10. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und sonstige Finanzanlagen

Joint Ventures und assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Die Buchwerte der Beteiligungen werden jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden oder sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht beziehungsweise vermindert. Ergeben sich Hinweise auf einen niedrigeren Wert einer Beteiligung, wird eine Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt und, falls erforderlich, eine ergebniswirksame Wertminderung vorgenommen. Bei börsennotierten assoziierten Unternehmen werden Aktienkurse in die Prüfung der Werthaltigkeit einbezogen und bilden die Grundlage der Bewertung, falls sich daraus die Indikation für eine dauerhafte Wertminderung oder Wertaufholung ergibt. Bei abweichenden Bilanzierungsregeln oder infolge von Kaufpreisallokationen werden Anpassungen am Ergebnis und am Beteiligungsbuchwert vorgenommen; dies betrifft insbesondere die Wintershall Dea AG, Kassel/Hamburg.

Explorations- und Feldesentwicklungsausgaben werden in dem nach der Equity-Methode bilanzierten Öl-und-Gas-Geschäft nach der „Successful Efforts Method“ bilanziert. Danach werden Aus­gaben für fündige Explora­tionsbohrungen sowie für fün­dige und nichtfün­dige Entwicklungsbohrungen aktiviert.

Die Equity-Ergebnisse der integralen Gesellschaften werden im EBIT und die der nicht-integralen Gesellschaften gemeinsam mit den Ergebnissen aus sonstigen Finanzanlagen im Beteiligungsergebnis ausgewiesen. Analog wird in der Bilanz zwischen integralen und nicht-integralen Equity-Beteiligungen differenziert. Die wesentliche Equity-Beteiligung, die als integral eingestuft wird, ist BASF-YPC Company Ltd., Nanjing/China, an der BASF und Sinopec mit je 50 % beteiligt sind und die den Verbundstandort in Nanjing/China betreibt. Wesentliche nicht-integrale Beteiligung ist das Öl- und Gasunternehmen Wintershall Dea AG, an dem BASF mit 72,7 % beteiligt ist. Die übrigen Anteile werden von LetterOne gehalten. Wintershall Dea ist als assoziiertes Unternehmen eingestuft, da in dem für die Entscheidungen über die relevanten Aktivitäten zuständigen Gremium neben BASF und LetterOne auch unabhängige Mitglieder vertreten sind und BASF entsprechend nur einen maßgeb­lichen Einfluss ausüben kann.

Stahl Lux 2 S.A., Luxemburg (BASF-Anteil 16,32 %), Quantafuel ASA, Oslo/Norwegen (BASF-Anteil 9,51 %) und CIMO Compagnie industrielle de Monthey S.A., Monthey/Schweiz (BASF-Anteil 15 %) werden als asso­ziierte Unternehmen eingestuft, da BASF in den relevanten Gremien vertreten ist und somit einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesellschaften ausüben kann.

10.1 Integrale Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Das Ergebnis aus integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, sank im Jahr 2022 um ins­gesamt 289 Millionen €. Davon entfielen 196 Millionen € auf die Beteiligung an BASF-YPC Company Ltd. sowie 41 Millionen € auf BASF MPCC Company Ltd., Zhanjiang/China, insbesondere aufgrund gestiegener Rohstoffkosten und rückläufiger Mengen. Daneben ergaben sich negative Ergebnisbeiträge bei der Lucura Versicherungs AG, Ludwigshafen am Rhein, aufgrund von Verlusten aus der Bewertung von Wertpapieren. Im Vorjahr hatte die Lucura positiv zum Ergebnis beigetragen.

Die Anteiligen Ergebnisse nach Steuern und sonstigen ergeb­niswirksamen Anpassungen der Joint Ventures sanken vor allem durch den geringeren Ergebnisbeitrag der BASF-YPC Com­pany Ltd.

Veränderungen des Konsolidierungskreises resultierten aus dem Übergang zur Vollkonsolidierung der Lucura Versicherungs AG zum 31. Dezember 2022 aufgrund der gestiegenen Bedeutung der Gesellschaft.

