15. Leasingverhältnisse
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Als Leasingverhältnis gilt eine Vereinbarung, die dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren.
Leasingverträge können in andere Kontrakte eingebettet sein. Besteht gemäß den IFRS-Regelungen eine Trennungspflicht für ein eingebettetes Leasing, werden die Vertragsbestandteile separiert und nach den entsprechenden Regelungen bilanziert und bewertet.
Leasingverträge bestehen bei BASF als Leasingnehmer insbesondere im Zusammenhang mit Immobilien, Transportausstattungen und technischen Anlagen.
Als Leasingnehmer bilanziert BASF sämtliche Leasingverhältnisse und erfasst Nutzungsrechte (right-of-use assets) an Vermögenswerten sowie Verbindlichkeiten aus Leasingvereinbarungen unter Berücksichtigung folgender Prinzipien:
- BASF nimmt die Freistellungsregelung im Zusammenhang mit Leasingvereinbarungen mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten ab Bereitstellungsdatum sowie geringwertigen Vermögenswerten in Anspruch. Als geringwertige Vermögenswerte wurden grundsätzlich Leasinggegenstände mit einem Wert von maximal 5.000 € definiert.
- Die Leasingverbindlichkeiten werden mit dem Barwert der verbliebenen Leasingzahlungen unter Berücksichtigung des Grenzfremdkapitalzinssatzes bewertet.
- BASF bilanziert grundsätzlich Nichtleasingkomponenten wie Serviceleistungen getrennt von den Leasingzahlungen.
- Das Nutzungsrecht wird grundsätzlich in gleicher Höhe wie die Leasingverbindlichkeit aktiviert. Unterschiede ergeben sich gegebenenfalls aus vor der Bereitstellung des Leasinggegenstands geleisteten Leasingzahlungen abzüglich erhaltener Leasinganreize.
- Nach der Aktivierung wird das Nutzungsrecht grundsätzlich linear über die Leasinglaufzeit abgeschrieben.
- Eine Reihe von Leasingverträgen, insbesondere für Immobilien und Binnenschiffe, enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Beim Ansatz der Leasingverbindlichkeit werden Verlängerungs- und Kündigungsoptionen berücksichtigt, sofern BASF hinreichend sicher ist, dass diese Optionen zukünftig ausgeübt werden. Bei der Bestimmung der Vertragslaufzeiten werden sämtliche Tatsachen und Umstände berücksichtigt, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung von Verlängerungsoptionen oder die Nichtausübung von Kündigungsoptionen bieten. Laufzeitänderungen aus der Ausübung beziehungsweise Nichtausübung solcher Optionen werden nur berücksichtigt, wenn sie hinreichend sicher sind. Während des Bestehens eines Leasingverhältnisses werden die Einschätzungen und die Erwartungen, die zum Zeitpunkt der Zugangsbewertung der Leasingverbindlichkeit und des Nutzungsrechts getroffen wurden und hinsichtlich der zu leistenden Zahlungen nicht bereits zum Zeitpunkt der Bereitstellung abschließend feststehen, fortlaufend überprüft. Wenn bessere oder geänderte Erkenntnisse im Zeitablauf das erwartete Zahlungsprofil beeinflussen, erfolgt eine Neubewertung der Leasingverbindlichkeit.
- Wird ein bestehender Leasingvertrag nachträglich angepasst, ist eine Neubewertung der Leasingverbindlichkeit und des Nutzungsrechts erforderlich, wenn die Vertragsanpassung das Zahlungsprofil (gemäß dem Zins- und Tilgungsplan) oder den Umfang des Nutzungsrechts mengenmäßig oder in zeitlicher Dimension ändert.
Erläuterungen zu Leasingverhältnissen
BASF als Leasingnehmer
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31.12.2023 |
31.12.2022 |
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Leasingverbindlichkeiten |
Zinsanteil |
Künftige Leasingzahlungen |
Leasingverbindlichkeiten |
Zinsanteil |
Künftige Leasingzahlungen |
Folgejahr 1 |
350 |
51 |
401 |
330 |
43 |
373 |
Folgejahr 2 |
234 |
39 |
273 |
222 |
36 |
258 |
Folgejahr 3 |
171 |
32 |
203 |
150 |
30 |
180 |
Folgejahr 4 |
134 |
29 |
163 |
111 |
26 |
137 |
Folgejahr 5 |
106 |
26 |
132 |
85 |
23 |
108 |
Über 5 Jahre |
654 |
174 |
828 |
591 |
171 |
762 |
Summe |
1.649 |
351 |
2.000 |
1.489 |
329 |
1.818 |
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2023 |
2022 |
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Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten |
–53 |
–40 |
Aufwendungen für variable Leasingzahlungen, die nicht in die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten einbezogen sind |
–13 |
–33 |
Erträge aus Unterleasingverträgen |
2 |
20 |
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse |
–151 |
–156 |
Aufwendungen für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte |
–35 |
–22 |
Summe |
–250 |
–231 |
Im Jahr 2023 gab es keine wesentliche Sale-and-Leaseback-Transaktion. Im Jahr 2022 ist BASF mit dem Verkauf des Standorts Tarrytown/New York einen Mietvertrag über fünf Jahre für ein Gebäude eingegangen. Die Leasingverbindlichkeiten für diese Sale-and-Leaseback-Transaktion betrugen 9 Millionen € zum 31. Dezember 2023.
BASF als Leasinggeber
BASF tritt nur in unwesentlichem Umfang als Leasinggeber von Finanzierungsleasing auf. Die Forderungen aus Finanzierungsleasing lagen im Jahr 2023 bei 33 Millionen € (2022: 35 Millionen €). Die verleasten Vermögensgegenstände betrafen im Wesentlichen Gebäude und Produktionsanlagen.
Aus Operating-Leasingverträgen ergaben sich im Jahr 2023 Ansprüche in Höhe von insgesamt 254 Millionen € (2022: 268 Millionen €). Für die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens bestanden – wie schon im Vorjahr – in keinem wesentlichen Umfang Operating-Leasingverhältnisse.
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31.12.2023 |
31.12.2022 |
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Folgejahr 1 |
49 |
46 |
Folgejahr 2 |
40 |
39 |
Folgejahr 3 |
38 |
39 |
Folgejahr 4 |
37 |
38 |
Folgejahr 5 |
36 |
37 |
Über 5 Jahre |
54 |
69 |
Summe |
254 |
268 |
|
2023 |
2022 |
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Erträge aus Finanzierungsleasingverhältnissen |
2 |
2 |
davon Finanzertrag auf die Nettoinvestition in das Leasingverhältnis |
2 |
2 |
Erträge aus Operating-Leasingverhältnissen |
46 |
46 |
davon Erträge aus variablen Leasingzahlungen, die nicht von einem Index oder Zinssatz abhängen |
1 |
– |
Summe |
48 |
48 |