22. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Den meisten Mitarbeitenden werden neben den Anwartschaften auf Leistungen aus der gesetzlichen Altersversorgung Versorgungsleistungen aus beitrags- oder leistungsorientierten Versorgungsplänen gewährt. Die Leistungen bemessen sich in der Regel nach Beschäftigungsdauer, Bezügen oder Beiträgen der begünstigten Mitarbeitenden unter Berücksichtigung der arbeits-, steuer- und sozialrechtlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern. Um die Risiken veränderter Kapitalmarktbedingungen und demografischer Entwicklungen zu begrenzen, werden den Mitarbeitenden seit einigen Jahren für zukünftige Dienstzeiten fast ausschließlich beitragsorientierte Pläne angeboten.
Das Group Pension Committee überwacht die Risiken aller Pensionspläne konzernweit hinsichtlich der Finanzierung der zugesagten Leistungen und der Portfoliostruktur der vorhandenen Pensionsvermögen. Organisation, Verantwortlichkeiten, Strategie, Durchführung und Berichterstattungspflichten sind für die zuständigen Facheinheiten schriftlich dokumentiert.
Die folgende Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden beschreibt die leistungsorientierten Versorgungszusagen.
Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Dabei werden unter anderem Annahmen zu folgenden Bewertungsparametern verwendet: künftige Entwicklung der Arbeitsentgelte und Renten sowie der Inflation, Fluktuation der Mitarbeitenden sowie die Lebenserwartung der Versorgungsberechtigten. Die Abzinsung der Verpflichtungen erfolgt auf Basis der Rendite hochwertiger festverzinslicher Unternehmensanleihen.
Vergleichbare Verpflichtungen, insbesondere aus Zusagen nordamerikanischer Gruppengesellschaften zur Übernahme von Krankheitskosten und Lebensversicherungsprämien pensionierter Mitarbeitender sowie von deren Angehörigen, werden als Rückstellungen für ähnliche Verpflichtungen ausgewiesen.
Für die Ermittlung der Höhe der Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematische Gutachten verwendet.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Schätzungsänderungen in Bezug auf versicherungsmathematische Annahmen, die der Berechnung der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen zugrunde liegen, die Differenz zwischen normiertem und tatsächlichem Ertrag des Planvermögens sowie Effekte aus der Vermögenswertbegrenzung werden ergebnisneutral in den Sonstigen Eigenkapitalposten ausgewiesen.
Rahmenbedingungen der Pläne
In einigen Ländern – insbesondere in Deutschland, den USA, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz – bestehen Pensionsverpflichtungen, die staatlicher Aufsicht oder vergleichbaren rechtlichen Beschränkungen unterliegen. Zum Beispiel bestehen Mindestdotierungsvorschriften, die eine Deckung der Pensionsverpflichtungen auf Grundlage versicherungsmathematischer Annahmen vorschreiben, die von den Annahmen nach IAS 19 abweichen. Darüber hinaus unterliegen Teile des Pensionsvermögens bei der Vermögensanlage für einzelne Vermögensklassen Einschränkungen in qualitativer und quantitativer Hinsicht. Hieraus können jährlich schwankende Unternehmensbeiträge, Finanzierungsmaßnahmen und Verpflichtungsübernahmen zugunsten der Versorgungseinrichtungen resultieren, um die aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu erfüllen.
Die Verpflichtungen und das gegebenenfalls vorhandene Pensionsvermögen der bestehenden Pensionspläne sind demografischen, rechtlichen und ökonomischen Risiken ausgesetzt. Ökonomische Risiken resultieren hauptsächlich aus unvorhergesehenen Entwicklungen an den Güter- und Kapitalmärkten. Dies betrifft zum Beispiel Rentenanpassungen in Abhängigkeit von der Inflation in Deutschland und im Vereinigten Königreich sowie die Auswirkungen der Diskontierungssätze auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen.
Die Strategie der BASF-Gruppe zur Finanzierung der zugesagten Leistungen orientiert sich an den spezifischen aufsichts- und steuerrechtlichen Regelungen in den einzelnen Ländern.
