BASF-Bericht 2022

9. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Sonstige betriebliche Erträge (Millionen €)

 

2022

2021

Erträge aus der Anpassung und Auflösung von Rückstellungen, die in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen gebildet wurden

141

241

Erlöse aus nicht betriebstypischen sonstigen Geschäften

180

180

Erträge aus Sicherungsgeschäften sowie LTI-Programmen

177

30

Erträge aus Fremdwährungsgeschäften und der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen

58

49

Gewinne aus Devestitionen und dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten

301

175

Wertaufholungen von langfristigen Vermögenswerten

18

13

Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf betriebsbedingte Forderungen

36

32

Edelmetallhandelsergebnisse

282

388

Sonstige

615

784

Sonstige betriebliche Erträge

1.808

1.894

Die Erträge aus der Anpassung und Auflösung von Rückstellungen, die in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen gebildet wurden, entstanden im Jahr 2022 ebenso wie auch im Vorjahr aus der Auf­lösung von Rückstellungen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Einheit „Global Business Services“. Darüber hinaus resultierten Erträge im Rahmen einer Restrukturierung des globalen Glufosinat-Ammonium-Produktionsnetzwerks in Nordamerika. In beiden Jahren ergaben sich zudem Erträge aus der Anpassung von Rückstellungen für Prozess- und Schadenersatz­risiken, Stilllegungs- und Restrukturierungsmaßnahmen, Personalverpflichtungen sowie einer Vielzahl weiterer Einzelposten im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit. Rückstellungen wurden aufgelöst oder angepasst, wenn nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag nicht mehr oder mit einer geringeren Inanspruchnahme gerechnet wird.

Die Erlöse aus nicht betriebstypischen sonstigen Geschäften enthielten in beiden Jahren vor allem Miet- und Pachterträge sowie Erlöse aus Kan­tinen­betrieben, kulturellen Veranstaltungen und Logistikdienst­leistungen.

Der Anstieg der Erträge aus Sicherungsgeschäften sowie LTI-Programmen im Jahr 2022 ist im Wesentlichen auf Erträge aus virtuellen Stromabnahmeverträgen und aus Sicherungsgeschäften für Rohstoffe in Nordamerika zurückzuführen. Darüber hinaus ergaben sich im Jahr 2022 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen für die Long-Term-Incentive-Programme (LTI-Programme) in Höhe von 24 Millionen €. Im Jahr 2021 fielen hingegen Aufwendungen für die Zuführung zu diesen Rückstellungen an.

Die Erträge aus Fremdwährungsgeschäften und der Umrechnung von Fremdwährungs­abschlüssen betrafen die Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung und enthielten Erträge aus der Umrechnung der Abschlüsse von Gesellschaften, bei denen sich die lokale Währung von der funktionalen Währung unterscheidet.

Die Gewinne aus Devestitionen und dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten resultierten im Jahr 2022 im Wesentlichen aus dem Verkauf von 51 % der Anteile an der die Beteiligung am Windpark Hollandse Kust Zuid haltenden Gesellschaft und dem Verkauf des Produktionsstandorts in Quincy/Florida. Im Jahr 2021 wurden Erträge aus dem Verkauf einer Produktionsstätte in Kankakee/Illinois, der Veräußerung des Anteils am Kondensat­splitter in Port Arthur/Texas und der Veräußerung des Precision-Microchemical-Geschäfts erzielt.

Die Wertaufholungen von langfristigen Vermögenswerten ergaben sich im Jahr 2022 im Zusammenhang mit der Veräußerung eines zuvor voll wertberichtigten Standorts in Nordamerika. Im Jahr 2021 resultierten sie aus der Ver­äußerung des Produktionsstandorts in Quincy/Florida sowie des dazugehörigen Attapulgit-Geschäfts.

Die Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf betriebsbedingte Forderungen resultierten sowohl aus der Auf­lösung von Wertberichtigungen auf beglichene, zuvor wertberich­tigte Forderungen gegenüber Kunden als auch aus angepassten Erwartungen bezüglich des Ausfalls einzelner Kundenforderungen.

Die sonstigen Erträge enthielten Erstattungen in Höhe von 169 Millionen € im Jahr 2022 und 211 Millionen € im Jahr 2021. Diese resultierten in beiden Jahren aus Zuwendungen der öffent­lichen Hand in mehreren Ländern, Zuschüssen für regionale Geschäftsentwicklungen in China und der Erstattung von Verkehrssteuern in Brasilien. Weitere Erträge resultierten im Jahr 2022 aus der Erstattung von Schäden durch Hurrikan Ida und extreme Kälteeinbrüche in Nordamerika im Jahr 2021. Im Vorjahr waren Erträge aus einem Ausgleich für Umweltlasten in Höhe von 165 Millionen € und einem Sonderertrag aus dem Verkauf von nicht bilanziertem Know-how in Höhe von 50 Mil­lionen € enthalten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen (Millionen €)

 

2022

2021

Restrukturierungs- und Integrationsmaßnahmen

486

461

Umweltschutz- und Sicherheitsmaßnahmen, Abbruch-, Entsorgungs- und nicht aktivierungspflichtige Projektkosten

