BASF-Bericht 2021

3. Akquisitionen und Devestitionen

Akquisitionen

Folgende Aktivität wurde von BASF im Jahr 2021 erworben:

  • Seit dem 31. August 2021 sind BASF und Shanshan, ein Anbieter von Lithium-Ionen-Batteriematerialien in China, Anteilseigner der BASF Shanshan Battery Materials Co., Ltd. Die Gesellschaft ist mehrheitlich im Besitz von BASF (BASF 51 %; Shanshan 49 %). Sie verfügt bereits über eine starke Position in der Wertschöpfungskette für Batteriematerialien einschließlich Rohstoffen, Vorprodukten für Kathodenmaterialien, Kathoden­materialien und Batterie­recycling und konzentriert sich in erster Linie auf den Markt für Elektrofahrzeuge sowie auf die Segmente Unterhaltungselektronik und Energiespeicherung. Mit diesem Anteilserwerb baut BASF ihre Position in Asien weiter aus und schafft eine integrierte, globale Lieferkette für Batteriematerialien zur Versorgung von Kunden in China und weltweit. Der Erwerb stärkt den Unternehmensbereich Catalysts. Insgesamt umfasste die Transaktion vier Gesellschaften mit rund 1.600 Mitarbeitenden. Eine der Gesellschaften wird als At-Equity-Beteiligung eingestuft, aber aus Wesentlichkeitsgründen zu fortgeführten Anschaffungskosten in den BASF-Abschluss einbezogen. Der Kaufpreis betrug 616 Millionen € und war in voller Höhe zahlungswirksam. Mit dem Erwerb war eine separate Transaktion gemäß IFRS 3.51 mit einem Wert von 36 Millionen € verbunden, die als Sonstige Forderung ausgewiesen wurde. Diese enthält eine Vergütungskomponente, die an den Verbleib von Mitarbeitenden in der BASF Shanshan Battery Materials Co., Ltd. gebunden ist. Sie betrifft einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren und wird in zwei Tranchen gezahlt. Der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 254 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus Umsatz- und Kosten­synergien. Zum Umsatz des Geschäftsjahres 2021 trugen die erworbenen Geschäfte mit 354 Millionen € und zum Ergebnis der Betriebstätigkeit mit –36 Millionen € bei. Bei einer Einbeziehung der Geschäfte und Vermögenswerte der BASF-Shanshan-Gesellschaften in den Konzern­abschluss von BASF seit dem 1. Januar 2021 hätten die Umsatz­erlöse 821 Millionen € und das Ergebnis der Betriebs­tätigkeit 13 Millionen € betragen. Diese Pro-forma-Angaben dienen Vergleichszwecken; sie stellen nicht zwangsläufig die Werte dar, die sich ergeben hätten, wenn die Transaktion zum 1. Januar 2021 erfolgt wäre, und sind nicht für die Prognose zukünftiger Entwicklungen und Ergebnisse geeignet. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.

Die folgende Übersicht stellt die beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden der BASF-Shanshan-Gesellschaften dar, die bis zu einer vollständigen unabhängigen Bewertung vor­läufig übernommen wurden. Die Kaufpreisaufteilung berücksichtigt sämtliche bis zur Aufstellung dieses Abschlusses verfügbaren Informationen über Fakten und Umstände, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden. Soweit innerhalb des zwölfmonatigen Bewertungszeitraums nach IFRS 3 weitere solche Fakten und Umstände bekannt werden, erfolgt eine entsprechende Anpassung der Kaufpreisaufteilung.

Die Bruttobeträge der vertraglichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen 290 Millionen €, davon voraussichtlich uneinbringlich sind 52 Millionen €. Die Bruttobeträge der Sonstigen Forderungen betrugen 160 Millionen €.