In einigen Ländern wurden Versorgungszusagen erteilt, bei denen eine Subsidiärhaftung des Arbeitgebers besteht. In mehreren Ländern enthalten die Versorgungszusagen in geringem Umfang Mindestverzinsungsgarantien. Im Falle, dass der Versorgungsträger die für die Gewährung der Mindestgarantie erforderlichen Erträge nicht erwirtschaften kann, wäre sie im Rahmen der Subsidiärhaftung des Arbeitgebers durch diesen zu erbringen. Soweit die Ausgestaltung und Durchführung der Versorgungszusage sowie die Vermögenssituation des Versorgungsträgers dazu führen, dass die Inanspruchnahme des Arbeitgebers unwahrscheinlich ist, werden diese Pläne als beitragsorientierte Pläne behandelt.
Beschreibung der leistungsorientierten Pläne
Im Folgenden wird die typische Planstruktur in den einzelnen Ländern beschrieben. Insbesondere aufgrund der Übernahme von Plänen im Rahmen von Akquisitionen können abweichende Regelungen bestehen, die aber keine wesentlichen Auswirkungen auf die Planbeschreibungen der einzelnen Länder haben.
Deutschland
Für die BASF SE und deutsche Gruppengesellschaften wird eine Grundversorgung über die rechtlich selbständige BASF Pensionskasse VVaG gewährt, die aus Mitglieds- und Unternehmensbeiträgen sowie den erzielten Vermögenserträgen finanziert wird. Die BASF SE sichert die erforderlichen Zuwendungen zu, um die Leistungen der BASF Pensionskasse VVaG ausreichend zu finanzieren. Für einen Teil der über die BASF Pensionskasse VVaG finanzierten Leistungen bestehen Anpassungspflichten, die von ihren Mitgliedsunternehmen getragen werden, wenn die BASF Pensionskasse VVaG diese aufgrund aufsichtsrechtlicher Rahmenbedingungen nicht übernehmen kann. Im Jahr 2004 wurde die leistungsorientierte Grundversorgung für neu in die deutschen BASF-Gesellschaften eintretende Mitarbeitende geschlossen und durch einen beitragsorientierten Plan ersetzt. Zum 1. Juli 2021 wurde für Neueintritte in die deutschen BASF-Gesellschaften ein neuer beitragsorientierter Plan eingeführt. Über die Grundversorgung hinausgehende Zusagen von Betriebsrenten sind bei der BASF SE im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements über die BASF Pensionstreuhand e.V. und bei den deutschen Gruppengesellschaften überwiegend durch Pensionsrückstellungen finanziert. Seit 2022 erhalten neu eintretende Mitarbeitende eine wertpapiergebundene Pensionszusage, während für die anderen Mitarbeitenden Leistungen überwiegend in Form von Bausteinplänen zugesagt wurden. Darüber hinaus wird den Mitarbeitenden die Möglichkeit eingeräumt, an unterschiedlichen Plänen zur Entgeltumwandlung teilzunehmen.
USA
Den Mitarbeitenden werden Leistungen aus beitragsorientierten Plänen gewährt.
Die bestehenden leistungsorientierten Pensionspläne wurden mit Wirkung für das Jahr 2010 für weitere dienstzeitabhängige Steigerungen geschlossen und die erworbenen Leistungen festgeschrieben. Ein Anspruch auf inflationsbedingte Rentenanpassungen besteht nicht.
Die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen der Pläne basieren auf dem US-amerikanischen Employee Retirement Income Security Act (ERISA), in dem eine Mindestfinanzierung der Pläne vorgeschrieben wird. Unternehmensbeiträge, die zur Gewährleistung dieser Mindestfinanzierung erforderlich sind, werden im Rahmen einer versicherungsmathematischen Bewertung ermittelt. Darüber hinaus bestehen Pensionspläne ohne Vermögensdeckung, die nicht ERISA unterliegen.
Zusätzliche pensionsähnliche Verpflichtungen ergeben sich aus Plänen für die Übernahme von Gesundheitskosten und von Lebensversicherungsprämien für pensionierte Mitarbeitende und deren Angehörige. Diese Pläne sind für Neueintritte seit 2007 geschlossen. Die Höhe der Erstattungsleistungen bei diesen Plänen ist festgeschrieben.
