BASF-Bericht 2021

27. Kapitalflussrechnung und Kapitalstrukturmanagement

Kapitalflussrechnung

Im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit waren folgende Zahlungen enthalten:

Kapitalflussrechnung (Millionen €)

 

2021

2020

Ertragsteuern

–1.707

–595

davon Ertragsteuerrückerstattungen

95

273

Ertragsteuerzahlungen

–1.802

–868

Zinszahlungen

–318

–341

davon erhaltene Zinsen

151

146

gezahlte Zinsen

–469

–487

Erhaltene Dividenden

711

244

Im Jahr 2021 beinhaltete der Cashflow aus Investitionstätigkeit Auszahlungen für Akquisitionen in Höhe von 600 Millionen € im Zusammenhang mit dem Erwerb der BASF Shanshan Battery Materials Co., Ltd. (2020: 1.240 Millionen € für den Erwerb des Polyamidgeschäfts von Solvay).

Für die Einzahlungen aus Devestitionen in Höhe von 1.030 Millionen € war der Verkauf des Pigmentgeschäfts maßgeblich. Darin enthalten waren projektbezogene Steuerzahlungen in Höhe von 65 Millionen € sowie Sonderbeiträge in das Schweizer Pensions­vermögen in Höhe von 43 Millionen €. Die Einzahlungen aus dem Abgang der at Equity bilanzierten Beteiligung an Solenis (1.066 Millionen €) werden im Cashflow aus Investitionstätigkeit in der Position Einzahlungen aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten und Wertpapieren ausgewiesen. Das Veräußerungsergebnis in Höhe von 589 Millionen € wurde über die Position Gewinne (–)/Verluste (+) aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten und Wertpapieren vom Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in den Cashflow aus Investitionstätigkeit umgegliedert.

Im Vorjahr ergaben sich aus dem Verkauf des Bauchemiegeschäfts Einzahlungen aus Devestitionen in Höhe von 2.520 Millionen €. Darin enthalten waren Steuerzahlungen in Höhe von 150 Millionen €, die der Transaktion unmittelbar zugeordnet werden konnten. Im Jahr 2021 wurden weitere Steuerzahlungen in Höhe von 31 Millionen € berücksichtigt.

Die Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 3.532 Millionen € um 403 Millionen € über dem Vorjahresniveau.

Im Jahr 2020 übertrug BASF SE Wertpapiere im Wert von 401 Millionen € in den BASF Pensionstreuhand e.V., Ludwigshafen am Rhein. Diese Übertragung war nicht zahlungswirksam und hatte damit keine Auswirkungen auf die Kapitalflussrechnung.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich im Wesentlichen aus Kassenbeständen und Bankguthaben mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten zusammen.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in der Kapitalfluss­rechnung können von den Werten in der Bilanz abweichen, wenn die relevanten Beträge in die Vermögenswerte der Veräußerungsgruppen umgegliedert wurden. Zum 1. Januar 2021 wurden in der Kapitalflussrechnung Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 4.335 Millionen € ausgewiesen, die neben dem Bilanzwert (4.330 Millionen €) auch den in die Veräußerungsgruppe für das Pigmentgeschäft umgegliederten Wert (5 Millionen €) enthielten. Zum 31. Dezember 2021 wurden keine Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in die Veräußerungsgruppen umgegliedert, so dass deren Bestand in der Kapitalflussrechnung mit dem in der Bilanz identisch ist. Zum 1. Januar 2020 setzten sich die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 2.455 Millionen € aus dem Bilanzwert (2.427 Millionen €) und den in die Veräußerungsgruppen für das Bauchemie­geschäft (21 Millionen €) und das Pigment­geschäft (7 Millionen €) umgegliederten Werten zusammen.

Überleitungsrechnung gemäß IAS 7 für das Jahr 2021 (Millionen €)

 

31.12.2020 a

 

Nicht zahlungswirksame Veränderungen

31.12.2021 a

 

 

Zahlungs­wirksam im Cashflow aus Finan­zierungs­tätigkeit

Akquisi­tionen/
Devesti­tionen/
Verände­rungen des Konsoli­dierungs­kreises

Wechsel­kurs­effekte

Zugänge von Leasing­verträgen

Sonstige Effekte

Ände­rungen des Fair Value

 

Finanzschulden

19.214

–2.575

97

411

37

17.184

Darlehensverbindlichkeiten

559

–63

–53

6

–8

441

Leasingverbindlichkeiten

1.369

–551 b

–17

52

622

–61 c

1.414

Übrige finanzbedingte Verbindlichkeiten

228

52

54

2

6

342

Finanz- und ähnliche Verbindlichkeiten

21.370

–3.137

80

471

622

–26

19.381

Vermögenswerte/ Schulden von Sicherungsgeschäften

–43

–8

56

5

Summe

21.327

–3.145

80

471

622

–26

56

19.386

a

Die Beträge zum 31. Dezember 2021 und 2020 beinhalten auch die in die Veräußerungsgruppen umgegliederten Beiträge und weichen daher von den Werten in der Bilanz ab.

b

Im Jahr 2021 betrugen die Leasingzahlungen insgesamt 437 Millionen €. Der Tilgungsanteil in Höhe von 401 Millionen € wird im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt. Die Zinszahlungen in Höhe von v36 Millionen € weist BASF im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit aus. Die geleisteten Anzahlungen auf Nutzungsrechte an Grundstücken am neuen Verbundstandort in Zhanjiang/China in Höhe von 150 Millionen € sind ebenfalls im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit enthalten.

c

Darin enthalten sind im Wesentlichen Abgänge von Leasingverträgen.