411

523

Abschreibungen und Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte und auf die Veräußerungsgruppen

409

135

Gestehungskosten der nicht betriebstypischen sonstigen Geschäfte

171

150

Aufwendungen aus Sicherungsgeschäften sowie LTI-Programmen

61

62

Verluste aus Fremdwährungsgeschäften und der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen

326

163

Verluste aus Devestitionen und dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten

51

46

Aufwand aus der Zuführung von Wertberichtigungen auf betriebsbedingte Forderungen

31

107

Aufwand für die Ausbuchung nicht verwertbarer Vorräte

437

290

Sonstige

901

714

Sonstige betriebliche Aufwendungen

3.283

2.650

Die Aufwendungen für Restrukturierungs- und Integrationsmaßnahmen resultierten im Jahr 2022 aus der Anpassung der Geschäftsaktivitäten in Russland in Höhe von 58 Millionen €, der Ausgliederung der Einheit „BASF Environmental Catalyst and Metal Solutions“ innerhalb des Unternehmensbereichs Catalysts und ebenso wie im Vorjahr aus globalen Restrukturierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in verschiedenen Unternehmensbereichen. In beiden Jahren betrafen die Aufwendungen auch Standortschließungen in Europa und Nordamerika.

Die Aufwendungen für Integrationsmaßnahmen betrafen im Jahr 2022 mit 32 Millionen € und im Jahr 2021 mit 7 Millionen € die Integration des im Jahr 2021 erworbenen Batterie­materialien­geschäfts. Im Jahr 2021 sind Aufwendungen in Höhe von 21 Millionen € für die Integration des globalen Polyamidgeschäfts von Solvay, das im Jahr 2020 erworben wurde, enthalten.

Aus Umweltschutz- und Sicherheitsmaßnahmen, Abbruch-, Entsorgungs- und nicht aktivierungspflichtigen Projektkosten resultierten Aufwendungen, soweit die Voraussetzungen für eine Aktivierung nach IFRS nicht vorlagen. Aufwendungen für Abbruch, Entsorgung und Projektplanung betrugen insgesamt 352 Millionen € im Jahr 2022 sowie 257 Millionen € im Jahr 2021 und entfielen in beiden Jahren insbesondere auf den Standort Ludwigshafen. Weitere Aufwendungen entstanden im Jahr 2022 für den Aufbau des neuen Verbundstandorts in China und das Batterie­materialien­geschäft in Schwarzheide. Zudem fielen Aufwendungen in Höhe von 59 Millionen € im Jahr 2022 und 266 Millionen € im Jahr 2021 für die Zuführung zu Umweltschutzrückstellungen an. Diese betrafen in beiden Jahren mehrere stillgelegte Standorte in Nordamerika.

Die Abschreibungen und Wertminderungen auf langfris­tige Ver­mögenswerte und auf die Veräußerungsgruppen enthielten im Jahr 2022 außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 393 Millionen €, die im Wesentlichen Anlagen am Standort Ludwigshafen und am Standort De Meern/Niederlande betrafen. Im Jahr 2021 betrugen die außerplanmäßigen Abschreibungen 116 Millionen € und resultierten im Wesentlichen aus der Stilllegung einer Anlage in Nordamerika und aus Wertminderungen auf Anlagen in Asien. In beiden Jahren waren ebenso Wertminderungen auf Anlagen im Bau aus nicht fortgeführten Investitionsprojekten ent­halten.

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Die Gestehungskosten der nicht betriebstypischen sonstigen Geschäfte beziehen sich auf die unter den Sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen korrespondierenden Posten.

Die Aufwendungen aus Sicherungs­geschäften sowie LTI-Programmen enthielten im Jahr 2022 ausschließlich Aufwendungen aus Sicherungsgeschäften und entfielen im Wesentlichen auf Aufwendungen für Optionsprämien zur Sicherung von Erdgas­bezügen. Im Jahr 2021 waren Aufwendungen aus LTI-Programmen in Höhe von 37 Millionen € enthalten. Weitere Aufwendungen resultierten in beiden Jahren aus Marktwertänderungen von Währungsderivaten und sonstigen Sicherungsgeschäften.

Die Verluste aus Devestitionen und dem Abgang von lang­fristigen Vermögenswerten entstanden im Jahr 2022 im Zusammenhang mit der vereinbarten Devestition des Standorts De Meern­/Niederlande und im Jahr 2021 vor allem im Rahmen der Devestition des globalen Pigmentgeschäfts.

Der Aufwand aus den Zuführungen von Wert­berichtigungen auf betriebsbedingte Forderungen lag im Jahr 2022 wesentlich unter dem des Vorjahres, in dem insbesondere Wertberichtigungen im Zusammenhang mit einer Verkehrssteuer in Brasilien angefallen waren.

Die sonstigen Aufwendungen enthielten in beiden Jahren Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten, für REACH, für die Erbringung von Dienst- und anderen Serviceleistungen und für Gewährleistungen. Ebenso sind in beiden Jahren sonstige Aufwendungen für soziales Engagement und im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie angefallen.

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