Schweiz
Die Mitarbeitenden der BASF-Gruppe in der Schweiz erhalten eine betriebliche Altersversorgung, die durch eine Pensionskasse aus Firmen- und Mitarbeitendenbeiträgen sowie den erzielten Vermögenserträgen finanziert wird. Aufgrund der Einbeziehung der gesetzlich obligatorischen Mindestversorgung gemäß dem schweizerischen Gesetz über die berufliche Vorsorge („BVG“) werden die Pensionspläne als leistungsorientierte Pläne bilanziert. Alle Leistungen sind sofort unverfallbar. Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist der Arbeitgeber zur Leistung von Unternehmensbeiträgen verpflichtet, die den Pensionsplänen die Gewährung einer Mindestleistungshöhe ermöglichen. Die Verwaltung der Pensionspläne erfolgt über paritätisch durch Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter besetzte Stiftungsräte, die die Leistungspläne und die Vermögensanlage steuern und überwachen.
Vereinigtes Königreich
Den Mitarbeitenden werden Leistungen aus einem beitragsorientierten Plan gewährt.
Darüber hinaus unterhält die BASF-Gruppe im Vereinigten Königreich leistungsorientierte Pläne, die für künftige dienstzeitabhängige Steigerungen geschlossen wurden. Für die Begünstigten der leistungsorientierten Pläne ist ein Inflationsausgleich bis zum Rentenbeginn gesetzlich vorgeschrieben.
Die Finanzierung der Pläne wird durch die Vorschriften der Regulierungsbehörde für Pensionen und die entsprechenden sozial- und arbeitsrechtlichen Vorschriften bestimmt. Die leistungsorientierten Pläne werden von einer Treuhandgesellschaft verwaltet, deren geschäftsführendes Organ (Board of Trustees) gemäß Treuhandvereinbarung und Gesetz die Interessen der Begünstigten vertritt und die zukünftige Erfüllbarkeit der Leistungen sicherstellt. Die notwendige Finanzierung wird alle drei Jahre durch technische Bewertungen nach Maßgabe der lokalen Vorschriften bestimmt.
Übrige Länder
Bei Gruppengesellschaften in den übrigen Ländern werden Versorgungszusagen teilweise durch Pensionsrückstellungen, überwiegend aber durch externe Versicherungen oder Pensionsfonds abgedeckt.
Versicherungsmathematische Annahmen
Der Bewertung der Pensionsverpflichtungen liegen folgende wesentliche Annahmen zugrunde:
|
Deutschland |
USA |
Schweiz |
Vereinigtes Königreich |
||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
2022 |
2021 |
2022 |
2021 |
2022 |
2021 |
2022 |
2021 |
Rechnungszinsfuß |
3,70 |
1,10 |
5,30 |
2,70 |
2,20 |
0,40 |
4,80 |
2,00 |
Rententrend |
2,20 |
1,60 |
– |
– |
– |
– |
3,40 |
3,50 |
|
Deutschland |
USA |
Schweiz |
Vereinigtes Königreich |
||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
2022 |
2021 |
2022 |
2021 |
2022 |
2021 |
2022 |
2021 |
Rechnungszinsfuß |
1,10 |
0,70 |
2,70 |
2,30 |
0,40 |
0,10 |
2,00 |
1,50 |
Rententrend |
1,60 |
1,50 |
– |
– |
– |
– |
3,50 |
3,10 |
Die zur Bestimmung des Anwartschaftsbarwerts am 31. Dezember festgelegten Annahmen werden im folgenden Geschäftsjahr für die Ermittlung des Aufwands aus Pensionsplänen verwendet.
