Nicht-integrales Öl-und-Gas-Geschäft
BASF hält 67 % der Stammaktien an Wintershall Dea AG, während 33 % im Besitz von LetterOne sind. Diese spiegeln den Wert der von Wintershall und DEA eingebrachten Explorations- und Produktionsgeschäfte wider. Für die Einbringung des Gastransportgeschäfts von Wintershall erhielt BASF zusätzliche Vorzugsaktien. Einschließlich der Vorzugsanteile beträgt die Beteiligung von BASF an Wintershall Dea 72,7 %.
Makroökonomisches Umfeld
Der Preis für ein Barrel der Referenzrohölsorte Brent betrug im Jahr 2021 durchschnittlich 71 US$ (2020: 42 US$). Die Gaspreise an den europäischen Spotmärkten stiegen stark und befanden sich Ende 2021 auf einem historischen Höchststand. Grund für die deutlichen Preisanstiege im zweiten Halbjahr 2021 war die sehr starke Erholung der gesamtwirtschaftlichen globalen Nachfrage.
At-Equity-Ergebnis des Öl-und-Gas-Geschäfts
Der Beitrag der Wintershall Dea AG zum Beteiligungsergebnis im Jahr 2021 betrug –344 Millionen € (2020: –890 Millionen €). Darin enthalten waren Wertminderungen und -zuschreibungen in Höhe von insgesamt –581 Millionen €, im Wesentlichen im Zusammenhang mit der geplanten Devestition von Vermögenswerten in Argentinien sowie aufgrund angepasster Preiserwartungen. Im Vorjahr führten niedrigere Öl- und Gaspreisprognosen sowie veränderte Einschätzungen von Reserven zu Wertminderungen von 791 Millionen €.
Wintershall Dea hat Produktions-, Entwicklungs 1- und Explorationsaktivitäten in den folgenden Ländern:
- Ägypten (Produktion, Entwicklung, Exploration)
- Algerien (Produktion)
- Argentinien (Produktion, Entwicklung, Exploration)
- Dänemark (Produktion, Exploration)
- Deutschland (Produktion, Entwicklung, Exploration)
- Libyen (Produktion)
- Mexiko (Produktion, Entwicklung, Exploration)
- Niederlande (Produktion, Entwicklung, Exploration)
- Norwegen (Produktion, Entwicklung, Exploration)
- Russland (Produktion, Entwicklung)
- Vereinigte Arabische Emirate (Entwicklung)
- Vereinigtes Königreich (Produktion, Entwicklung, Exploration)
Aktivitäten der Wintershall Dea im Jahr 2021
Die Produktion von Wintershall Dea betrug im Jahr 2021 231 (2020: 227) Millionen boe (barrel of oil equivalent), davon rund 165 (2020: 162) Millionen boe Gas. Das entsprach einer täglichen Produktion von 634 (2020: 623) Tausend boe.
Im Jahr 2021 wurden mehrere Entwicklungsprojekte erfolgreich abgeschlossen, darunter die norwegischen Projekte Ærfugl Phase 2, Gråsel, sowie die Feldesentwicklung von Solveig. Das durch Gazprom betriebene russische Joint Venture Achim Development, an dem Wintershall Dea mit 25,01 % beteiligt ist, nahm die Produktion im ersten Quartal 2021 auf. In Ägypten startete die Produktion im Feld Raven Anfang des Jahres.
Die norwegischen Projekte Njord und Nova wurden fortgesetzt und sollen im Jahr 2022 in Betrieb gehen. Der Produktionsstart für das Projekt Dvalin in Norwegen wurde auf das zweite Halbjahr 2022 verschoben. Anfang des Jahres 2022 erzielte Wintershall Dea eine Vereinbarung zur Veräußerung ihres 50 %-Anteils an den eigenoperierten unkonventionellen Ölvorkommen in Argentinien und beschloss die Beendigung ihrer Aktivitäten in Brasilien.
Im Jahr 2021 hat Wintershall Dea 12 Explorationsbohrungen abgeschlossen. Davon waren rund 58 % fündig.
Darüber hinaus ist Wintershall Dea im Gastransport aktiv. Dies schließt die über die WIGA Transport Beteiligungs-GmbH & Co. KG gehaltenen Anteile an der GASCADE Gastransport GmbH, der OPAL Gastransport GmbH & Co. KG sowie den direkt über Wintershall Dea gehaltenen Anteil an der Nord Stream AG ein. Wintershall Dea ist einer von fünf Darlehensgebern für das Pipelineprojekt Nord Stream 2. Eine Beteiligung an der Nord Stream 2 AG besteht nicht. Die Verlegung der Nord Stream 2 wurde erfolgreich abgeschlossen, die Leitungen wurden mit Gas gefüllt und die Nord Stream 2 AG hat bei den zuständigen Behörden die Zertifizierung zum Betrieb der Pipeline beantragt.
Im Rahmen ihrer im November 2020 kommunizierten Klimastrategie will Wintershall Dea ihre Emissionen 2 aus den Upstream-Aktivitäten bis 2030 auf netto-null bringen und die Methanintensität 3 bis 2025 auf 0,1 % senken. Wintershall Dea ist an dem CCS-Projekt 4 Greensand in der dänischen Nordsee beteiligt, mit dem jährlich bis zu 8 Millionen Tonnen CO2 gespeichert werden sollen.
Die mit dem Zusammenschluss begonnene Integration hat Wintershall Dea wie geplant im Jahr 2021 abgeschlossen und konnte die angestrebten Synergien realisieren. Der für 2021 angestrebte Börsengang wurde in Anbetracht des Marktumfelds verschoben.
1 Entwicklungsaktivitäten beinhalten Projekte vor und nach FID (Final Investment Decision).
2 Betrifft Scope-1- und Scope-2-Emissionen in eigenoperierten und nicht-eigenoperierten Upstream-Aktivitäten entsprechend der anteiligen Produktion von Wintershall Dea
3 100 %-Anteil der Methan-Emissionen von Wintershall Deas eigenoperierten Assets geteilt durch den Anteil am eigenoperierten vermarkteten Gas
4 CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture & Storage)