10. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und sonstige Finanzanlagen

Joint Ventures und assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Die Buchwerte der Beteiligungen werden jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden oder sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht beziehungsweise vermindert. Bei Hinweisen auf einen niedrigeren Wert einer Beteiligung wird eine Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt und, falls erforderlich, eine ergebniswirksame Wertminderung vorgenommen. Bei abweichenden Bilanzierungsregeln oder infolge von Kaufpreisallokationen werden Anpassungen am Ergebnis und am Beteiligungsbuchwert vorgenommen; dies betrifft insbesondere Wintershall Dea AG, Kassel/Hamburg.

Explorations- und Feldesentwicklungsausgaben werden in dem nach der Equity-Methode bilanzierten Öl-und-Gas-Geschäft nach der „Successful Efforts Method“ bilanziert. Danach werden Ausgaben für fündige Explorations­bohrungen sowie für fün­dige und nichtfün­dige Entwicklungsbohrungen aktiviert.

Die Equity-Ergebnisse der integralen Gesellschaften werden im EBIT und die der nicht-integralen Gesellschaften gemeinsam mit den Ergebnissen aus sonstigen Finanzanlagen im Beteiligungsergebnis ausgewiesen. Analog wird in der Bilanz zwischen integralen und nicht-integralen Equity-Beteiligungen differenziert. Die wesentliche Equity-Beteiligung, die als integral eingestuft wird, ist BASF-YPC Company Ltd., Nanjing/China, an der BASF und Sinopec mit je 50 % beteiligt sind und die den Verbundstandort in Nanjing/China betreibt. Wesentliche nicht-integrale Beteiligung ist das Öl- und Gasunternehmen Wintershall Dea AG, das bis Juli 2021 als GmbH firmierte und an dem BASF einen Anteil von 72,7 % am Eigenkapital hält (Stimmrechtsanteil 67 %). Wintershall Dea wurde bis Oktober 2021 als Joint Venture gemeinschaftlich durch die Partner BASF und LetterOne geführt. Durch die Aufnahme unabhängiger Mitglieder in das für die Entscheidungen über die relevanten Aktivitäten maßgebliche Gremium übt BASF seit dem 1. November 2021 einen signifikanten Einfluss aus. Wintershall Dea wird seitdem entsprechend als assoziiertes Unternehmen eingestuft.

Stahl Lux 2 S.A., Luxemburg (BASF-Anteil 16,32 %), Quantafuel ASA, Oslo/Norwegen (BASF-Anteil 10,59 %) und CIMO Compagnie industrielle de Monthey S.A., Monthey/Schweiz (BASF-Anteil 15 %) werden als asso­ziierte Unternehmen eingestuft, da BASF in den relevanten Gremien vertreten ist und somit einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesellschaften ausüben kann.

10.1 Integrale Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Das Ergebnis aus integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, stieg im Jahr 2021 um insgesamt 455 Millionen €. Davon entfielen 343 Millionen € auf die Beteiligung an BASF-YPC Company Ltd., insbesondere aufgrund gestiegener Preise und Mengen. Daneben war das Ergebnis im Vorjahr durch turnusmäßige Wartungsabstellungen der Produktionsanlagen belastet.

Die Anteiligen Ergebnisse nach Steuern und sonstige ergebniswirksamen Anpassungen der Joint Ventures stiegen vor allem durch den verbesserten Ergebnisbeitrag der BASF-YPC Company Ltd.

Die Anteiligen Veränderungen des Sonstigen Eigenkapitals enthielten direkt im Eigenkapital zu erfassende Aufwendungen und Erträge und betrafen vor allem umrechnungsbedingte Wertänderungen.

Die Zugänge im Jahr 2021 betrafen bei den assoziierten Unternehmen vor allem den Erwerb von 49,5 % des Offshore-Windparks Hollandse Kust Zuid von Vattenfall. Aufgrund der Vereinbarung zum Verkauf von Anteilen am Windpark an Allianz Capital Partners wird die gesamte Beteiligung seit Dezember 2021 als Veräußerungsgruppe ausgewiesen.

Die Abgänge im Jahr 2021 betrafen Kapital­herabsetzungen des assoziierten Unternehmens Yara Freeport LLC, Wilmington/­Delaware.

Die Umbuchungen enthielten im Jahr 2021 bei den Joint Ventures Dividendenausschüttungen und bei den assoziierten Unternehmen neben Dividendenzahlungen die Umgliederung der Beteiligung am Windpark Hollandse Kust Zuid in Höhe von 565 Millionen € in die Veräußerungsgruppe.

Weitere Informationen zur wesentlichen integralen at Equity bilanzierten Beteiligung BASF-YPC Company Ltd.