Bei der Bewertung der wesentlichen Pensionsverpflichtungen der BASF-Gruppe wurde bislang ein gruppenweit einheitliches Verfahren zur Ableitung der Diskontierungszinssätze angewendet. Im Rahmen dieses Verfahrens wurden die Diskontierungszinssätze aus den Renditen von Unternehmensanleihen der jeweiligen Währungsräume mit einem Emissionsvolumen von mehr als 100 Millionen Einheiten der jeweiligen Währung abgeleitet, die mit einem Rating von mindestens AA– bis AA+ von mindestens einer der drei Ratingagenturen Fitch, Moody’s oder Standard & Poor’s bewertet wurden. Zum 31. Dezember 2022 wurde bei der Ermittlung der wesentlichen Pensionsverpflichtungen in Deutschland, den USA, der Schweiz und im Vereinigten Königreich das Verfahren zur Herleitung der Diskontierungssätze auf ein Standardmodell, das Willis Towers Watson RATE:Link Modell, umgestellt. Auf Konzernebene führt die Umstellung des Verfahrens zu einem um 664 Millionen € höheren Verpflichtungsumfang, wobei die Effekte primär auf die Pensionspläne in Deutschland zurückzuführen sind. Die Verwendung des bisherigen Verfahrens hätte einen um 30 Basispunkte höheren Diskontierungssatz für Deutschland ergeben.
Ein Großteil der inländischen Pensionsverpflichtungen unterliegt aufgrund gesetzlicher Regelungen einer regelmäßigen Anpassung anhand der zwischenzeitlichen Inflationsentwicklung. Für 2022 wurde eine Inflationsrate von 10 % zugrunde gelegt. Die langfristige Inflationsannahme wurde im Jahr 2022 von 1,60 % auf 2,20 % angepasst.
Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt grundsätzlich anhand der aktuellen Sterbetafeln zum 31. Dezember des jeweiligen Berichtsjahres, die letztmals im Jahr 2019 für die Verpflichtungen in Deutschland beziehungsweise 2021 für die Verpflichtungen in der Schweiz aktualisiert wurden. Im Jahr 2022 wurden die Sterbetafeln für die Verpflichtungen in den USA angepasst.
Deutschland |
Heubeck Richttafeln 2018G (modifiziert) |
---|---|
USA |
Pri-2012 base mortality tables with Scale MP-2021 projection |
Schweiz |
BVG 2020 generational with CMI 2018 mortality improvement |
Vereinigtes Königreich |
S2PxA (Standardsterblichkeitstafeln für selbstverwaltete Pläne (SAPS)) |
Sensitivitätsanalysen
Eine Änderung der wesentlichen versicherungsmathematischen Parameter hätte folgende Auswirkungen auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen:
|
Anstieg um 0,5 Prozentpunkte |
Rückgang um 0,5 Prozentpunkte |
||
---|---|---|---|---|
|
2022 |
2021 |
2022 |
2021 |
Rechnungszinsfuß |
–1.305 |
–2.115 |
1.477 |
2.420 |
Rententrend |
985 |
1.533 |
–846 |
–1.267 |
Für die Bestimmung der Auswirkungen auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen bei Änderung der zugrunde liegenden Parameter wurde eine alternative Bewertung der Pensionsverpflichtungen durchgeführt. Eine lineare Extrapolation dieser Werte bei abweichenden Veränderungen der Annahmen oder die Addition bei Kombination der Veränderung einzelner Annahmen ist nicht möglich.
Erläuterung der Beträge in Gewinn- und Verlustrechnung sowie Bilanz
|
2022 |
2021 |
---|---|---|
Aufwand aus leistungsorientierten Pensionsplänen |
357 |
423 |
Aufwand aus beitragsorientierten Pensionsplänen |
344 |
308 |
Aufwand für Altersversorgung (im Ergebnis der Betriebstätigkeit erfasst) |
701 |
731 |
|
|
|
Nettozinsaufwand aus unterdeckten Pensionsplänen und ähnlichen Verpflichtungen |
102 |
85 |
Nettozinsertrag aus überdeckten Pensionsplänen |
–21 |
–3 |
Aufwand für Altersversorgung (im Finanzergebnis erfasst) |
81 |
82 |
Im Finanzergebnis wird die Verzinsung für den zum Jahresanfang bestehenden Nettobilanzansatz verrechnet. Diese ergibt sich als Differenz zwischen den Zinskosten auf den Anwartschaftsbarwert und dem normierten Vermögensertrag aus dem Pensionsvermögen sowie den Zinskosten für die Vermögenswertbegrenzung. Bei der Ermittlung der Verzinsung sind die im Laufe des Geschäftsjahres zu erwartenden Beitragszahlungen und Rentenzahlungen zu berücksichtigen.