Die Anteiligen Veränderungen des Sonstigen Eigenkapitals enthielten direkt im Eigenkapital zu erfassende Aufwendungen und Erträge und betrafen neben umrechnungsbedingten Wert­änderungen auch Marktwertänderungen von Derivaten im Zusammenhang mit langfristigen Stromlieferverträgen, insbeson­dere beim Joint Venture HKZ Investor Holding B.V., Arnheim/Niederlande.

Die Zugänge im Jahr 2022 betrafen vor allem die Beteiligung am Joint Venture HKZ Investor Holding B.V. Die Gesellschaft hält die Anteile am Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid und verwaltet die mit dem Windpark abgeschlossenen Stromlieferverträge. Infolge des Verkaufs von 51 % der Anteile an der HKZ Investor Holding B.V. zum 12. April 2022 wird diese nicht mehr alleinig durch BASF, sondern gemeinschaftlich mit Allianz kontrolliert und als integrales Joint Venture nach der Equity-Methode einbezogen.

Die Abgänge betrafen Kapitalherabsetzungen des assoziierten Unternehmens Yara Freeport LLC, Freeport/Texas.

Umbuchungen enthielten im Jahr 2022 überwiegend Dividendenausschüttungen der BASF-YPC Company Ltd. (Joint Venture) sowie der Markor Meiou Chemical (Xinjiang) Co., Ltd., Korla/China (asso­ziiertes Unternehmen).

Weitere Informationen zur wesentlichen integralen at Equity bilanzierten Beteiligung BASF-YPC Company Ltd.

10.2 Nicht-integrale Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Das Ergebnis aus nicht-integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, sank im Jahr 2022 um 5.170 Millionen €, vor allem bedingt durch den negativen Ergebnisbeitrag der Wintershall Dea AG.

Aufgrund zunehmender Einschränkungen der Einflussnahme auf ihre Beteiligungen in Russland, unter anderem durch staatliche Eingriffe, hat Wintershall Dea diese im vierten Quartal 2022 entkonsolidiert. Die bei BASF bis dahin fortgeführten Zeitwertanpassungen aus dem Jahr 2019 wurden ebenfalls ausgebucht. Im Gegenzug hat Wintershall Dea die Beteiligungen als finanzielle Vermögenswerte nach IFRS 9 zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Dieser Wert wird massiv durch Eingriffe der russischen Regierung insbesondere im zweiten Halbjahr 2022 beeinträchtigt. Daher lag der Zugangswert der finanziellen Vermögenswerte mit 248 Millionen € deutlich unter dem bisherigen Wertbeitrag und führte zu einem Entkonsolidierungsverlust in Höhe von 4.353 Millionen € (einschließlich zuvor gebuchter Wertberichtigungen) im Beteiligungsergebnis von BASF. Darüber hinaus hat Wintershall Dea Wertberichtigungen auf weitere Vermögenswerte mit Russlandbezug erfasst: Infolge der Beschädigung der Nord Stream 1- und der Nord Stream 2-Pipelines wurden sowohl die Beteiligung an der Nord Stream AG (BASF-Anteil nach Steuern 997 Millionen €) als auch die Finanzierung der Nord Stream 2 (BASF-Anteil nach Steuern 729 Millionen €) im Laufe des Jahres 2022 voll wertberichtigt. Zusätzlich ergaben sich im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den resultierenden Sanktions- beziehungsweise Gegensanktionsmaßnahmen Wertminderungen auf das Gastransportgeschäft der Wintershall Dea in Höhe von 438 Millionen € (BASF-Anteil nach Steuern). Insgesamt beliefen sich die Entkonsolidierungseffekte sowie die Wertminderungen mit Russlandbezug im Ergebnis aus nicht-integralen Equity-Beteiligungen auf 6.517 Millionen € (BASF-Anteil nach Steuern).

Darüber hinaus erfasste Wintershall Dea für Wertminderungen und Wertzuschreibungen auf Vermögenswerte in Deutschland, Mexiko, Ägypten und Algerien Aufwendungen in Höhe von insgesamt 58 Millionen € (BASF-Anteil nach Steuern).

