7. Umsatzerlöse
Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden werden in Höhe der Gegenleistung, die BASF im Austausch gegen Waren oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird, erfasst, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die Waren oder Dienstleistungen erlangt. Die Verfügungsgewalt gilt hierbei als übertragen, wenn der Kunde die Nutzung der Waren oder Dienstleistungen bestimmen sowie den wesentlichen verbleibenden Nutzen daraus ziehen kann.
BASF erzielt überwiegend Einnahmen aus dem Verkauf von Waren. Da der Kunde die Verfügungsgewalt über die Waren zu einem bestimmten Zeitpunkt erlangt, werden die entsprechenden Umsatzerlöse zeitpunktbezogen erfasst. Die Bestimmung dieses Zeitpunkts erfolgt im Rahmen einer Gesamtwürdigung der Umstände, unter Beachtung des Vorliegens eines gegenwärtigen Zahlungsanspruchs, der Eigentumsrechte, der tatsächlichen Sachherrschaft über die Ware, dem Übergang von Risiken und Chancen sowie Kundenabnahmen. Dabei ist dem Übergang von Risiken und Chancen unter Beachtung der zugrunde liegenden Lieferbedingungen (insbesondere Incoterms) besondere praktische Bedeutung beizumessen. Nach diesen Grundsätzen werden Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren im Allgemeinen bei Lieferung der Ware erfasst. Werden Produkte in ein Konsignationslager geliefert, verbleibt die Verfügungsgewalt in der Regel bei BASF. Demgemäß werden Umsatzerlöse erst dann erfasst, wenn die Ware vom Kunden aus dem Konsignationslager entnommen wurde. Langfristige Lieferverträge enthalten üblicherweise variable Preise, die von der Entwicklung der Rohstoffpreise abhängen, sowie variable Mengen.
Dienstleistungen, die BASF gegenüber ihren Kunden erbringt, werden gemäß des erreichten Leistungsfortschritts in Rechnung gestellt und entsprechend als Umsatz erfasst.
BASF generiert einen Teil ihrer Umsatzerlöse aus Lizenzverträgen. Die Erfassung der Umsatzerlöse aus Lizenzverträgen erfolgt zeitpunkt- oder zeitraumbezogen in Abhängigkeit davon, ob dem Lizenznehmer ein Nutzungsrecht (zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung) am oder ein Zugangsrecht (zeitraumbezogene Umsatzrealisierung) zum geistigen Eigentum von BASF eingeräumt wird. Im Falle von umsatz- und nutzungsabhängigen Lizenzen erfolgt die Umsatzerfassung gemäß den zugrunde liegenden Abrechnungsvereinbarungen.
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Edelmetallen an Industriekunden werden bei Lieferung realisiert und die entsprechenden Kaufpreise als Herstellungskosten erfasst. Beim Handel mit Edelmetallen und ihren Derivaten mit Händlern, bei denen gewöhnlich keine physische Lieferung erfolgt, werden die Erträge mit den korrespondierenden Kosten verrechnet.
Soweit die von einem Kunden vertraglich zugesagte Gegenleistung variable Komponenten enthält, schätzt BASF die Höhe der Gegenleistung. Variable Komponenten werden grundsätzlich nur insoweit als Umsatz erfasst, als es hochwahrscheinlich ist, dass bereits erfasste Umsätze nicht storniert werden müssen, sobald die Unsicherheit über die tatsächliche Höhe der Gegenleistung nicht mehr besteht. Insbesondere werden Rabatte und sonstige Preisnachlässe unter Beachtung des Grundsatzes der Einzelbewertung erlösschmälernd abgegrenzt. BASF gewährt Kunden Rabatte, wenn die vom Kunden während des definierten Zeitraums gekaufte Ware einen vertraglich festgelegten Schwellenwert überschreitet. Rabatte werden üblicherweise mit künftigen vom Kunden zu zahlenden Beträgen verrechnet. Als Methoden zur Schätzung einer variablen Gegenleistung zieht BASF unter Berücksichtigung der zugrunde liegenden vertraglichen Einzelheiten die Erwartungswertmethode oder den wahrscheinlichsten Betrag heran. Die Auswahl der Methode erfolgt insbesondere anhand der Anzahl der möglichen Ergebnisse, wie etwa die Anzahl der Volumenschwellenwerte bei Rabatten. Im Rahmen der Schätzung werden grundsätzlich sämtliche verfügbaren Informationen, insbesondere Erfahrungswerte, herangezogen.
In einigen Verträgen räumt BASF Kunden das Recht ein, Ware innerhalb einer bestimmten Frist zurückzugeben, auch wenn diese den vereinbarten Spezifikationen entspricht (Verkauf mit Rückgaberecht). Zur Schätzung der Höhe der Gegenleistung, die BASF in diesem Fall erwartungsgemäß tatsächlich zusteht, wird die Erwartungswertmethode herangezogen. In Höhe der von Kunden geleisteten Entgelte, die auf Ware entfallen, für die mit einer Rückgabe zu rechnen ist, werden Rückerstattungsverbindlichkeiten angesetzt.
BASF macht von der Vereinfachungsregel des IFRS 15.63 Gebrauch, die Höhe der zugesagten Gegenleistung um die Auswirkungen einer wesentlichen Finanzierungskomponente nicht zu korrigieren, wenn bei Vertragsbeginn erwartet wird, dass die Zeitspanne zwischen der Übertragung der Verfügungsgewalt über die Waren oder Dienstleistungen und der Bezahlung durch den Kunden nicht mehr als ein Jahr beträgt.
Weiterhin macht BASF von dem praktischen Behelf des IFRS 15.121 Gebrauch, keine Angaben zu verbleibenden Leistungsverpflichtungen zu machen, die aus einem Vertrag mit einer erwarteten ursprünglichen Laufzeit von höchstens einem Jahr erwachsen. Ferner werden keine Angaben zu Leistungsverpflichtungen gemacht, soweit die daraus resultierenden Erlöse gemäß IFRS 15.B16 erfasst werden.
|
2021 |
2020 |
---|---|---|
Petrochemicals |
9.674 |
5.426 |
Intermediates |
3.904 |
2.645 |
Chemicals |
13.579 |
8.071 |
Performance Materials |
7.292 |
5.635 |
Monomers |
7.922 |
5.101 |
Materials |
15.214 |
10.736 |
Dispersions & Resins |
5.681 |
4.869 |
Performance Chemicals |
3.195 |
2.775 |
Industrial Solutions |
8.876 |
7.644 |
Catalysts |
19.219 |
13.570 |
Coatings |
3.440 |
3.089 |
Surface Technologies |
22.659 |
16.659 |
Care Chemicals |
4.439 |
3.989 |
Nutrition & Health |
2.003 |
2.030 |
Nutrition & Care |
6.442 |
6.019 |
Fungizide |
2.449 |
2.267 |
Herbizide |
2.526 |
2.464 |
Insektizide |
926 |
825 |
Saatgutbehandlung |
620 |
609 |
Saatgut & Traits |
1.641 |
1.495 |
Agricultural Solutions |
8.162 |
7.660 |
Sonstige |
3.666 |
2.360 |
BASF-Gruppe |
78.598 |
59.149 |
Umsatzerlöse in Höhe von 59 Millionen €, die zum 1. Januar 2021 in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren, wurden im Jahr 2021 realisiert.
In den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres 2021 sind 234 Millionen € aus in früheren Perioden erfüllten Leistungsverpflichtungen enthalten, die sich auf umsatz- und nutzungsabhängige Lizenzen beziehen.