Der Nettozinsaufwand des jeweiligen Geschäftsjahres basiert auf dem Rechnungszinsfuß und dem Anwartschaftsbarwert zu Beginn des Jahres.
|
2022 |
2021 |
---|---|---|
Anwartschaftsbarwert am 01.01. |
28.629 |
29.840 |
Laufender Dienstzeitaufwand |
373 |
419 |
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand |
2 |
1 |
Planänderungen |
–12 |
–21 |
Zinskosten auf den Anwartschaftsbarwert |
379 |
276 |
Rentenzahlungen |
–1.126 |
–1.084 |
Mitarbeitendenbeiträge |
37 |
37 |
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste |
–6.800 |
–1.496 |
davon Anpassungen der finanzwirtschaftlichen Annahmen |
–7.712 |
–1.505 |
Anpassungen der demografischen Annahmen |
–12 |
–117 |
erfahrungsbedingte Anpassungen |
924 |
126 |
Effekte aus Akquisitionen und Devestitionen |
0 |
171 |
Sonstige Veränderungen |
–4 |
–19 |
Währungseffekte |
192 |
505 |
Anwartschaftsbarwert am 31.12. |
21.670 |
28.629 |
Im Jahr 2022 beruhten die Effekte aus Planänderungen aus der Umstellung von einem Endgehaltsplan auf einen beitragsorientierten Plan für zukünftige Dienstjahre in den Niederlanden. Im Jahr 2021 wurden Anwartschaften und zugehörige Vermögenswerte aus dem Pensionsplan in Kanada an einen externen Versicherungsträger übertragen.
Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der Verpflichtungen betrug zum 31. Dezember 2022 13,2 Jahre (Vorjahr: 16,6 Jahre).
|
2022 |
2021 |
---|---|---|
Pensionsvermögen am 01.01. |
23.130 |
21.400 |
Normierter Ertrag des Pensionsvermögens |
300 |
194 |
Abweichung des tatsächlichen Vermögensertrags vom normierten Vermögensertrag |
–2.641 |
1.935 |
Unternehmensbeiträge |
144 |
151 |
Mitarbeitendenbeiträge |
37 |
37 |
Rentenzahlungen |
–1.009 |
–952 |
Effekte aus Akquisitionen und Devestitionen |
– |
216 |
Planänderungen |
– |
–21 |
Sonstige Veränderungen |
–21 |
–264 |
Währungseffekte |
143 |
434 |
Pensionsvermögen am 31.12. |
20.083 |
23.130 |
Der normierte Ertrag des Pensionsvermögens wird durch Multiplikation des Planvermögens am Jahresanfang mit dem am Jahresanfang zur Abzinsung der bestehenden Verpflichtungen verwendeten Rechnungszinsfuß unter Berücksichtigung der unterjährigen Renten- und Beitragszahlungen ermittelt.
In der Position Effekte aus Akquisitionen und Devestitionen sind im Vorjahr die im Zusammenhang mit der Veräußerung des Pigmentgeschäfts bei BASF verbleibenden Verpflichtungen und Pensionsvermögen sowie eine damit verbundene Einlage in das Pensionsvermögen dargestellt.
Bei kontinuierlicher Überwachung des Finanzierungsbedarfs der Pensionspläne ist BASF bestrebt, die erforderlichen Renditen zu erzielen, um Finanzierungslücken im Laufe der Zeit zu schließen. Die derzeit erwarteten Unternehmensbeiträge für 2023 belaufen sich auf rund 140 Millionen €.