Vorläufige Kaufpreisaufteilung der Akquisition von Vermögenswerten und Schulden der BASF-Shanshan-Gesellschaften (Millionen €)

 

Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt

Geschäfts- oder Firmenwert

254

Übrige immaterielle Vermögenswerte

139

Sachanlagen

332

Integrale at Equity bilanzierte Beteiligungen

Nicht-integrale at Equity bilanzierte Beteiligungen

Sonstige Finanzanlagen

8

Latente Steueransprüche

11

Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen

Langfristige Vermögenswerte

744

Vorräte

207

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

238

Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen

160

Kurzfristige Wertpapiere

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

52

Kurzfristige Vermögenswerte

657

Gesamtvermögen

1.401

 

 

Rückstellungen aus Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Latente Steuerschulden

32

Steuerrückstellungen

2

Sonstige Rückstellungen

18

Finanzschulden

5

Übrige Verbindlichkeiten

8

Langfristiges Fremdkapital

65

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

262

Rückstellungen

2

Steuerschulden

1

Finanzschulden

91

Übrige Verbindlichkeiten

15

Kurzfristiges Fremdkapital

371

Fremdkapital

436

Nicht beherrschende Anteile

348

Gesamtkaufpreis

616

  • Darüber hinaus hat BASF am 1. September 2021 den Kauf von 49,5 % des Offshore-Windparks Hollandse Kust Zuid von Vattenfall abgeschlossen. Die Transaktion wird nicht als Akqui­­sition berichtet, da die erworbenen Vermögenswerte keinen Geschäftsbetrieb gemäß IFRS 3.2b bilden, und daher nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 3 fällt. Die Transaktion ist daher nicht in der untenstehenden Tabelle enthalten.

Folgende Aktivität wurde von BASF im Jahr 2020 erworben:

  • Am 31. Januar 2020 hat BASF den Erwerb des Polyamid­geschäfts (PA 6.6) von Solvay abgeschlossen. Domo Chemicals, Leuna, wurde von der EU-Kommission als Käufer des euro­päischen Polyamidgeschäfts genehmigt, welches BASF aufgrund von behördlichen Auflagen nicht übernehmen konnte. Die Transaktion erweiterte die Polyamid-Kompetenzen von BASF durch innovative Produkte. Sie verbesserte zudem den Zugang des Unternehmens zu Wachstumsmärkten in Asien sowie Nord- und Südamerika. Durch die Rückwärtsintegration in den wichtigen Rohstoff Adiponitril (ADN) wurde BASF nun entlang der gesamten Polyamid-6.6-Wertschöpfungskette integriert und verbesserte ihre Lieferzuverlässigkeit. Der Kaufpreis des von BASF erworbenen Geschäfts ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Fremd­kapital betrug 1.319 Millionen €, von denen bereits 1.308 Millionen € im Jahr 2020 zahlungswirksam waren. Der restliche Kaufpreis soll im Jahr 2022 gezahlt werden. Das Geschäft wurde in die Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers integriert. Die Transaktion zwischen Solvay und BASF umfasste acht Produktionsstätten in Deutschland, Frankreich, China, Indien, Südkorea, Brasilien und Mexiko sowie Forschungs- und Entwicklungszentren und technische Beratungszentren in Asien, Nord- und Südamerika. Darüber hinaus beinhaltete sie zwei Beteiligungen in Frankreich, die als Joint Operations bilanziert werden: den 50 %-Anteil an Butachimie SNC, Chalampé/Frankreich, zur Produktion von ADN und Hexamethylendiamin sowie den 51 %-Anteil an der neu gegründeten Alsachimie S.A.S., Chalampé/Frankreich, zur Produktion von Adipinsäure. Mit dem Erwerb traten rund 700 Mitarbeitende von Solvay zu BASF über. Darüber hinaus beschäftigen die Joint Operations Alsa­chimie S.A.S. und Butachimie SNC rund 1.000 Mitarbeitende, die BASF anteilig zuzurechnen sind. Der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 20 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus Umsatz­synergien. Von der Gesamtsumme des Geschäfts- oder Firmenwerts war der größte Teil nicht steuerlich abzugsfähig.

Die folgende Übersicht zeigt die Auswirkungen der Akqui­sitionen in den Jahren 2021 und 2020 auf den Konzern­abschluss. Sofern im Zuge von Akquisitionen Vermögens­werte hingegeben oder zusätz­liche Verpflichtungen eingegangen wurden, werden die Auswirkungen in saldierter Form dargestellt.

