BASF-Bericht 2021

Umsatz- und Ergebnisprognose für die Segmente

Für das Segment Chemicals erwarten wir im Jahr 2022 einen deutlichen Umsatzrückgang nach sehr hohen Preisen im Jahr 2021 aufgrund der Angebotsknappheit im Markt. Ausschlaggebend für den Rückgang im Jahr 2022 wird der deutlich niedrigere Umsatz von Petrochemicals sein. Nach der Versorgungsunterbrechung durch den Wintersturm Uri im Januar 2021 rechnen wir mit einer Normalisierung der Marktsituation, insbesondere in Nordamerika. Im Bereich Intermediates gehen wir von höheren Absatzmengen aus, die hauptsächlich von Aminen und Poly­alkoholen getrieben werden. Die Preise des Segments werden voraussichtlich auf ein niedrigeres Niveau sinken, während höhere Rohstoffpreise die Margen belasten werden. In beiden Bereichen prognostizieren wir daher einen deutlichen Rückgang des EBIT vor Sonder­einflüssen.

Im Segment Materials rechnen wir 2022 mit einem leichten Umsatzwachstum. Dies wird trotz der starken Erholung im Jahr 2021 hauptsächlich auf nochmals gesteigerte Mengen in beiden Bereichen zurückzuführen sein. Den erhöhten Inflationsdruck wollen wir durch Effizienzmaßnahmen ausgleichen. Aufgrund der Normalisierung des Marktumfelds erwarten wir geringere Preise. Das EBIT vor Sondereinflüssen wird im Bereich Monomers nach den starken Margen im Jahr 2021 voraussichtlich aufgrund des niedrigeren Preisniveaus und höherer Rohstoffpreise deutlich abnehmen. Im Bereich Performance Materials gehen wir hingegen von einer deutlichen Steigerung des EBIT vor Sondereinflüssen infolge der positiven Absatzentwicklung aus. Dies kann den Rückgang von Monomers jedoch nur teilweise kompensieren.

Für das Segment Industrial Solutions erwarten wir, dass der Umsatz leicht unter Vorjahresniveau liegen wird. Höhere Mengen und ein anhaltend hohes Preisniveau in beiden Unternehmensbereichen werden die negativen Portfolioeffekte aus der Devestition des globalen Pigmentgeschäfts zum 30. Juni 2021 voraussichtlich nicht vollständig ausgleichen können. Wir prognostizieren, dass das EBIT vor Sondereinflüssen des Segments im Vergleich zu 2021 leicht zurückgehen wird. Dies wird im Wesentlichen aus dem Rückgang von Dispersions & Resins resultieren, vor allem aufgrund der Devestition des Pigmentgeschäfts. Performance Chemicals wird das EBIT vor Sondereinflüssen insbesondere infolge eines höheren Absatzes sowie gesteigerter Margen voraussichtlich signifikant erhöhen. Das geringere Ergebnis von Dispersions & Resins wird dadurch jedoch nicht vollständig ausgeglichen werden können.

Im Segment Surface Technologies rechnen wir mit einem deutlichen Rückgang des Umsatzes im Jahr 2022, hauptsächlich infolge niedrigerer Edelmetallpreise im Bereich Catalysts. Gesteigerte Mengen in beiden Bereichen werden gegenläufig wirken. Wir erwarten, dass das EBIT vor Sondereinflüssen des Segments leicht sinken wird. Während wir für das EBIT vor Sondereinflüssen von Coatings eine deutliche Steigerung erwarten, rechnen wir für den Bereich Catalysts aufgrund geringerer Beiträge aus dem Edel­metallhandel mit einem EBIT vor Sondereinflüssen deutlich unter Vorjahresniveau.

Für das Segment Nutrition & Care erwarten wir eine deutliche Umsatzsteigerung verglichen mit 2021. Wir prognostizieren höhere Mengen in beiden Bereichen und ein insgesamt gesteigertes Preisniveau, vornehmlich infolge der Weitergabe von höheren Rohstoffpreisen, Logistik- und Energiekosten. Portfolioeffekte aus dem Verkauf des Produktionsstandorts in Kankakee/Illinois werden gegenläufig wirken. Das EBIT vor Sondereinflüssen des Segments wird voraussichtlich erheblich über dem Vorjahresniveau liegen. Dabei rechnen wir mit einem deutlich höheren Ergebnisbeitrag beider Bereiche, vor allem aufgrund von gesteigerten Margen infolge eines starken Mengenwachstums.

Im Segment Agricultural Solutions prognostizieren wir einen deutlichen Umsatzanstieg. In einem anhaltend herausfordernden Markt­umfeld, welches von Lieferengpässen sowie hohen Energie- und Rohstoffpreisen geprägt sein wird, werden wir unsere Verkaufspreise und -mengen erhöhen. Für das EBIT vor Sondereinflüssen gehen wir aufgrund der positiven Umsatzentwicklung von einer starken Verbesserung aus. Auch 2022 werden wir auf hohem Niveau in Forschung und Entwicklung sowie Digitalisierung investieren.

Der Umsatz von Sonstige wird 2022 voraussichtlich leicht über dem Niveau von 2021 liegen. Dies wird im Wesentlichen auf ein Umsatzwachstum im Rohstoff­handel zurückzuführen sein. Für das EBIT vor Sondereinflüssen erwarten wir für das Jahr 2022 trotz niedrigerer Konzernforschungskosten einen deutlich geringeren Wert im Vergleich zum Vorjahr.

Prognose auf Segmentebene a (Millionen €)

 

Umsatz

EBIT vor Sondereinflüssen

ROCE

 

2021

Erwartet 2022

2021

Erwartet 2022

2021

Erwartet 2022

Chemicals

13.579

2.974

32,9 %

Materials

15.214

2.418

22,8 %

Industrial Solutions

8.876

1.006

15,2 %

Surface Technologies

22.659

800

5,6 %

Nutrition & Care

6.442

497

8,2 %

Agricultural Solutions

8.162

715

4,5 %

Sonstige

3.666

–643

BASF-Gruppe

78.598

74 Mrd. € – 77 Mrd. €

7.768

6,6 Mrd. € – 7,2 Mrd. €

13,5 %

11,4 % – 12,6 %

„auf Vorjahresniveau“: keine Veränderung (+/–0,0 %)

↗|↘

„leichte Veränderung“: Beim Umsatz entspricht „leicht“ einer Veränderung von 0,1–5,0 %: bei Ergebnisgrößen von 0,1–10,0 %; bei ROCE von 0,1 bis 1,0 Prozentpunkten.

↑|↓

„deutliche Veränderung“: Beim Umsatz entspricht „deutlich“ einer Veränderung ab 5,1 %; bei Ergebnisgrößen ab 10,1 %: bei ROCE von mehr als 1,0 Prozentpunkten.

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In Bezug auf den Umsatz entspricht „leicht“ einer Veränderung von 0,1–5,0 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 5,1 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/–0,0 %) bezeichnet. Bei Ergebnisgrößen entspricht „leicht“ einer Veränderung von 0,1–10,0 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 10,1 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/–0,0 %) bezeichnet. Für ROCE definieren wir bei dem für das Jahr 2022 gültigen Kapitalkostensatz von 9 % eine Veränderung von 0,1 bis 1,0 Prozentpunkten als „leicht“, eine Veränderung von mehr als 1,0 Prozentpunkten als „deutlich“ und keine Veränderung (+/–0,0 Prozentpunkte) als „auf Vorjahresniveau“.