|
2022 |
2021 |
---|---|---|
Nettobilanzansatz am 01.01. |
–5.499 |
–8.440 |
Laufender Dienstzeitaufwand |
–373 |
–419 |
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand |
–2 |
–1 |
Planänderungen |
12 |
0 |
Zinskosten auf den Anwartschaftsbarwert |
–379 |
–276 |
Normierter Ertrag des Pensionsvermögens |
300 |
194 |
Abweichung des tatsächlichen Vermögensertrags vom normierten Vermögensertrag |
–2.641 |
1.935 |
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste beim Anwartschaftsbarwert |
6.800 |
1.496 |
Rentenzahlungen ohne Inanspruchnahme des Pensionsvermögens |
117 |
132 |
Unternehmensbeiträge |
144 |
151 |
Effekte aus Akquisitionen und Devestitionen |
0 |
45 |
Sonstige Veränderungen |
–17 |
–245 |
Währungseffekte |
–49 |
–71 |
Vermögenswertbegrenzung des Pensionsvermögens |
–431 |
– |
Nettobilanzansatz am 31.12. |
–2.018 |
–5.499 |
davon Vermögenswerte aus überdeckten Plänen |
792 |
661 |
Pensionsrückstellungen |
2.810 |
6.160 |
|
Pensionsverpflichtungen |
Planvermögen |
Vermögenswertbegrenzung |
Nettobilanzansatz |
||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
2022 |
2021 |
2022 |
2021 |
2022 |
2021 |
2022 |
2021 |
Deutschland |
15.219 |
20.400 |
14.108 |
15.498 |
– |
– |
–1.111 |
–4.902 |
USA |
2.876 |
3.563 |
1.977 |
2.610 |
– |
– |
–899 |
–953 |
Schweiz |
1.561 |
1.812 |
2.007 |
2.212 |
–431 |
– |
15 |
400 |
Vereinigtes Königreich |
1.260 |
1.967 |
1.368 |
2.178 |
– |
– |
108 |
211 |
Übrige |
754 |
887 |
623 |
632 |
– |
– |
–131 |
–255 |
Summe |
21.670 |
28.629 |
20.083 |
23.130 |
–431 |
– |
–2.018 |
–5.499 |
Erläuterung des Planvermögens
Die Ziel-Portfoliostruktur der Pensionspläne wird mithilfe von Asset-Liability-Studien ermittelt und regelmäßig überprüft. Danach werden die Vermögensanlagen unter Berücksichtigung der Risiken der einzelnen Anlageklassen und der regulatorischen Bestimmungen für die Anlage von Pensionsvermögen langfristig auf die Entwicklung der Verpflichtungen abgestimmt. Die bestehende Portfoliostruktur orientiert sich grundsätzlich an der Zielallokation und berücksichtigt darüber hinaus aktuelle Markteinschätzungen. Zur Begrenzung von Anlagerisiken und zur Ausschöpfung möglichst vieler Ertragspotenziale erfolgt eine breite weltweite Streuung der Einzelanlagen.
Liability-Driven-Investment-(LDI-)Techniken, wie zum Beispiel die Absicherung gegenüber Zins- und Inflationsveränderungen, werden in einigen Pensionsplänen angewendet, insbesondere bei den britischen und amerikanischen Pensionsplänen.
|
2022 |
2021 |
---|---|---|
Aktien |
21 |
26 |
Schuldinstrumente |
42 |
45 |
davon gegenüber staatlichen Schuldnern |
16 |
18 |
gegenüber anderen Schuldnern |
26 |
27 |
Immobilien |
7 |
6 |
Alternative Investments |
29 |
21 |
Zahlungsmittel und geldmarktnahe Anlagen |
1 |
2 |
Summe |
100 |
100 |
Neben Schuldscheindarlehen und Pfandbriefen umfasst die Anlageklasse Schuldinstrumente auch Unternehmens- und Staatsanleihen. Bei den Staatsanleihen handelt es sich vorwiegend um Anleihen von Ländern sehr hoher Bonität wie den USA, dem Vereinigten Königreich, Deutschland und der Schweiz. In begrenztem Umfang werden auch Staatsanleihen aus Schwellenländern gehalten. Bei den Unternehmensanleihen sind es vorwiegend Anleihen von Schuldnern guter Bonität, wobei bewusst auch in begrenztem Umfang Anleihen gehalten werden, die zum High-Yield-Bereich gehören. Im Rahmen der laufenden Überwachung der Ausfallrisiken, die auf einem vorgegebenen Risikobudget und der Beobachtung der Entwicklung der Bonität der Emittenten basiert, erfolgt bei geänderter Markteinschätzung gegebenenfalls eine Anpassung der Anlage des Pensionsvermögens. Alternative Investments umfassen vor allem Anlagen in Private und Infrastructure Equity, Absolute-Return-Fonds und besicherte Unternehmensdarlehen.