Auswirkungen der Akquisitionen

 

2021

2020

 

Millionen €

a

Millionen €

a

Geschäfts- oder Firmenwerte

254

3,4

21

0,3

Übrige immaterielle Vermögenswerte

139

2,3

670

10,8

Sachanlagen

332

1,5

559

2,8

Finanzanlagen

8

0,1

Übriges Vermögen

11

0,3

108

2,5

Langfristige Vermögenswerte

744

1,4

1.358

2,7

Kurzfristige Vermögenswerte

692

2,0

548

1,8

davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

52

2,0

68

1,6

Vermögen

1.436

1,6

1.906

2,4

 

 

 

 

 

Eigenkapital

348

0,8

davon nicht beherrschende Anteile

348

27,0

Langfristiges Fremdkapital

65

0,3

264

0,9

davon Finanzschulden

5

Kurzfristiges Fremdkapital

371

1,8

334

2,1

davon Finanzschulden

91

2,7

8

0,0

Kapital

436

0,5

598

0,7

Auszahlungen für Akquisitionen

652

 

1.308

 

Zugänge von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten

–52

–68

Auszahlungen für Akquisitionen laut Kapitalflussrechnung

600

 

1.240

 

a

Prozentualer Anteil in Relation zur BASF-Gruppe

Devestitionen

Folgende Aktivitäten wurden von BASF im Jahr 2021 veräußert:

  • Am 31. Mai 2021 vollzog BASF den Verkauf ihrer Produktions­stätte in Kankakee/Illinois an ein Tochterunternehmen der One Rock Capital Partners, LLC. Die Transaktion umfasste auch das Geschäft mit pflanzenölbasierten Sterinen und natürlichem Vitamin E sowie anionischen Tensiden und Estern, die am Standort Kankakee produziert wurden. Der Kaufpreis betrug 177 Millionen €. Die Transaktion betraf die Unternehmensbereiche Nutrition & Health und Care Chemicals.
  • Am 30. Juni 2021 hat BASF nach Erfüllung der Freigabe­bedingungen die Veräußerung ihres weltweiten Pigmentgeschäfts an das Unternehmen DIC, Tokio/Japan, abgeschlossen. Seit der Unterzeichnung der Vereinbarung zur Übertragung des Geschäfts im August 2019 wurden die Vermögenswerte und Schulden des Geschäfts als Veräußerungsgruppe ausgewiesen. Der Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden betrug 1,15 Milliarden €. Von der Veräußerung waren rund 2.500 Mitarbeitende des Unternehmensbereichs Dispersions & Pigments betroffen. Nach Abschluss der Transaktion wurde der Bereich in Dispersions & Resins umbenannt. Mit der Veräußerung des weltweiten Pigmentgeschäfts von BASF an das Unternehmen DIC, Tokio/Japan, am 30. Juni 2021 ist die Veräußerungsgruppe des Pigmentgeschäfts abgegangen. Die Berechnung des Abgangsergebnisses des globalen Pigment­geschäfts ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Berechnung des Abgangsergebnisses des globalen Pigmentgeschäfts (Millionen €)

 

30.06.2021

Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden

1.150

Kaufpreisanpassungen a

–140

Verkaufspreis

1.010

Abgehendes Nettovermögen

–938

Vermögen der Veräußerungsgruppe

–1.281

Auflebende Forderungen

30

Schulden der Veräußerungsgruppe

338

Auflebende Verbindlichkeiten

–25

Sonstige

–89

Abgangsergebnis vor Steuern

–17

Steueraufwand

–63

Abgangsergebnis nach Steuern

–80

a

Kaufpreisanpassungen berücksichtigen unter anderem Barmittel, Finanzschulden und Pensionsverpflichtungen.

  • Am 9. November 2021 haben BASF und Clayton, Dubilier & Rice ihre Beteiligung an Solenis an Platinum Equity, Beverly Hills/­Kalifornien, veräußert. Mit mehr als 5.200 Mitarbeitenden unterstützt Solenis Kunden in wasserintensiven Branchen bei der Lösung komplexer Herausforderungen in der Wasseraufbereitung und Prozessverbesserung. Im Februar 2019 hatte BASF ihr Geschäft für Wet-End Papier- und Wasserchemikalien in Solenis eingebracht und hielt seitdem einen Anteil von 49 % an der Gesellschaft, der nach der Equity-Methode bilanziert wurde. 51 % der Anteile wurden von Fonds, die von Clayton, Dubilier & Rice verwaltet werden, sowie vom Solenis-Management gehalten. Der auf BASF entfallende Kaufpreis betrug rund 1,1 Milliarden €. Die Beteiligung war als nicht-integral eingestuft und ihre Ergebnisse sowie das Veräußerungsergebnis in Höhe von 589 Millionen € wurden im Beteiligungsergebnis ausgewiesen.
  • Am 30. November 2021 hat BASF den Verkauf des Precision-Microchemical-Geschäfts an Entegris, Billerica/Massachusetts, abgeschlossen. Die Transaktion umfasste Anlagevermögen und Vorräte, der Kaufpreis betrug 78 Millionen €. Das Precision-Microchemical-Geschäft war Teil der globalen Geschäftseinheit Oberflächentechnik des Unternehmensbereichs Coatings von BASF, die unter der Marke Chemetall operiert.

