BASF-Bericht 2022

15. Sachanlagen

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer verrechneten planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Die Neu­bewertungs­methode wird nicht angewendet. Geringwertige Anlagegegenstände werden im Erwerbsjahr als Aufwand erfasst.

Die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemein­kosten sowie der allgemeinen Verwaltungskosten der mit der Anlagenerrichtung befassten Bereiche.

Aufwendungen für turnusmäßige Wartungen von Groß­anlagen werden in Höhe der Kosten der Maßnahme als separater Ver­mögenswert angesetzt und linear über den Zeitraum bis zur nächsten Wartung abgeschrieben. Die Kosten des Austauschs von Komponenten werden als Vermögenswert erfasst, sofern ein zukünftiger zusätz­licher Nutzen erwartet wird. Der Buchwert der ausgetauschten Komponenten wird ausgebucht. Die Kosten der Instandhaltung und Reparatur im Rahmen des normalen Geschäftsbetriebs werden als Aufwand erfasst.

Als Leasingnehmer bilanziert BASF grundsätzlich alle Leasingverhältnisse. Die Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen und die Leasingverbindlichkeiten werden zum Barwert der eingegangenen Zahlungsverpflichtungen bewertet.

Die zur Erzielung von Wertsteigerungen oder Mieteinnahmen gehaltenen Immobilien (Investment Properties) sind unwesentlich und werden zu Anschaffungskosten abzüglich plan­mäßiger Abschreibungen beziehungsweise zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Das bewegliche und das unbewegliche Anlagevermögen werden grundsätzlich linear abgeschrieben. Die voraussichtlichen Nutzungsdauern und Abschreibungsverläufe von Sachanlagen beruhen auf Erfahrungen, Planungen und Schätzungen. Abschreibungs­methoden, Nutzungsdauern und Restwerte werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft.

Die durchschnitt­lichen gewichteten Abschreibungsdauern betrugen:

Durchschnittliche gewichtete Abschreibungsdauern in Jahren

 

2022

2021

Gebäude und bauliche Betriebsvorrichtungen

17

18

Technische Anlagen und Maschinen

11

11

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

7

7

Bei Vorliegen eines Hinweises auf eine mögliche Wertminderung wird ein Wertminderungstest durchgeführt. Wertminderungen auf Sachanlagen werden vorgenommen, wenn der erziel­bare Betrag unter dem Buchwert liegt. Die Bewertung erfolgt anhand des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Verkaufskosten oder des Nutzungswerts. Die Wert­minderung erfolgt in Höhe des Unterschieds zwischen dem bisherigen Buchwert und dem erzielbaren Betrag. Sollten die Gründe für eine Wertminderung entfallen, werden ent­sprechende Wertaufholungen vor­genommen bis zu dem Wert, der sich ergeben hätte, wenn keine Wertminderung erfasst worden wäre. Wertminderungen und Wertaufholungen werden grundsätzlich in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen ausgewiesen.

Fremdkapitalkosten: Die direkt zurechenbaren Fremd­kapital­kosten, die im Rahmen des Erwerbs, des Baus oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts anfallen, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Ein qualifizierter Ver­mögenswert liegt vor, wenn sich der Prozess zur Versetzung des Vermögenswerts in den gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr erstreckt. Fremd­kapital­kosten werden bis zu dem Zeitpunkt aktiviert, ab dem der Vermögenswert für die vorgesehene Nutzung bereit ist. Dabei wurde ein Fremdkapitalkostensatz von 1,25 % (Vorjahr: 1,25 %) zugrunde gelegt, der gegebenenfalls länderspezifisch angepasst wurde. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfallens ergebniswirksam erfasst.

Staatliche Zuschüsse: Zuwendungen der öffentlichen Hand für den Erwerb oder den Bau von Sachanlagen verringern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der betreffenden Vermögenswerte. Sonstige gewährte Zuschüsse oder Beihilfen werden sofort als Sonstiger betrieblicher Ertrag erfasst beziehungsweise abgegrenzt und über den zugrunde liegenden Zeitraum aufgelöst.