Für den seitens BASF erstellten Wertminderungstest zum 31. Dezem­ber 2022 wurden Nutzungswerte ermittelt. Die zugrunde liegenden Annahmen zu Produktions- und Kostenverläufen sowie die Preisannahmen von 2023 bis 2040 entsprechen im Wesent­lichen denen der Wintershall Dea. Für 2023 wurden ein Ölpreis von 85 US$/bbl Brent und ein Gaspreis (TTF) von 35 US$/mmBtu angenommen. Nach einem Rückgang des Ölpreises im Jahr 2024 auf etwa 71 US$/bbl beziehungsweise des Gaspreises in den Jahren 2024 bis 2028 bis auf rund 10 US$/mmBtu wird in der Folge jeweils eine Steigerung von nominal 2 % p.a. unterstellt. Die Diskontierung der erwarteten Zahlungsströme erfolgte mit länderspezifischen Kapitalkostensätzen, in denen die jeweiligen Länderrisiken und Steuersätze reflektiert sind. Die nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelten Euro-Kapitalkosten­sätze lagen zwischen 5,3 % und 25,0 % (Vorjahr zwischen 3,4 % und 14,3 %). Auf dieser Grundlage ergaben sich anteilige Wertminderungen in Höhe von 11 Millionen € nach Steuern sowie Wertzuschreibungen in Höhe von 55 Millionen € nach Steuern auf die fortgeführten Zeitwertanpassungen aus dem Jahr 2019. Die Beteiligung als Ganzes ist werthaltig.

Sowohl eine zehnprozentige Absenkung der Öl- und Gaspreisannahmen über die gesamte Planungsperiode als auch ein um einen Prozentpunkt höherer Kapitalkostensatz würden zu keinem Wertminderungsbedarf für die Beteiligung als Ganzes führen. Eine zehnprozentige Absenkung der Preise würde hingegen zu einer um 45 Millionen € (nach Steuern) geringeren anteiligen Wertzuschreibung und zusätzlich zu anteiligen Wertminderungen von 47 Millionen € nach Steuern führen. Bei einer Erhöhung der Kapitalkostensätze um einen Prozentpunkt ergäben sich geringere anteilige Wertzuschreibungen von 31 Millionen € nach Steuern.

• Mehr Informationen zur Wintershall Dea im Konzernlagebericht unter Nicht-integriertes Öl-und-Gas-Geschäft

Die Anteiligen Ergebnisse nach Steuern und sonstigen ergebniswirksamen Anpassungen der assoziierten Unternehmen sanken vor allem durch den negativen Ergebnisbeitrag der Wintershall Dea AG infolge der vorgenommenen Wertminderungen sowie des Verlusts aus der Entkonsolidierung der russischen Beteiligungen. Darüber hinaus ist hierin eine Wertminderung auf die Beteiligung an der Quantafuel ASA enthalten.

Die Anteiligen Veränderungen des Sonstigen Eigenkapitals beinhalteten überwiegend umrechnungs­bedingte Wertänderungen bei der Wintershall Dea. Mit der Entkonsolidierung der russischen Beteiligungen durch Wintershall Dea wurden im Jahr 2022 insgesamt 868 Millionen € Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung als Ertrag in die Ergebnisrechnung umgegliedert.

Umbuchungen enthielten im Jahr 2022 vor allem Dividendenzahlungen der Wintershall Dea. Im Vorjahr betrafen Umbuchungen vor allem die Umgliederung der bis Oktober 2021 gemeinschaftlich geführten Wintershall Dea von Joint Ventures in die assoziierten Unternehmen.

Weitere Informationen zur wesentlichen nicht-integralen at Equity bilanzierten Beteiligung Wintershall Dea

Die folgende Tabelle enthält Finanzinformationen der wesentlichen nicht-integralen at Equity bilanzierten Beteiligung Wintershall Dea einschließlich der bei Ersterfassung vorgenommenen Fair-Value-Anpassungen sowie der sich daraus ergebenden Ergebniseffekte.

10.3 Sonstige Beteiligungen und Finanzanlagen

Das Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen stieg im Jahr 2022 um 23 Millionen € im Vergleich zum Vorjahr, vor allem aufgrund gerin­gerer Aufwendungen aus der Bewertung von Beteiligungen zum Zeitwert.

Der Anstieg der langfristigen Wertpapiere im Jahr 2022 resultierte aus der Einbeziehung der Lucura Versicherungs AG, die seit dem 31. Dezember 2022 voll konsolidiert wird.