Folgende Aktivität wurde von BASF im Jahr 2020 veräußert:

  • Am 30. September 2020 und am 30. November 2020 hat BASF den Verkauf ihres Bauchemiegeschäfts an eine Tochtergesellschaft von Lone Star, Dallas/Texas, ein globales Private-Equity-Unternehmen, abgeschlossen. Der Kaufpreis ohne Berücksich­tigung von Barmitteln und Finanzschulden betrug 3,17 Milliarden €. Der Verkauf umfasste rund 7.500 Mitarbeitende sowie Produktionsstätten und Vertriebsbüros in mehr als 60 Ländern des bisherigen Unternehmensbereichs Construction Chemicals. Von der Unterzeichnung der Vereinbarung am 21. Dezember 2019 bis zum Abschluss der Transaktion wurde das Bauchemiegeschäft als nicht fortgeführtes Geschäft berichtet. Im Jahr 2021 wurden Kaufpreisanpassungen in Höhe von 36 Millionen € nach Steuern im Ergebnis aus nicht fort­geführtem Geschäft ausgewiesen.

Die folgende Übersicht zeigt die Auswirkungen der Devestitionen in den Jahren 2021 und 2020 auf den Konzern­abschluss. Beim Umsatz wurde der durch die Devestitionen verur­sachte Rückgang gegenüber dem Vorjahr dargestellt. Die Auswirkungen auf das Eigenkapital betrafen im Wesentlichen Abgangsgewinne beziehungsweise -verluste aus Devestitionen.

Auswirkungen der Devestitionen

 

2021

2020

 

Millionen €

a

Millionen €

a

Umsatz

–495

–0,8

–91

–0,2

 

 

 

 

 

Langfristige Vermögenswerte

–31

–0,1

davon Sachanlagen

–50

–0,2

Kurzfristige Vermögenswerte

–1.730

–4,9

–3.035

–10,2

davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente b

–33

–89

Vermögen

–1.761

–2,0

–3.035

–3,8

 

 

 

 

 

Eigenkapital

794

1,9

607

1,8

Langfristiges Fremdkapital

8

davon Finanzschulden

Kurzfristiges Fremdkapital

–338

–1,7

–883

–5,4

davon Finanzschulden

Kapital

464

0,5

–276

–0,3

Einzahlungen aus Devestitionen

2.225

 

2.759

 

Weitere Auswirkungen im Rahmen der Devestitionen c

–1.195

–239

Einzahlungen aus Devestitionen laut Kapitalflussrechnung

1.030

 

2.520

 

a

Prozentualer Anteil in Relation zur BASF-Gruppe

b

Enthalten 33 Millionen € aus der abgegangenen Veräußerungsgruppe des Pigmentgeschäfts im Jahr 2021 und 89 Millionen € aus dem nicht fortgeführten Bauchemiegeschäft im Jahr 2020

c

Beinhalten projektbezogene Steuerzahlungen, Abgänge von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Die Veräußerung der Equity-Beteiligung an Solenis im Jahr 2021 wird in der Kapitalflussrechnung nicht bei den Devestitionen, sondern als Abgang Finanzanlagen gezeigt.

Vereinbarte Transaktionen und zur Veräußerung gehaltene Gruppen von Vermögenswerten und Schulden