  • XLS
Entwicklung der Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte auf Leasinggegenstände 2022 (Millionen €)

 

Grund­stücke

Nutzungs­rechte Grund­stücke

Gebäude

Nutzungs­rechte Gebäude

Technische Anlagen und Maschinen

Nutzungs­rechte technische Anlagen und Maschinen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts­ausstattung

Nutzungs­rechte andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts­ausstattung

Geleistete Anzah­lungen und Anlagen im Bau

Geleistete Anzah­lungen auf Nutzungs­rechte

Summe

Anschaffungs- und Herstellungskosten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2022

905

544

11.495

982

46.781

624

5.058

756

3.735

150

71.030

Veränderungen des Konsolidierungskreises

0

0

–17

–1

–3

0

–2

–1

0

–24

Zugänge

46

49

168

184

793

112

237

236

3.017

4.842

Abgänge

–19

–2

–260

–153

–961

–23

–245

–117

–26

–1.805

Umbuchungen

2

150

319

–8

1.153

0

143

0

–1.609

–150

0

Umbuchungen in Veräußerungsgruppen

–4

–3

–7

–1

10

–5

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

9

–9

153

30

804

23

78

12

8

1.108

Stand am 31.12.2022

939

732

11.855

1.036

48.559

736

5.268

886

5.135

75.145

Abschreibungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2022

54

125

7.115

408

37.138

316

3.833

435

53

49.477

Veränderungen des Konsolidierungskreises

0

0

–16

–1

–3

–2

0

–22

Zugänge

12

23

416

133

2.258

96

377

177

57

3.549

davon Wertberichtigungen

11

36

2

257

0

7

0

57

369

Abgänge

–8

–2

–219

–121

–922

–19

–230

–104

–22

–1.647

Umbuchungen

0

0

6

–6

13

0

0

0

–13

0

Umbuchungen in Veräußerungsgruppen

–1

0

0

0

–1

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

3

0

96

18

631

10

54

9

1

823

Stand am 31.12.2022

61

146

7.399

433

39.115

402

4.032

515

76

52.179

Nettobuchwert am 31.12.2022

878

585

4.456

603

9.444

333

1.236

371

5.059

22.967

Zugänge zu Sachanlagen aus Investitionsprojekten (ohne Leasingverhältnisse) beliefen sich im Jahr 2022 auf 4.261 Millionen €. Investitionen erfolgten insbesondere an den Standorten Ludwigshafen, Antwerpen/Belgien, Zhanjiang/China, Geismar/Louisiana sowie Schwarzheide. Wesentliche Investitionen betrafen den Aufbau der Infrastruktur und diverse technische Anlagen an dem neuen Verbundstandort Zhanjiang sowie den Neubau beziehungsweise die Erweiterung der Produktionsanlagen für Ethylen­oxid und Polyethylenoxid in Antwerpen und in Ludwigs­hafen. Des Weiteren umfassten Investitionen den Neubau der Infrastruktur und der Produktionsanlagen für Batteriematerialien in Schwarzheide. Zuwendungen der öffentlichen Hand aus der Förderung von Investitionsmaßnahmen reduzierten die Anlagenzugänge in Höhe von 7 Millionen €.

Abschreibungen enthielten im Jahr 2022 Wertminderungen in Höhe von 390 Millionen € und Wertaufholungen in Höhe von 20 Mil­lionen €.

