder Vorfällen können unsere Kunden unmittelbar Kontakt mit uns aufnehmen, beispielsweise über Telefon-Hotlines, die direkt auf den Produktbehältern aufgeführt sind, über Kontaktformulare auf unseren Webseiten oder über die direkte Ansprache unserer Mitarbeitenden im Vertrieb. Wir erfassen alle uns bekannten Vorfälle mit Produkten im Bereich Gesundheit oder Umwelt zentral in einer globalen Datenbank. Wenn notwendig, ergreifen wir auf Basis dieser Informationen geeignete Maßnahmen, wie zum Beispiel die Anpassung von Anwendungsvorschriften auf dem Produktbehälter, um vermeidbare Vorfälle künftig zu minimieren. Anpassungen von Anwendungsvorschriften und generelle Empfehlungen zum sicheren Umgang mit unseren Produkten kommunizieren wir unter anderem im Zuge unserer „Farmer Field School“-Initiativen in Asien sowie bei unseren Weiterbildungsprogrammen wie der „On Target Application Academy“ in den USA.

Um unserer Verpflichtung zur Produktverantwortung nachzukommen, bieten wir unter anderem eine Vielzahl von Ausbildungen und Schulungen zur sicheren Lagerung und zum sicheren Einsatz unserer Produkte an. In Indien hat BASF zum Beispiel das Programm „Suraksha Hamesha“ ins Leben gerufen. „Suraksha Hamesha“ bedeutet „Sicherheit zu jeder Zeit“. Das Programm schafft eine Plattform, auf der Landwirte und in der Landwirtschaft Beschäftigte über die neun Schritte des verantwortungsbewussten Umgangs mit Pflanzenschutzprodukten und den persönlichen Schutz unterrichtet werden. Durch „Suraksha Hamesha“ hat BASF seit 2016 über 162.600 in der Landwirtschaft Beschäftigte und rund 33.200 Anwendende in ganz Indien erreicht. Bei den Treffen bezieht BASF auch staatliche Stellen und die landwirtschaftlichen Beratungsteams der Zentralverwaltung mit ein, um die Sicherheit landwirtschaftlicher Betriebe zu unterstützen und zu fördern.

Zudem arbeiten wir sehr eng mit Verbänden wie „CropLife International“ und „CropLife Europe“ zusammen, um die sichere und sachgerechte Nutzung von Pflanzenschutzmitteln zu fördern. So bringen wir uns zum Beispiel in die Stewardship-Initiativen der beiden Verbände ein oder unterstützen verschiedene Programme zur sachgerechten Entsorgung und zum Recycling von Produktbehältern. Auch technologische Innovationen, die wir gemeinsam mit Industriepartnern entwickeln, wie das geschlossene Transfersystem „easyconnect“ in Europa oder das „Wisdom“-System in Südamerika, tragen dazu bei, den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln einfacher und sicherer zu gestalten.

Saatgut

BASF engagiert sich im Bereich Saatgut in der globalen Industrie­initiative „Excellence Through Stewardship“. Diese Initiative fördert die Einführung von Qualitätsmanagementsystemen für Saatgut sowie von Programmen zur Produktverantwortung entlang des gesamten Lebenszyklus. Darüber hinaus lässt sie die Einhaltung ihrer Leitlinien bei Mitgliedern von unabhängigen ETS-zertifizierten Auditoren überprüfen. Im Jahr 2021 hat BASF ETS-Audits in den Bereichen Laborbetrieb, geschlossene gentechnische Anlagen, General Stewardship, Incident Response Management und Produktabwicklung an unseren Standorten Gent und Astene in Belgien erfolgreich durchlaufen.