10.2 Nicht-integrale Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Das Ergebnis aus nicht-integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, stieg im Jahr 2021 um 1.210 Millionen €, vor allem durch den Ertrag aus der Veräußerung der Anteile an Solenis sowie durch den verbesserten Ergebnis­beitrag der Wintershall Dea. Wesentlich für die Verbesserung des Ergebnisses der Wintershall Dea um 545 Millionen € waren höhere Öl- und Gaspreise sowie geringere Wertminderungen von Vermögenswerten. Neben den von Wintershall Dea erfassten Wertminderungen und -aufholungen (161 Millionen € nach Steuern im Beteiligungsergebnis der BASF) ergaben sich anteilige Wertminderungen auf die fortgeführten Werte der Fair-Value-Anpassungen des Jahres 2019 in Höhe von 680 Millionen € vor Steuern, die den Beteiligungsbuchwert um 420 Millionen € reduzierten. Davon entfielen 408 Millionen € auf Argentinien, vor allem bedingt durch den geplanten Verkauf der eigenoperierten unkonventionellen Öl-Aktivitäten, die Anhebung des Körperschaftsteuersatzes, ein gestiegenes Länderrisiko, die Regulierung der lokalen Gaspreise durch die argentinische Regierung bis zum Jahr 2028 sowie aktualisierte Preisannahmen. Diese führten außerdem zu geringen Wertminderungen in Norwegen und Libyen. Im Vorjahr ergaben sich Wertminderungen von 791 Millionen € nach Steuern infolge niedrigerer Öl- und Gaspreisprognosen sowie veränderter Einschätzungen von Reserven. Die Beteiligung als Ganzes ist werthaltig.

Für den Wertminderungstest zum 31. Dezember 2021 wurden Nutzungswerte ermittelt. Die zugrunde liegenden Annahmen zu Produktions- und Kostenverläufen sowie die Preisannahmen von 2023 bis 2040 entsprechen denen der Wintershall Dea. Für 2022 erwartet BASF einen Ölpreis von 75 US$/bbl Brent und einen Gaspreis (TTF) von 17,2 US$/mmBtu. Nach einem Rückgang des Ölpreises im Jahr 2023 auf etwa 71 US$/bbl beziehungsweise des Gaspreises in den Jahren 2023 und 2024 bis auf rund 8 US$/­mmBtu, wird in der Folge jeweils eine Steigerung von nominal 2 % p.a. unterstellt. Die Diskontierung der erwarteten Zahlungsströme erfolgte mit länderspezifischen Kapitalkostensätzen, in denen die jeweiligen Länderrisiken und Steuersätze reflektiert sind. Die nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelten Euro-Kapitalkosten­sätze lagen zwischen 3,4 % und 14,3 % (Vorjahr zwischen 3,4 % und 14,4 %). Eine zehnprozentige Absenkung der Öl- und Gaspreis­annahmen über die gesamte Planungsperiode würde einen Wertminderungsbedarf für die Beteiligung als Ganzes von rund 613 Millionen € erfordern. Bei einer Erhöhung der Kapitalkostensätze um einen Prozentpunkt ergäben sich zusätzliche anteilige Wertminderungen von etwa 200 Millionen € vor Steuern, die das Beteiligungsergebnis mit 70 Millionen € belasten und den Beteiligungsbuchwert entsprechend reduzieren würden.

• Mehr Informationen zur Wintershall Dea im Konzernlagebericht unter Nicht-integrales Öl-und-Gas-Geschäft

Unter Joint Ventures wird im Jahr 2020 ausschließlich die Beteiligung an Wintershall Dea dargestellt. Für das Jahr 2021 sind das Anteilige Ergebnis nach Steuern und sonstige ergebniswirksame Anpassungen sowie die Anteiligen Veränderungen des Sonstigen Eigenkapitals der Wintershall Dea vollständig unter den assoziierten Unternehmen ausgewiesen. Das Anteilige Ergebnis nach Steuern und sonstige ergebniswirksame Anpassungen bis zum Zeitpunkt der Umstufung am 1. November 2021 betrug 258 Millionen €; die Anteiligen Veränderungen des sonstigen Eigenkapitals betrugen bis zu diesem Zeitpunkt –757 Millionen €.

Die Anteiligen Veränderungen des Sonstigen Eigenkapitals beinhalteten im Jahr 2021 überwiegend Marktwertänderungen von Derivaten zur Absicherung von Gaspreisen und umrechnungs­bedingte Wertänderungen der Wintershall Dea.

Die Veränderungen des Konsolidierungskreises enthielten die Beteiligung an der Solenis UK International Ltd., London/Vereinigtes Königreich. Diese ehemalige Holding-Gesellschaft der Solenis-Gruppe wird bis zur vollständigen Liquidation unter den sonstigen Finanzanlagen ausgewiesen.

Die Abgänge enthielten im Jahr 2020 eine Kapitalherabsetzung bei Solenis UK International Ltd. in Höhe von 10 Millionen €.

Umbuchungen enthielten im Jahr 2021 vor allem die Umgliederung der Wintershall Dea von Joint Ventures in die assoziierten Unternehmen. Daneben betrafen die Umbuchungen bei den assoziierten Unternehmen Dividendenzahlungen der Wintershall Dea GmbH sowie die Umgliederung der Solenis-Anteile in die Veräußerungsgruppe.

Weitere Informationen zur wesentlichen nicht-integralen at Equity bilanzierten Beteiligung Wintershall Dea

Die folgende Tabelle enthält Finanzinformationen der wesentlichen nicht-integralen at Equity bilanzierten Beteiligung Wintershall Dea einschließlich der bei Ersterfassung vorgenommenen Fair-Value-Anpassungen sowie der sich daraus ergebenden Ergebniseffekte.

10.3 Sonstige Beteiligungen und Finanzanlagen

Das Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen sank im Jahr 2021 um 94 Millionen € im Vergleich zum Vorjahr, vor allem aufgrund geringerer Erträge aus der Bewertung von Beteiligungen zum Zeitwert.