Wertminderungen von 80 Millionen € betrafen Anlagen im Bau, Technische Anlagen und Maschinen, Gebäude und Grundstücke sowie andere Anlagen an einem Produktions­standort des Segments Surface Technologies in Europa aufgrund der geplanten Devesti­tion des Standorts. Des Weiteren erfolgte eine Vollabschreibung in Höhe von 24 Millionen € aufgrund der Schließung einer Produktions­anlage des Segments Materials in Nordamerika. Darüber hinaus wurden mehrere ältere Anlagen in Ludwigshafen des Segments Materials mit einem Restbuchwert von 13 Millionen € voll abgeschrieben. Wertminderungen auf Anlagen im Bau betrafen insbesondere nicht fortgeführte Investitionsprojekte. Die sich verschlechternde Kostenposition in Europa, insbesondere aufgrund des deutlich gestiegenen Gaspreises, führte zu zeit­weisen Produktionseinstellungen sowie niedriger Auslastung verschiedener Anlagen in Europa, insbesondere in Ludwigshafen. Die Werthaltigkeit der betroffenen Anlagen wurde daher überprüft. Daraus resultierte die teilweise Wertminderung einer Produktionsanlage im Segment Chemicals in Höhe von 195 Millionen €. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts in Höhe von 350 Millionen € wurde unterstellt, dass die Gaspreise in Deutschland in den kommenden drei Jahren nur langsam wieder auf ein Niveau zurückgehen, das zu einer Kostenposition führt, die mit dem in anderen Regionen vergleichbar ist. Für die Ermittlung des Nutzungswerts wurde ein Kapitalkostensatz nach Steuern von 8,22 % verwendet, der an das Risiko dieser Planungsrechnung angepasst wurde. Dies entspricht einem Kapitalkostensatz vor Steuern von 12,0 %.

Wertauf­holungen in Höhe von 20 Millionen € ergaben sich im Wesentlichen durch einen gestiegenen beizulegenden Zeitwert für im Jahr 2020 wertgeminderte Anlagen an einem Standort in Nordamerika.

Umbuchungen enthielten im Wesentlichen die Umgliederungen von betriebsbereiten Vermögenswerten aus den Anlagen im Bau in die übrigen Anlageklassen.

Die Umbuchungen in Veräußerungsgruppen betrafen die Anpassung der Umgliederungsbeträge des ausgegliederten Kaolin­mineralien­geschäfts.

Umrechnungsbedingte Wertänderungen erhöhten die Sach­anlagen um 286 Millionen € und resultierten insbesondere aus der Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro.

  • XLS
Entwicklung der Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte auf Leasinggegenstände 2021 (Millionen €)

 

Grund­stücke

Nutzungs­rechte Grund­stücke

Gebäude

Nutzungs­rechte Gebäude

Technische Anlagen und Maschinen

Nutzungs­rechte technische Anlagen und Maschinen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts­ausstattung

Nutzungs­rechte andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts­ausstattung

Geleistete Anzah­lungen und Anlagen im Bau

Geleistete Anzah­lungen auf Nutzungs­rechte

Summe

Anschaffungs- und Herstellungskosten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2021

947

451

10.749

834

43.902

505

4.773

690

3.164

66.015

Veränderungen des Konsolidierungskreises

0

–2

–2

0

–2

–2

–1

0

–10

Zugänge

7

11

141

168

814

98

203

186

2.301

150

4.078

Zugänge aus Akquisitionen

39

104

149

3

38

332

Abgänge

–8

–1

–97

–49

–556

–12

–171

–134

–140

–1.168

Umbuchungen

–5

10

310

1.392

118

–1.723

102

Umbuchungen in Veräußerungsgruppen

–59

0

–60

–2

–360

0

–15

–5

–9

0

–510

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

25

37

350

31

1.442

33

150

20

104

2.193

Stand am 31.12.2021

905

544

11.495

982

46.781

624

5.058

756

3.735

150

71.030

Abschreibungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand am 01.01.2021

66

100

6.689

292

34.882

229

3.576

357

177

46.368

Veränderungen des Konsolidierungskreises

–2

–2

0

–1

–3

–1

0

–1

–9

Zugänge

–3

17

380

129

1.921

80

331

173

35

3.064

davon Wertberichtigungen

–3

27

8

72

3

35

142

Abgänge

0

–1

–83

–27

–517

–8

–163

–103

–132

–1.033

Umbuchungen

2

3

–1

131

–1

–32

102

Umbuchungen in Veräußerungsgruppen

–13

0

–45

–1

–336

–11

–3

0

0

–409

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

4

9

174

16

1.058

14

104

11

5

1.395

Stand am 31.12.2021

54

125

7.115

408

37.138

316

3.833

435

53

49.477

Nettobuchwert am 31.12.2021

852

419

4.380

574

9.642

308

1.225

321

3.681

150

21.553

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