  • Am 18. November 2021 haben BASF und KaMin LLC./CADAM S.A. (KaMin) eine Vereinbarung über den Verkauf des BASF-Kaolinmineraliengeschäfts an KaMin, ein globales Unternehmen für Indus­triemineralien mit Sitz in Macon, Georgia, unterzeichnet. Das Geschäft ist derzeit Teil des Unternehmens­bereichs Performance Chemicals. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden wird der Abschluss der Transaktion für die zweite Jahreshälfte 2022 erwartet. Das Kaolinmineraliengeschäft beschäftigt rund 440 Mitarbeitende in Nordamerika, Europa und Asien. Die Veräußerung beinhaltet das Produktionszentrum mit Standorten in Daveyville, Toddville, Edgar und Gordon sowie die zugehörigen Minen, Vorkommen und Mühlen in Toomsboro und Sandersville in Georgia. Die am gleichen Standort ansässige Raffineriekatalysatorproduktion ist nicht Gegenstand der Devestition. Mit der Einigung über den Verkauf des Kaolinmineraliengeschäfts an KaMin wurden die abgehenden Vermögenswerte und Schulden in eine Veräußerungsgruppe umgegliedert und zum 31. Dezember 2021 auf Werthaltigkeit geprüft. Zu diesem Zweck wurde gemäß IFRS 5 der beizulegende Zeitwert abzüglich erwarteter Veräußerungskosten als erzielbarer Betrag ermittelt und mit dem Buchwert verglichen. Hieraus ergab sich zum 31. Dezember 2021 ein Abwertungsbedarf in Höhe von 9 Millionen €, der dem Geschäfts- oder Firmenwert der Veräußerungsgruppe für das Kaolinmineraliengeschäft zugeordnet wurde.
  • Am 6. Dezember 2021 haben sich BASF und Allianz Capital Partners, als Vertragspartner im Auftrag der Allianz Versicherungsgesellschaften (Allianz), auf den Kauf von 25,2 % der Beteiligung an dem Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid (HKZ) durch Allianz geeinigt. Die Einigung folgte auf die am 1. September 2021 abgeschlossene Transaktion, in deren Rahmen BASF von Vattenfall 49,5 % an HKZ erworben hatte. Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich der Zustimmung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden im ersten Quartal 2022 erwartet. Mit der Einigung über den Anteilserwerb durch Allianz wurden die Vermögenswerte und Schulden in eine Veräußerungsgruppe umgegliedert.
  • Am 28. Dezember 2021 hat BASF mit Clariant Corporation, Louisville/Kentucky, eine Vereinbarung über die Veräußerung ihres Produktionsstandorts in Quincy/Florida sowie des dazugehörigen Attapulgit-Geschäfts des Unternehmensbereichs Dispersion & Resins getroffen. Der Standort Quincy beschäftigt rund 75 Mitarbeitende und stellt mineralische Produkte auf Tonbasis für eine Vielzahl industrieller Anwendungen her. Der Kaufpreis beträgt 60 Millionen US$. Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden im Sommer 2022 erwartet.

In den Sonstigen Eigenkapitalposten war am 31. Dezember 2021 ein Betrag von 52 Millionen € enthalten, der aus der Veränderung des Fair Values physischer Power Purchase Agreements (PPAs) resultierte und vollständig der Veräußerungsgruppe Windparkbeteiligung zuzuordnen ist.

Die Werte der Veräußerungsgruppen sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

Veräußerungsgruppen (Millionen €)

 

Kaolin­mineralien­geschäft
31.12.2021

Windpark­beteiligung
31.12.2021

Bilanz

 

 

Geschäfts- oder Firmenwerte

–5

Übrige immaterielle Vermögenswerte

Sachanlagen

–153

Integrale at Equity bilanzierte Beteiligungen

–565

Nicht-integrale at Equity bilanzierte Beteiligungen

Sonstige Finanzanlagen

Latente Steueransprüche

Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen

–71

Langfristige Vermögenswerte

–158

–636

Vorräte

–44

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen

–2

Kurzfristige Wertpapiere

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Kurzfristige Vermögenswerte

–44

–2

Vermögen der Veräußerungsgruppe

202

638

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Latente Steuerschulden

–20

–17

Steuerrückstellungen

Sonstige Rückstellungen

–17

Finanzschulden

Übrige Verbindlichkeiten

Langfristiges Fremdkapital

–37

–17

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Rückstellungen

Steuerschulden

Finanzschulden

Übrige Verbindlichkeiten

–2

–4

Kurzfristiges Fremdkapital

–2

–4

Schulden der Veräußerungsgruppe

39

21

Reinvermögen

163

617

Wertschöpfungskette
Als Wertschöpfungskette wird die Aufeinanderfolge von Veredlungsschritten im Produktionsprozess bezeichnet, angefangen bei den Rohstoffen über verschiedene Zwischenstufen wie Transport und Produktion bis zum fertigen Endprodukt.