Für fast alle Aktien bestehen Preisnotierungen an aktiven Märkten. Die Kategorie Schuldinstrumente enthält Schuldscheindarlehen und Pfandbriefe, die im Rahmen von Privatplatzierungen erworben wurden, mit einem Marktwert in Höhe von 138 Millionen € am 31. Dezember 2022 und 188 Millionen € am 31. Dezember 2021. Für diese Wertpapiere, die insbesondere von inländischen Pensionsvermögen gehalten werden, besteht kein aktiver Markt. Für weitere 3.731 Millionen €, insbesondere aus der Kategorie Alternative Investments und Immobilien, besteht ebenfalls kein fungibler Marktpreis. Zur Kompensation der reduzierten Fungibilität gewährt der Kapitalmarkt in Abhängigkeit von der Laufzeit Renditeaufschläge.
In den Pensionsvermögen zum Bilanzstichtag waren von BASF-Gruppengesellschaften emittierte Wertpapiere mit einem Marktwert von 0 Millionen € im Jahr 2022 und 0 Millionen € im Jahr 2021 enthalten. Der Marktwert der von den rechtlich selbständigen Versorgungseinrichtungen an BASF-Gruppengesellschaften vermieteten Immobilien betrug 115 Millionen € gegenüber 112 Millionen € im Vorjahr.
Zur Erfüllung der zukünftigen aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen sowie zur Stärkung der Risikotragfähigkeit der Pensionskasse hatte BASF SE im Jahr 2021 der BASF Pensionskasse VVaG Kapital in Form eines nachträglichen Gründungsstockdarlehens von nominal 220 Millionen € temporär zur Verfügung gestellt, von dem die Pensionskasse im selben Jahr einmalig 80 Millionen € in Anspruch genommen hatte, um das bisherige Genussrechtskapital zurückzuführen. Im Jahr 2022 wurde das Gründungsstockdarlehen nominal auf 320 Millionen € aufgestockt.
Die folgende Übersicht gibt die Vermögensdeckung der Pläne wieder:
|
2022 |
2021 |
||
---|---|---|---|---|
|
Anwartschaftsbarwert |
Pensionsvermögen |
Anwartschaftsbarwert |
Pensionsvermögen |
Ohne Pensionsvermögensdeckung |
1.963 |
– |
2.121 |
– |
Mit Pensionsvermögensdeckung |
19.707 |
20.083 |
26.508 |
23.130 |
Vermögenswertbegrenzung |
– |
–431 |
– |
– |
Summe |
21.670 |
19.652 |
28.629 |
23.130 |
Im Jahr 2022 kam für die Pensionspläne in der Schweiz eine Vermögenswertbegrenzung nach IAS 19.64 in Höhe von 431 Millionen € zum Tragen. Ein Pensionsvermögensüberschuss liegt vor, wenn ein leistungsorientierter Pensionsplan einen Überschuss an Planvermögen über seine Verpflichtungen aufweist. IAS 19 verpflichtet den Arbeitgeber, die Werthaltigkeit eines solchen Überschusses zu prüfen. Sofern dem Unternehmen kein wirtschaftlicher Nutzen (zum Beispiel in Form von reduzierten Beiträgen oder einer Rückerstattung) zur Verfügung steht, muss eine Vermögenswertbegrenzung ausgewiesen werden.
Beitragsorientierte Pläne und staatliche Pläne
Die im Ergebnis der Betriebstätigkeit erfassten Beiträge zu beitragsorientierten Plänen beliefen sich im Jahr 2022 auf 344 Millionen € und im Jahr 2021 auf 308 Millionen €.
Im Jahr 2022 wurden an staatliche Rentenversicherungsträger Beiträge in Höhe von 601 Millionen € und im Jahr 2021 von 578 Millionen € geleistet.