Überleitungsrechnung gemäß IAS 7 für das Jahr 2020 (Millionen €)

 

31.12.2019 a

 

Nicht zahlungswirksame Veränderungen

31.12.2020 a

 

 

Zahlungs­wirksam im Cashflow aus Finan­zierungs­tätigkeit

Akquisi­tionen/
Devesti­tionen/
Verände­rungen des Konsoli­dierungs­kreises

Wechsel­kurs­effekte

Zugänge von Leasing­verträgen

Sonstige Effekte

Ände­rungen des Fair Value

 

Finanzschulden

18.392

1.615

–7

–789

3

19.214

Darlehensverbindlichkeiten

526

45

–10

–3

1

559

Leasingverbindlichkeiten

1.478

–415 b

–54

–85

519

–74 c

1.369

Übrige finanzbedingte Verbindlichkeiten

284

–36

–19

2

–3

228

Finanz- und ähnliche Verbindlichkeiten

20.680

1.209

–90

–875

519

–73

21.370

Vermögenswerte/ Schulden von Sicherungsgeschäften

–49

371

–365

–43

Summe

20.631

1.580

–90

–875

519

–73

–365

21.327

a

Die Beträge zum 31. Dezember 2020 und 2019 beinhalten auch die in die Veräußerungsgruppen umgegliederten Beiträge und weichen daher von den Werten in der Bilanz ab.

b

Im Jahr 2020 betrugen die Leasingzahlungen insgesamt 453 Millionen €. Der Tilgungsanteil in Höhe von 415 Millionen € wird im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt. Die Zinszahlungen in Höhe von 38 Millionen € weist BASF im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit aus.

c

Darin enthalten sind im Wesentlichen Abgänge von Leasingverträgen.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente unterlagen, wie im Vorjahr, keinen Verfügungsbeschränkungen aufgrund von Restriktionen.

Die Überleitungsrechnung gemäß IAS 7 teilt die bilanzielle Veränderung der Finanz- und ähnlichen Verbindlichkeiten und ihrer Sicherungsgeschäfte in zahlungswirksame und nicht zahlungswirksame Veränderungen auf. Die dargestellten zahlungswirksamen Veränderungen entsprechen dem Ausweis im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit.

Die Darlehensverbindlichkeiten enthalten keine Zinsanteile.

Die Übrigen finanzbedingten Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Konten, die für das Cash-Pooling mit im Konzernabschluss nicht konsolidierten BASF-Gesellschaften verwendet werden. Sie werden in den Sonstigen Verbindlichkeiten innerhalb der Bilanzposition Übrige Verbindlich­keiten, die Finanzinstrumente darstellen, ausgewiesen.

Die Vermögenswerte/Schulden von Sicherungsgeschäften sind Bestandteile der Bilanzpositionen Derivate mit positiven beziehungsweise negativen Marktwerten und umfassen nur Geschäfte, die Risiken aus Finanzschulden und finanzbedingten Verbindlichkeiten mittels Mikro-Hedges absichern.

Kapitalstrukturmanagement

Ziel des Kapitalstrukturmanagements ist es, finanzwirtschaftlich flexibel zu bleiben, um das Geschäftsportfolio weiterent­wickeln und strategische Optionen wahrnehmen zu können. Ziele der Finanzierungs­politik sind die Sicherung der Zahlungsfähigkeit, die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken sowie die Optimierung der Kapitalkosten.

Das Kapitalstrukturmanagement orientiert sich an den Anforderungen, die für einen uneingeschränkten Kapitalmarktzugang und ein solides A-Rating notwendig sind. Die Kapitalstruktur wird im Rahmen der Finanzplanung unter Berücksichtigung ausgewählter Finanzkennzahlen, wie zum Beispiel dynamischer Verschuldungsgrößen, gesteuert.

Das bilanzielle Eigenkapital der BASF-Gruppe betrug zum 31. Dezember 2021 42.081 Millionen € (31. Dezember 2020: 34.398 Millionen €), die Eigenkapitalquote belief sich am­ 31. Dezember 2021 auf 48,2 % (31. Dezember 2020: 42,8 %).

Fremdkapital nimmt BASF bevorzugt über Kapitalmärkte auf. Zur kurzfristigen Finanzierung wird ein Commercial-Paper-Programm genutzt, während zur mittel- und langfristigen Finanzierung Unternehmensanleihen, die in Euro und anderen Währungen mit unterschiedlichen Laufzeiten begeben werden, zum Einsatz kommen. Ziel ist es, das Fälligkeitsprofil ausgewogen zu gestalten, eine Diversifikation der Investoren zu erzielen und die BASF-Fremdfinanzierungskonditionen zu optimieren. Zur Finanzierung der Entwicklung von nachhaltigen Produkten und für Projekte mit einem klaren Nutzen für die Umwelt setzt BASF seit 2020 grüne Unternehmensanleihen ein.

BASF verfügt derzeit über folgende Ratings, die zuletzt von Fitch am 11. Juni 2021 und von Moody’s am 5. Januar 2022 bestätigt wurden. Standard & Poor’s hat am 16. Juli 2021 den Ausblick für das A-Rating von negativ auf stabil angepasst und das Rating am 6. Januar 2022 bestätigt.

Ratings zum 31.12.2021

 

Langfristige Finanzschulden

Kurzfristige Finanzschulden

Ausblick

Fitch

A

F1

stabil

Moody’s

A3

P-2

stabil

Standard & Poor’s

A

A-1

stabil

Ratings zum 31.12.2020

 

Langfristige Finanzschulden

Kurzfristige Finanzschulden

Ausblick

Fitch

A

F1

stabil

Moody’s

A3

P-2

stabil

Standard & Poor’s

A

A-1

negativ

BASF strebt an, ein solides A-Rating zu halten, das einen uneingeschränkten Zugang zu den Geld- und Kapitalmärkten gewährleistet.